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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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hinab.
    »Mikar? Komm zu uns! Wir brauchen deine Hilfe! Beeil dich!«
    Er hielt inne. Die sirenenhaften Stimmen machten ihn misstrauisch. Ein Gefühl der Eile und Not drang aus ihnen und versuchte ihn zum Weitergehen zu zwingen.
    Nicht mit mir!
    Mikar schloss die Augen, konzentrierte sich und atmete langsam ein und aus. Er gewann die Kontrolle über seine Gefühle zurück und konnte die Stimmen jetzt hören, ohne den suggestiven Befehlen zu folgen, die in ihnen mitklangen. Er trabte den Tunnel nach unten und gelangte auf eine Art Galerie, von der aus eine breite Treppe in eine Halle führte. Sie lag am Fuß des Schachtes, den er von der Brücke aus begutachtet hatte. Das Summen war hier ein lautes Dröhnen geworden und Mikar erkannte den Ursprung. Ein MA-Reaktor stand vor ihm, Kontrollschirme leuchteten auf. Der Boden der Grube war mit Wasser bedeckt, das sicherlich von oben herabgedrungen war.
    Wieso hatten die Sidaji die Anlagen nicht mehr gewartet? Wie konnte es so weit kommen?
    Mikar begutachtete das Wasser mit Skepsis und beschloss, der Galerie zu folgen, die über dem Wasserspiegel lag. Er konnte den Reaktor von allen Seiten betrachten und vermutete, dass dieser trotz des Zustandes betriebsbereit war. Das Summen aus seinem Inneren und die intakten Lampen ließen keinen anderen Schluss zu. Am Ende der Galerie war eine Tür, die sich öffnete, als Mikar auf sie zutrat. Staub und einige Spinnweben flirrten durch die Luft, als sich die gezackten Türflügel vor ihm teilten und er in eine strahlend erleuchtete Kammer kreisrunden Zuschnitts trat. Boden, Wände und Decke waren einst mit einer hellen Oberfläche bedeckt gewesen, die jetzt von den Metallplatten abblätterte wie Rinde von einem toten Baum. In der Mitte des Raums waren fünf glänzende Liegen positioniert, die sich gegenüberstanden. In den Liegen ruhten fünf Sidaji-Körper, doch alle waren aus Metall, wie die Maschinenwächter. Mikar hörte das Flüstern mittlerweile deutlich und war gewiss, den Ursprung der Stimmen gefunden zu haben.
    »Komm zu uns! Berühre uns! Hilf uns!«
    Er trat zwischen die Liegen und untersuchte die Metallkörper. Sie waren unversehrt, aber voller Staub. Als Mikar die Hand nach einem der Körper ausstreckte, erschien ein leuchtendes Bild in der Luft vor ihm. Zeichen der Sidaji-Sprache leuchteten neben Symbolen auf, die Mikar vage vertraut waren.
    Vor langer Zeit … ich kann mich nicht erinnern!
    Mikar schüttelte den Kopf und fuhr mit der Hand durch das Lichtgebilde. Das Summen des Reaktors nahm an Intensität zu und die Liegen bewegten sich surrend in eine aufgerichtete Position, bis die Körper der metallenen Sidaji aufrecht standen. Das Flüstern in Mikars Kopf erstarb jäh. Mit einem einzigen Schritt traten die Maschinen-Sidaji vor. Mikar zog sich etwas zurück und griff nach seinem Speer, der auch ohne seine speziellen Kräfte eine vorzügliche Waffe sein konnte. Die Maschinen gerieten in Bewegung und drehten sich zu ihm um. Ihre Regungen wurden flüssiger, zeigten individuelle Züge. Es war, als hätte Mikar sie aus langem Schlaf erweckt, aber ihm gefiel nicht, wie sie zuweilen zuckten und unmotivierte Bewegungen mit den Fingern machten. Etwas war falsch an der Art, wie sie sich rührten. Dann hielten sie inne und starrten Mikar an. Eine Sekunde später stürzten sie sich mit einer blitzartigen Geschwindigkeit auf ihn.
    Fein. Warum auch lange Reden schwingen?
    Die Automaten fielen in einer perfekt koordinierten Bewegung über Mikar her, der sich mit einem Rundumschlag des Speers zu schützen wusste. Seine Waffe schlug Funken auf den Metallschuppen der Maschinen-Sidaji, die in einem Ton aufschrien, der Mikar in den Ohren schmerzte. Er zögerte dennoch nicht und ließ Maraks Speer durch die Luft fliegen. Ein Metallkörper wurde mit Wucht an die gegenüberliegende Wand genagelt und zuckte kreischend auf. Blitze schlugen aus seinem Inneren in die Kammerwände. Mikar bekam eine der Entladungen ab und wurde hinweg geschleudert. Sofort war er wieder auf den Beinen und ließ seine Vorderhufe auf die Brust eines Angreifers trommeln. Die Maschine ging zu Boden, doch die anderen drei Metall-Sidaji griffen jetzt an. Mikar schlug einen mit der Faust so heftig unter das Kinn, dass dieser mit dem Kopf in der Decke der Kammer steckenblieb. Einer stürzte sich ungedeckt mit ausgebreiteten Armen auf ihn. Er ergriff dessen Handgelenke. Er schien die Kraft der Maschine spielend zu kontern, aber jetzt griff der Fünfte von hinten an! Die

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