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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Nähe sahen sich nach ihnen um und Seraphia wurde rot vor Wut und Scham. »Komm schon! Wir müssen uns im Kloster zurückmelden! Wieso bist du eigentlich noch hier?«
    Jaosti grinste. »Der Waffenschmied war da … er hat mir seinen Hammer gezeigt, wenn du verstehst, was ich meine. Und verdammt, hast du schon mal probiert, wenn man …«
    Seraphia hielt sich die Ohren zu. »NeinNeinNeinNein! So genau will es gar nicht wissen!«
    Sie eilten den Weg über die steinernen Stufen hinauf. Nebel hing im Tal und das Sonnenlicht sickerte träge wie Honig hindurch. Es war kühl und feucht, als sie den Fahrstuhl erreichten. Sie sahen, dass sich der Käfig von oben herabbewegte, und warteten schweigend, bis sich die Türen öffneten. Ein Bote grüßte sie und eilte die Treppen hinab. Sie stiegen in die Kabine und drückten den Signalknopf. Die Tür schloss sich und die Kabine erhob sich rumpelnd in die kühle und zügige Höhe. Seraphia erzählte Jaosti alles, was sich zugetragen hatte.
    »Und du glaubst, dass du eine tote Priesterin gesehen hast?«
    Seraphia nickte. »Ich bin mir sicher. Ich habe auch seltsame Spuren im Keller mit den großen Weinfässern gesehen. Ich muss dahin zurückkehren. Heute Abend wäre die beste Gelegenheit dazu.«
    »Du bist verrückt! Was, wenn du alles nur geträumt hast?«
    Seraphia biss sich auf die Unterlippe. »Das kann nicht sein. Kein Traum ist so real.«
    Jaosti sah sie zweifelnd an. »Wie willst du dich von dem Essen fortschleichen? Das geht doch nie und nimmer.«
    »Ich bleibe über Nacht. Dann habe ich genug Zeit.«
    Jaosti lächelte herablassend. »Warum gibst du dir so viel Mühe, deine Zuneigung zu Iskar zu leugnen?«
    Seraphia rief wütend aus. »Jetzt fang du nicht auch noch an!«
    »Ist ja gut!«, sagte Jaosti und verdrehte die Augen.
    Sie verließen den Fahrstuhl und Seraphia ging zur Heilerin des Klosters. Sie hatte ein kleines Zimmer mit angrenzendem Pflegeraum, falls jemand längerfristig erkrankte. Die stets freundliche Ordensschwester untersuchte ihre Hand.
    »Und du weißt nicht mehr, wie das passiert ist?«
    »Nein!«
    Die Heilerin schürzte die Lippen und holte ein Buch aus einem Regal. Sie blätterte darin herum, legte ein Lesezeichen hinein und nahm schließlich eine Lupe aus einer Schublade. Sie untersuchte Seraphias Hand erneut, goss ein Mittel aus einem verstaubten Fläschchen darauf und nickte, als Seraphia schmerzerfüllt aufschrie. Blubbernde Bläschen einer blutig-roten Flüssigkeit quollen aus den Wundöffnungen. Die Heilerin tupfte sie ab.
    »Das, mein Kind, ist ein Schlangenbiss. Jedoch äußerst rätselhafter Herkunft.«
    »Ein Schlangenbiss? Wieso rätselhaft?«
    »Es gibt eine Schlangenart, deren Gift das Gedächtnis verwirrt. Sie sind ungefähr so groß«, die Heilerin spreizte Daumen und Zeigefinger auseinander. »Und sie gelten als ausgestorben. Niemand hat ein lebendes Exemplar gesehen, seit …«, die Heilerin blätterte in dem Buch herum.
    »Diese Wunde kann doch niemals von so einer kleinen Schlange kommen!«, sagte Seraphia und hielt drei Finger zwischen die Einstiche.
    Die Heilerin legte das Buch seufzend zur Seite. »Das ist der größte Teil dieses Rätsels. Ich habe einmal von Männern gehört, deren Initiation sie in reptilienartige Mischwesen verwandelt haben soll. Solche Fälle sind jedoch so selten, dass man im Allgemeinen davon ausgeht, dass es sich um Legenden handelt.«
    »Ein Mann könnte mir diesen Biss beigebracht haben?«
    Die Heilerin lächelte und zuckte mit den Schultern. »Auf dem Weinfest passieren eigenartigere Dinge. Die meisten davon führen zu dicken Bäuchen und dämlichen Ausreden.«
    Seraphia dachte an das Gesicht des Mannes, das sie vorhin gesehen hatte. Sie fühlte sich unbehaglich, wenn sie versuchte, sich an die vergangene Nacht zu erinnern. Alles lag in einem Nebel.
    Hoffentlich hat der Mörder nicht die Gelegenheit genutzt und … ich will gar nicht darüber nachdenken! Er hatte bestimmt andere Sorgen, als sich über mich herzumachen. Außerdem würde ich irgendetwas davon bemerken müssen.
    Sie bedankte sich und verließ die Heilerin.
    Der Rest des Tages bestand aus der Erfüllung verschiedener Aufgaben, die zu ihrer Pflicht als Adeptin gehörten. Das Gerücht von ihrer Liaison mit dem jüngsten Sohn der Winzerfamilie war bis ins Kloster vorgedrungen und jeder Zweite sprach sie darauf an. Sie antwortete einsilbig und wurde zunehmend ungeduldiger bei ihren Antworten. Schließlich rief die Äbtissin sie in ihr

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