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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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    P roximer Dorean Malden bremst das gepanzerte Geländefahrzeug und bringt es zum Stehen. Er dreht sich grinsend um, wischt sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und sagt: „Jetzt wollen wir denen mal zeigen, was eine Harke ist!“
    „Meinst du, daß zwanzig Kilometer Sicherheitsabstand ausreichen?“ Elmer Ponape fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, doch das liegt keineswegs nur an der sengenden Glut der Mittagssonne, die in dem schweren Strahlenschutzskaphander kaum zu ertragen ist. Er muß immer wieder an die Hunderttausende denken, die, dicht zusammengedrängt wie eine Schafherde, schweigend und ängstlich vor den Toren der Stadt die Landung der Formation Exodus abwarten. Jeder darf nur ein Gepäckstück von der Größe eines Reisekoffers mitnehmen. Bald sind sie Heimatlose, Flüchtlinge, die nicht wissen, wohin ihr Weg sie führen wird.
    Dorean sieht Elmer erstaunt an. Er schüttelt seinen Kopf und fragt verwundert: „Sag mal, du hast doch nicht die Hosen voll? Die Aktion ist bis ins geringste Detail durchorganisiert.“
    „Ach, das ist es nicht!“ unterbricht Elmer ihn schroff. „Durchorganisiert! Niemand weiß, wie diese Scheusale reagieren werden…“
    Doreans Blick folgt seinem ausgestreckten Zeigefinger zum Horizont. Dort liegt Zoarix, die Hauptstadt des ehemaligen Reiches Korenth. Klotzig und stumm, wie aus Bausteinen eines gigantischen Kinderbaukastens aufgeschichtet, zeichnen sich die Silhouetten der Urbaniden ab, düster aufragende Wohntürme, die ganze Stadtteile in sich bergen.
    Etwas unheimlich war es auch ihm, als sie die verlassene Stadt durchquerten. Vor Tagen noch ein brodelnder Vulkan des Lebens, liegt Zoarix jetzt da wie ein verendetes Wild, tot und kalt…
    „Du meinst also auch, daß es Lebewesen sind?“ fragt Dorean zweifelnd.
    „Wieso Lebewesen?“
    „Nun…, du sagtest gerade, niemand weiß, wie sich diese Scheusale verhalten werden.“
    Elmer zögert mit der Antwort und reibt sich nervös seinen knochigen Handrücken. Dann flüstert er: „Quattro hält es sogar für möglich, daß sie vernunftbegabt sind.“
    „Unsinn!“ entgegnet Dorean überzeugt. „Da hast du den Kosmander falsch verstanden! Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ganz simple energetische Wirbel, die sich von einer Energieströmung losgelöst haben, in deren Bereich die Erde zufällig geraten ist.“
    „Und was für eine Strömung soll das bitte sein?“ fragt Elmer lauernd.
    „Nun…, selbstverständlich eine…, eine energetische…, so in der Art…“ Proximer Dorean Malden verstummt und winkt hilflos ab.
    Da meldet sich eine heisere Stimme aus dem Lautsprecher. „Phönix an Königskobra! Hallo, Jungs, der Wind hat sich gedreht und steht jetzt günstig für uns, weg von Zoarix. Was ist, habt ihr geeignete Nester für eure Kuckuckseier gefunden?“
    Dorean verzieht das Gesicht, als plagten ihn unerträgliche Zahnschmerzen, und flüstert Elmer zu: „Stellaster Terniff Geonyx hat heute wieder einen unübertrefflichen Humor. Wie sollen wir den Tag nur überstehen, ohne uns die Unterkiefer auszurenken?“
    Proximer Elmer Ponape nickt spöttisch.
    Dann räuspert sich Dorean und antwortet: „Zu Befehl, Stellaster, die Eier sind gelegt! Hoffen wir nun, daß die Vöglein auch gewillt sind, sie auszubrüten!“ Geonyx lacht hemmungslos, doch plötzlich wird er ernst. „Keine Sorge, Jungs. Sie werden sich wie ausgehungerte Wölfe auf die Beute stürzen. Jetzt muß alles auf die Sekunde genau ablaufen. Mit höchster Präzision! Wenn die Raumkreuzer der Exodusformation in die dichten Atmosphärenschichten eintauchen, gebe ich euch das Kommando, klar? Bloß gut, daß wir endlich vernünftiges Wetter haben, die Leute hier werden schon unruhig. Kann ich auch verstehen, vier Tage warten ohne ein festes Dach über dem Kopf, das zehrt an den Nerven.“
    „Wieso haben wir nicht wenigstens die Klimageneratoren in Betrieb gesetzt, Stellaster?“ fragt Elmer.
    „Mein Gott! Begreift ihr das nicht? Wir mußten die ganze Stadt ohne Energie lassen, die Biester regelrecht aushungern. Nur so können wir sicher sein, daß sie den Köder annehmen.“
    Dorean winkt ab. „Laß doch, ihr wißt sowieso alles besser, unsere monatelange Erfahrung ist da nicht gefragt…“
    „Sie irren, Proximer Malden!“ antwortet Geonyx schneidend, und Dorean beißt sich erschrocken auf die Unterlippe. „Ihre Erfahrung schätzen wir sehr hoch, oder warum haben wir Ihnen und Ponape wohl diese wichtige Aufgabe

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