Das Feuer Kabals
Metall-Sidaji hatten Mikar überrumpelt. Er wurde erbarmungslos gewürgt, mit eisernen Fingern, die seine Halsschlagadern abzuklemmen drohten. Er ließ die Arme des vierten Maschinen-Sidaji los, doch dieser packte blitzschnell Mikars Unterarme mit brutalem Griff. Mikar stieß seine Hufe nach vorn und bekam seine Arme frei, als der Metallkörper weggeschleudert wurde. Er riss die Metallklauen von seinem Hals und schmetterte den Angreifer mit Wucht so oft gegen die Wand, bis er nur noch die Arme in den Händen hielt. Der zerstörte Körper der Maschine zuckte unkontrolliert.
Die verbliebenen zwei Automaten holten den in der Decke steckenden Gefährten herab und griffen neuerlich an. Mikar gelang es, Maraks Speer an sich zu bringen und er spießte den ersten Angreifer aus vollem Lauf auf. Blitze fuhren aus dem zuckenden Leib und er verzog vor Schmerzen das Gesicht, als der Schock durch seinen Körper jagte. Der Gegner mit dem verbeulten Kopf sprang mit den Füßen voran auf Mikars Brust und der Speer, immer noch verkeilt im Metall der jetzt regungslosen Maschine, entglitt seinem Griff. Der Stoß war schmerzhaft und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Beim nächsten Lidschlag war der Zweite heran und hieb mit der flachen Hand seitlich gegen einen Punkt an Mikars Kniegelenk. Etwas gab mit einem lauten Knacks nach und er fiel auf die Knie. Die zwei Maschinen stürzten sich sofort auf ihn. Er konnte einen der beiden an Hals und Beinen ergreifen und riss mit aller Kraft und einem lauten Schrei so kräftig er konnte. Ein Knirschen und Reißen ertönte, dann schlugen die Energieentladungen aus der Maschine in Mikars Arme. Er verlor das Gleichgewicht und warf in einer letzten Anstrengung den zweigeteilten Metallkörper auf den verbleibenden Angreifer. Dieser wich jedoch geschickt aus und zog sich einige Schritte zurück. Der Blick des Maschinenwesens fiel auf Maraks Speer, der in einem seiner Gefährten steckte. Er riss ihn mit großer Mühe frei und rannte dann mit der Waffe im Anschlag direkt auf Mikar zu, der sich mit einem Aufschrei und enormer Kraftanstrengung auf drei Beine erheben konnte.
Nein! Nicht so!
Der Speer stieß auf Mikars Brust.
Doch er drang nicht ein! Mit einem Mal wurde der Angreifer langsamer, es war, als ob er gegen eine unsichtbare Kraft ankämpfte. Seine Hände rutschten kreischend über das Metall des Speers, der Mikar, seinen rechtmäßigen Träger, schützte und sich keinen Deut bewegte. Mikar packte den Kopf der verwirrten Maschine und riss wütend daran. Der Automat erfasste Mikars Handgelenke, konnte den Griff jedoch nicht lösen. Die metallenen Fäuste hieben nun mit aller Kraft auf Mikars Brust ein, doch er nutzte die Bewegung des Gegners aus und bog mit einem Ruck den Kopf auf dem Metallhals zu Seite. Der Maschinen-Sidaji hielt inne, zuckte dann wild herum und kreischte. Mikar knickte den Kopf zur anderen Seite ab und riss den Schädel mit einem Aufschrei ab. Blaue Entladungen kündeten vom Ende des letzten Angreifers und er schüttelte den Schmerz der Schocks ab wie kaltes Wasser. Er spuckte etwas Blut aus.
»Ha!«
Er stellte sein verletztes Bein vorsichtig auf. Der Schmerz und die Verletzung schwanden bereits, das Gelenk konnte sein Gewicht wie gehabt tragen. Er nahm Maraks Speer an sich, spießte den Kopf der Maschine darauf und verließ die Kammer.
Als er in den Schacht trat, sah er, dass dieser in ein helles Licht getaucht war. Geräusche schallten in Echos empor. Die alten Maschinenwächter waren erwacht. Ihre schrillen Rufe tönten klagend in die Höhe. Mikar galoppierte den Tunnel hinauf und trat auf die Brücke. Als er in die Tiefe blickte, sah er Hunderte der Maschinen die Rampe heraufkriechen.
Eventuell war ich ein bisschen voreilig?
Er eilte in die Halle zurück, in die er von der Oberfläche aus gefallen war. Die Maschinenwächter, deren titanenhafte Schlangenleiber aus Metall bisher geruht hatten, erwachten in dieser Sekunde zum Leben. Mikar hielt inne. Vor ihm schlängelte sich ein gutes Dutzend der Maschinen. Sie warfen den Blick ihrer kalten Augen auf ihn. Hinter ihm dröhnte die Rampe vom Lärm der heraneilenden Metallschlangen.
Mikar schluckte.
Der Speer hatte ihn zwar vor dem Angriff des Metall-Sidajis bewahrt, doch mehr Kraft schien für den Augenblick nicht in ihm zu wohnen. Er war auf sich gestellt. Ohne den Speer hatte er nicht den Hauch einer Chance.
Die Maschinenwächter kreisten ihn ein. Er stellte den Speer mit dem Kopf darauf auf und lachte über seinen
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