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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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unterschiedlicher Spezies eine Beziehung eingingen, heirateten und Kinder bekamen, hatte Tremontaine nicht gewusst – und wie sollte sie auch? –, dass Spocks Mutter menschlich war.
    Sie fragte sich, ob seine Abstammung zu seiner vulkanischen, aber eben nicht so ganz vulkanischen Persönlichkeit und zu seinem offenkundigen Mangel eines undurchdringlichen emotionslosen Schleiers beigetragen hatte. Einen Moment lang wagte sie, darüber nachzudenken, was das für sie bedeuten mochte. So viele Fragen schwirrten durch ihren Kopf, und sie wählte eine davon aus. »Sie sehen sich selbst als Vulkanier, nicht wahr?«
    »So ist es«, bestätigte Spock. »Aber ich bin auch menschlich.«
    »Lebt Ihre Mutter als Vulkanierin?«, wollte Tremontaine wissen. »Kontrolliert sie ihre Emotionen und praktiziert sie …« Sie hielt inne, da ihr klar wurde, wie persönlich ihre Fragen waren. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wollte nicht neugierig sein.«
    »Aber das sind Sie«, erwiderte Spock. »Oder liege ich falsch mit der Annahme, dass Sie daran interessiert sind, mehr über meine Familie zu erfahren?«
    Tremontaine spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. »Bin ich so durchschaubar?«
    »Durchschaubar?«, wiederholte Spock und hob eine Augenbraue. »Nein. Aber wir haben im Verlauf dieses Monats sehr viel Zeit miteinander verbracht, und ich bin recht scharfsinnig.«
    »Das sind Sie zweifellos«, meinte Tremontaine mit einem Lachen, das in keiner Weise dabei half, ihre Verlegenheit zu kaschieren. Schweigen legte sich über sie, und Tremontaine fühlte sich furchtbar befangen. Sie suchte nach etwas, irgendetwas, um die Stille zu brechen, aber in ihrem Kopf herrschte völlige Leere.
Wie kann mir das trotz all meiner politischen und diplomatischen Fähigkeiten nur so schwerfallen?
, fragte sie sich.
    Gnädigerweise begannen die Musiker wieder zu spielen, und ihre Melodien erleichterten das Gewicht, das auf ihr zu lasten schien. Sie wandte den Blick von Spock ab und schaute über das Geländer auf die Scheinwerferstrahlen, die in das violettblaue Wasser fielen, um die Musiker zu beleuchten. Als sie den Kopf wieder zurückdrehte, stellte sie fest, dass Spock sie immer noch ansah.
    Er lehnte sich vor und sagte: »Vielleicht werden Sie sich weniger unwohl fühlen, wenn ich Ihnen mitteile, dass ich ebenfalls etwas über Sie erfahren möchte, Alexandra.« Er lehnte sich zurück und fragte: »Kehren Sie oft zur Erde zurück? Ich gehe davon aus, dass Sie dort aufwuchsen.«
    Wieder lächelte Tremontaine, dieses Mal jedoch wesentlich breiter. »Ich wurde in Montreal geboren«, sagte sie. »In einer Gegend, die als Le Plateau-Mont-Royal bekannt ist.«
    Sie sprachen eine ganze Weile lang. Sie erzählte ihm von ihrer Kindheit in Québec, von ihren Eltern und ihrer Schwester sowie von ihren fehlgeschlagenen Versuchen, Konzertviolinistin zu werden. Spock stellte viele Fragen, und Tremontaine beantwortete sie bereitwillig. Er sprach ebenfalls über seine Eltern, über seinen Halbbruder und über sein langes Zögern, die menschlichen Aspekte seiner Natur zu akzeptieren. Irgendwann war es Spock jedoch gelungen, sich selbst besser zu verstehen und seine zwei unterschiedlichen Hälften zu einem kombinierten Ganzen zusammenzufügen.
    Sie blieben in den Café, bis es zumachte, riefen sich dann eine Flugkapsel und kehrten zur Botschaft zurück. Spock verhielt sich wie ein echter Gentleman und begleitete Tremontaine bis zur Tür ihres Quartiers. Sie betrachtete seine starken, gutaussehenden Gesichtszüge, schaute in seine dunklen Augen und fühlte sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. »Gute Nacht, Spock«, sagte sie.
    »Gute Nacht, Alexandra«, erwiderte er. Dann hob er eine Hand und hielt ihr seine aneinandergelegten Zeige- und Mittelfinger entgegen. Tremontaine hatte diese Geste gelegentlich bei vulkanischen Paaren beobachtet, sie jedoch nie selbst ausgeführt. Dennoch erkannte sie sie als Ausdruck körperlicher Zuneigung, ähnlich einem Kuss.
    Tremontaine hob langsam die Hand und legte ihre Fingerspitzen an die Spocks. Ein angenehmer Schauer durchfuhr sie. Es war wie dieses erste elektrisierende Gefühl zwischen zwei frisch Verliebten. Und dann fühlte sie noch etwas anderes – nein, sie
fühlte
es nicht, sie nahm es nicht mithilfe ihrer Sinne wahr, sondern …
    In meinem Geist
, dachte sie. Der Hauch einer Existenz, die nicht ihre eigene war, zog kaum merklich durch ihr Innerstes. Es war ein wenig beängstigend, gleichzeitig aber auch

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