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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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gesetzlichen Bestimmungen zu genügen, aber ich denke, die Entscheidung wird rechtzeitig genug fallen, um das aktuelle Startfenster zum Mars nutzen zu können.« Bjornstadt hüstelte. »Ich dachte, es würde Sie freuen, das zu hören. Was die Öffentlichkeit anbelangt, bleibt es selbstverständlich bei der verabredeten Nachrichtensperre.«
    Das summende Geräusch, mit dem der Datenträger aus dem Leseschlitz ausgeworfen wurde, Stühlerücken und Papierrascheln.
    »Jetzt verstehe ich, warum Sie gestern so gute Laune hatten«, sagte jemand, und die anderen lachten.
    »Allerdings«, räumte Pigrato ein.
    »Ist mir ganz neu, dass Sie mit der Heimwärtsbewegung sympathisieren.«
    Pigrato gab einen knurrenden Laut von sich. »Die ist mir so egal wie dem Senator. Er will Karriere machen, und ich will zurück zur Erde.«
    »Der alte Bjornstadt. Der weiß einfach, wie man die Dinge einfädeln muss.«
    »Kein Wunder, dass er Senator ist.«
    »Will er nicht Finanzminister werden? Sagt man doch.«
    »Kann nicht mehr lange dauern, wenn er noch ein paar solche Dinger landet.«
    Ein energisches Klopfen. »An die Arbeit«, sagte Pigrato. Er raschelte mit Papier. »Ich habe hier aufgelistet, was zu tun ist. Alles sichern, was sich als Waffe benutzen lässt. Kontrolle über die Lager und die Maschinen. Und so weiter. Momentan kann noch niemand sagen, wie viel Zeit wir zu überbrücken haben. Denken Sie daran: Unter Anspannung werden selbst zwei Wochen endlos sein.«
    Carl und Elinn sahen einander an. Das klang alles ebenso rätselhaft wie beunruhigend. Carl legte warnend einen Finger vor die Lippen.
    »Entschuldigen Sie, Mister Pigrato«, meldete sich Cory MacGee leise zu Wort. »Würden Sie mir kurz erklären, worum es in diesem Antrag überhaupt geht?«
    »Antrag 86-024?« In Pigratos Stimme schwang unverhohlener Triumph. »Hier ist eine Kopie des Wortlauts.« Papier raschelte. »Aber ich kann es Ihnen in einem Satz zusammenfassen. Es ist ein Antrag der Kommission für Kostenkontrolle, die Erforschung des Mars zu beenden und die Marssiedlung aufzulösen.«
    Carl hörte Elinn erschrocken einatmen. Er konnte sie gerade noch an sich ziehen und ihr die Hand vor den Mund pressen, sonst hätte sie losgeschrien.
    »Wie bitte?«, erwiderte die Frau. »Wer denkt sich denn so einen Unsinn aus?«
    »Ich, wenn Sie gestatten«, sagte Pigrato eisig. »Übrigens ist der Antrag gestern genehmigt worden.« Jemand lachte hämisch. Stühle wurden gerückt, Speicherscheiben klapperten.
    Carl schluckte. Elinn bebte in seinen Armen. Er sah sie an. Sie hielt die Lippen fest zusammengedrückt, und in ihren Augen war etwas Wildes, Unzähmbares. Ihr war zuzutrauen, dass sie einfach hinausrannte und die Leute zur Rede stellte.
    Und was dann passieren würde, das wollte er sich lieber nicht vorstellen.
    Plötzlich war es verdächtig ruhig. Carl lugte hinter dem sanft vibrierenden Kasten hervor, gerade als Pigrato argwöhnisch sagte: »Wieso steht eigentlich die Tür zum Computerraum offen? Graham, schauen Sie doch einmal nach, was da los ist.«

5
    Nichts los auf dem Mars?
    Ariana hatte schlechte Laune an diesem Morgen. Miesepetrig hockte sie vor ihrer Tasse Kaffba, die viel zu heiß war – nachdem sie sich erst beschwert hatte, sie sei zu kalt, und sie noch einmal in die Mikrowelle gestellt hatte –, pustete auf die milchig braune Oberfläche und sah ihrem Vater zu, der gelassen seinen Frühstücksbrei löffelte.
    »Und du willst wirklich nichts?«, fragte er noch einmal.
    Ariana schüttelte nur den Kopf und kam sich völlig unverstanden vor. Das hatte sie doch gesagt, oder?
    »So ein Kaffba macht immerhin nicht satt«, fuhr ihr Vater fort. Kaffba, so hieß das Getränk, das zum Wahrzeichen der marsianischen Siedler geworden war. Es wurde aus geröstetem Getreide, Kakao und einem halben Dutzend Gewürze indischer Abstammung gemacht. Leute von der Erde, die Kaffba probiert und versucht hatten, aus Getreidekaffee und Kakao und so weiter etwas Ähnliches zu Stande zu bringen, behaupteten, nichts schmecke wie original marsianischer Kaffba. »Als dein Arzt fühle ich mich verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass Vitamine und Nährstoffe…«
    ». . . gerade für den Heranwachsenden enorm wichtig sind und so weiter, und so weiter«, vollendete Ariana den Satz. Die übliche Leier eben. Eltern. Oder nur noch ein Elternteil, um genau zu sein. »Warum hat Mutter mich eigentlich damals nicht mitgenommen, als sie zurück zur Erde ist?«, fragte sie.
    »Du wolltest

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