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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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ihrer großen Unterwasserstädte hatten die Alonis Bauwerke errichtet, in denen es eine Atmosphäre gab, damit Gäste ihre Welt problemlos besuchen konnten. Der Tunnel, in dem Tremontaine und Spock nun standen, wand sich durch das hauptsächlich mit Wasser gefüllte Museum.
    »Wir betrachten uns selbst als Erforscher«
, sagte Tel Renavir Morat.
»Nicht nur des physischen Universums, sondern auch der vielen Kulturen, die es bewohnen.«
Die Stabschefin der alonisischen Botschafterin begleitete Tremontaine und Spock durch das Museum. Dafür hatte sie freundlicherweise ihren natürlichen Lebensraum verlassen, um als Führerin für die beiden Würdenträger der Föderation zu fungieren. Außerhalb des Wassers benutzte Morat einen Antigravstuhl, um sich fortzubewegen, und trug einen Hydrationsanzug, in dem eine Schicht Wasser ihren mit silbernen Schuppen versehenen Körper umgab.
»Die innere Welt fasziniert uns ebenso sehr wie die äußere«
, erklärte sie. Ihre Worte klangen aufgrund des Übersetzergeräts in ihrem Helm ein wenig blechern. Es übertrug die Zirp- und Knacklaute ihrer Muttersprache in Föderationsstandard.
    »Eine äußerst lohnenswerte Perspektive«, bemerkte Spock.
    Morat führte Tremontaine und Spock an den letzten Ausstellungsstücken vorbei und durch eine Tür, wo sie ihre Tour durch das Museum beendeten. Dort verabschiedete sich die Stabschefin von ihnen, da sie sich erst am nächsten Tag wiedersehen würden, wenn das Gipfeltreffen fortgesetzt wurde. Nachdem sie ihre Ohrlautsprecher bei der Museumsleitung zurückgegeben hatten, begaben sich Tremontaine und Spock zu einer Transporterplattform und nannten dem zuständigen Techniker ihr Ziel. Einen Augenblick später stiegen sie von einer zweiten Plattform auf der anderen Seite des Planeten.
    Sie verließen die Transporterstation und traten in die frische Luft Lingashas hinaus, der größten Stadt auf Alonis’ Hauptlandmasse. Im Touristenzentrum und dem diplomatischen Bereich war bereits die Nacht hereingebrochen. Dieser Ort war extra für luftatmende Besucher von anderen Welten errichtet worden. Als Spock eine Flugkapsel herbeiwinkte, die sie zurück zur Föderationsbotschaft bringen würde, verspürte Tremontaine erneut Enttäuschung. Ihr wurde klar, dass sie ihren Besuch im Museum nicht nur wegen der interessanten Ausstellung gern noch weiter ausgedehnt hätte. Sie war außerdem noch nicht bereit, sich von ihrem Botschafterkollegen zu trennen.
    »Mister Spock«, sagte sie und achtete darauf, die formelle Anredeform zu wahren, die sie immer noch verwendeten, wenn sie miteinander sprachen. Auf Orelte hatten sie nur ein paar Tage lang zusammengearbeitet, doch nach dem Abschluss einer kurzen Mission auf Marcos XII war Tremontaine gemeinsam mit Spock zum Gipfeltreffen nach Alonis gereist. Mittlerweile waren sie bereits einen Monat hier, und die komplizierten und langwierigen Verhandlungen um den Bau einer Sternenbasis vor Ort würden sich mit großer Wahrscheinlichkeit noch eine ganze Weile hinziehen. Im Verlauf der letzten Wochen hatten Tremontaine und Spock viel Zeit miteinander verbracht, hauptsächlich am Verhandlungstisch, aber auch außerhalb des Konferenzraums bei der Vorbereitung und Analyse der einzelnen Sitzungen. Außerdem hatten sie gemeinsam zahllose Mahlzeiten eingenommen und sich dabei ebenfalls meist über die Arbeit unterhalten. Persönliches war hier auf Alonis eher nicht zur Sprache gekommen, und damals auf Orelte war es auch nur dieser eine Abend nach ihrer Ankunft gewesen. Ihr heutiger Ausflug ins Museum stellte die erste gemeinsame Aktivität dar, bei der es nicht in erster Linie um die Arbeit gegangen war, auch wenn Stabschefin Morat sie als ihre Führerin begleitet hatte. Nun entschied Tremontaine, dass sie ein wenig mit Spock allein sein wollte, fern von der Botschaft und dem Beruf. Seit ihrer ersten Begegnung auf Orelte fühlte sie sich zu ihm hingezogen, und dieses Gefühl war mit der Zeit nur noch stärker geworden. »Wollen wir noch einen Schlummertrunk einnehmen?«, fragte sie und merkte, wie unpassend es klang, ihn in diesem Zusammenhang mit »Mister« anzureden. »Der Föderationskonsul hat mir ein Café empfohlen, in dem abends Livemusik gespielt wird.«
    Als sich die Flugkapsel näherte, sagte Spock: »Das wäre akzeptabel.« Obwohl seine Worte keineswegs begeistert klangen, wirkten sie nicht kalt. Tremontaine hatte in ihrem Leben genügend Vulkanier kennengelernt – manche von ihnen Kollegen, andere Bekannte –, um

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