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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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»Ich habe so einen Stein noch nie gesehen. Wenn er vulkanischen Ursprungs wäre, müsste hier alles voll davon liegen. Hier ist doch weit und breit alles vulkanischen Ursprungs.«
    Elinn langte in ihre Brusttasche, holte ihre anderen Artefakte heraus und legte sie der Reihe nach auf den Tisch. Sie sahen aus wie geheimnisvolle Schmuckstücke. »Außer mir hat noch nie jemand eines gefunden«, erklärte sie stolz. »Man muss das Leuchten sehen, um sie zu finden. Sie liegen nicht einfach so herum.«
    »Aha«, machte Lung.
    Yin Chi griff nach einem der anderen Stücke, dem mit den Flecken, die aussahen wie fremdartige Schriftzeichen. »Was heißt eigentlich ›verunreinigtes Silizium‹?«, fragte er wie im Selbstgespräch. »Verunreinigt womit?«
    Carl zuckte die Schultern. »Alles Mögliche. Kupfer. Lithium. Kohlenstoff. Arsen. Und ein Dutzend andere Elemente.«
    »Interessant«, nickte der Leiter der asiatischen Marsstation. Er war studierter Elektroniker gewesen, ehe er seine Laufbahn bei der asiatischen Raumfahrtorganisation begonnen hatte. »Unsere Computer, alle unsere Steuerungseinheiten – wisst ihr, woraus die Chips darin bestehen? Im Prinzip aus verunreinigtem Silizium. Das war eine ziemlich dumme Analyse, die euer Labor da gemacht hat. Wenn man Silizium nämlich in der richtigen Weise mit fremden Atomen ›verunreinigt‹, werden Schaltelemente daraus, so ist das.«
    »Wenn Kinder etwas daherbringen, nimmt man es nicht ernst«, warf Ariana ein. » So ist das.«
    Yin Chi nickte. »Ja. Da kannst du Recht haben.«
    Carl tippte auf das Foto, in dessen linkem oberem Eck die Formation zu sehen war, die aussah wie das Gesicht eines Löwen. »Wo ist das?«
    Lung las die Koordinaten ab, die am Rand des Fotos einkopiert worden waren, und warf einen Blick auf die Marskarte an der Wand. »Etwa fünfundzwanzig Grad südlicher Breite, am hundertzwanzigsten Längengrad«, murmelte er vor sich hin. »Ist etwa zweitausend Kilometer von hier entfernt. Im östlichen Teil des Daedalia Planum.«
    »Daedalia Planum«, wiederholte Carl und schüttelte fassungslos den Kopf. »Irgendwie habe ich das gewusst.«
    »Dann kennst du dich mit Marskoordinaten besser aus als ich.«
    »Nein, das meine ich nicht. Mir ist nur gerade eingefallen, wie Roger Knight mir erzählt hat, dass er immer davon geträumt hat, das Daedalia Planum zu erforschen. Ist das nicht seltsam?«
    »Hier sind einige Dinge seltsam«, gab Yin Chi zu.
    »Roger war bereits beim Bau der oberen Station dabei. Er ist schon länger auf dem Mars als die meisten anderen Siedler. Und er wollte schon immer ins Daedalia Planum, ohne dass er sagen kann, warum eigentlich.« Carl deutete auf Elinn. »Meine Schwester ist die Einzige, die diese Artefakte findet, und eines davon zeigt eine Formation, die sich ebenfalls im Daedalia Planum befindet. Ich meine, das kann doch unmöglich Zufall sein.«
    Man sah ihn skeptisch an.
    »Sondern?«, fragte Lung schließlich.
    »Offenbar gibt es ein paar Menschen, die etwas fühlen, das wir Übrigen nicht fühlen. Vielleicht weil sie ein besonderes Gespür für den Mars entwickelt haben, was weiß ich. Aber alle diese eigenartigen Zufälle deuten auf dieselbe Stelle.« Er stellte den Finger auf das Foto. »Hierhin. Hier ist irgendetwas. Hier ist das größte Geheimnis, das der Mars zu bieten hat.«
    Ronny und Ariana sahen ihn skeptisch an.
    »Und was soll das sein?«, fragte Ariana. »Die Stadt der Marsianer?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Carl. »Aber wir müssen da hin und es uns anschauen.«
    »Pigrato wird das niemals zulassen«, sagte Elinn niedergeschlagen.
    »Genau«, nickte Ronny. »Er wird alles vertuschen, damit er endlich zurück zur Erde darf.«
    »Nie im Leben akzeptiert er so was als Begründung, eine Expedition loszuschicken«, meinte auch Ariana.
    Yin Chi nickte bekümmert. »Das denke ich auch. Ich persönlich würde zu gerne wissen, was dort ist, aber die Zeit, die uns noch bleibt, reicht nicht mehr für eine Expedition.« Er sah sie der Reihe nach an, zuletzt Carl. »Ihr dagegen könnt es schaffen.«
    »Theoretisch.« Ariana furchte die Stirn. »Mit den Rovern würde man ungefähr zwei Wochen brauchen, bis man dort wäre. Eine Woche dort, noch mal zwei Wochen zurück… Es könnte gerade reichen.«
    »Pigrato wird es niemals erlauben«, sagte Elinn. »Er hat nicht einmal den Ausflug zum Point Armstrong erlaubt.«
    Yin Chis hagere Gestalt straffte sich. »Carl«, meinte er beiläufig, »kann ich dich einen Moment unter

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