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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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ihre übliche emotionale Kontrolle und Distanziertheit gut einschätzen zu können. Doch Spock schien sich von all diesen anderen Vulkaniern zu unterscheiden. Er blieb zwar stets zurückhaltend, wirkte dabei jedoch nicht vollkommen stoisch. Sein kontrolliertes Verhalten machte ihn ihrer Meinung nach nicht unnahbar, sondern zugänglich. Außerdem wirkte es auf sie äußerst beruhigend.
    Sie stiegen in die Flugkapsel, und Tremontaine nannte dem Piloten den Namen des Cafés, der auf Föderationsstandard übersetzt so viel wie
Noten auf dem Wasser
bedeutete. Sie brauchten nur fünf Minuten, um die Stadt zu durchqueren. Als sie das Lokal betraten, vernahm Tremontaine die seltsam schwermütigen Töne alonisischer Musik. Es waren lange, variierende Laute, die auf eine Weise ineinander übergingen, die nur in einem flüssigen Medium möglich war. Sie gingen durch das Innere des Lokals in den hinteren Bereich, der im Freien lag und in dem die Musik gespielt wurde. Tremontaine fragte sich sofort, ob es falsch gewesen war, Spock hierher einzuladen. Die dezent beleuchtete Terrasse lag unter dem Sternenhimmel an einer stillen Bucht. Kleine Tische standen entlang des Geländers, von dem aus man einen wundervollen Blick auf das Wasser hatte, in dem Scheinwerfer die alonisischen Musiker beleuchteten. Ihr Lied wurde über Lautsprecher auf die Terrasse übertragen. Die verschiedenen Elemente erschufen in ihrer Gesamtheit ein äußerst romantisches Ambiente.
    Besorgt, dass Spock diese Umgebung unangenehm sein könnte, warf Tremontaine ihm einen verstohlenen Blick zu. Sie wollte ihm gerade sagen, dass sie nicht bleiben mussten, doch bevor sie den Mund aufmachen konnte, deutete er auf das andere Ende der Terrasse, das ein wenig abseits von den restlichen Gästen lag. »Wäre dieser Tisch akzeptabel?«
    Tremontaine nickte erfreut. Sie gingen zum Tisch und setzten sich. Ein antosianischer Kellner kam herbeigeeilt, um ihre Bestellung aufzunehmen. Tremontaine bestellte ein Glas Rotwein, Spock ein Altair-Wasser. Nachdem der Kellner gegangen war, fragte Spock sie nach ihrer Meinung zu dem Museum, und sie unterhielten sich eine Weile über die Ausstellungsstücke, die sie gesehen hatten. Als ihre Getränke gebracht wurden, nippten sie an ihren Gläsern und lauschten den bewegenden, fast schon eindringlichen Melodien, die durch die Nacht schwebten.
    Als die Musiker ihr Konzert beendeten, sagte Spock: »Die Musik der Alonis erinnert mich an Walgesänge.«
    »Ja«, stimmte Tremontaine zu, der ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf gegangen war. Es war eine Weile her, seit sie solche Klänge zum letzten Mal gehört hatte, aber damals, im Jahre 2286, war buchstäblich jeder auf der Erde damit in Berührung gekommen. Zu dieser Zeit hatte sich ein mächtiges fremdes Wesen dem Planeten genähert und versucht, Kontakt zu Buckelwalen aufzunehmen, die jedoch längst ausgestorben waren. Seine Kommunikationsversuche hatten die Bewohner der Erde bedroht, da sie die Atmosphäre ionisiert, die Meere verdampft und den ganzen Planeten mit einer dichten Wolkendecke umgeben hatten. Zusammen mit Admiral Kirk und der ehemaligen Kommandobesatzung der
Enterprise
war Captain Spock durch die Zeit zurück ins zwanzigste Jahrhundert gereist, wo sie einen männlichen und einen weiblichen Buckelwal ausfindig machten und sie mit sich in die Gegenwart brachten. Die im Ozean lebenden Kreaturen hatten mit der fremden Präsenz kommuniziert, woraufhin diese ihre schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt der Erde wieder rückgängig gemacht hatte. In den Monaten und Jahren, die diesem Ereignis folgten, waren die Berichte darüber überall bekannt geworden, und das Wissen über die musikalische Sprache der Buckelwale hatte sich ebenso verbreitet. Doch sie wollte das Thema jetzt nicht anschneiden, da Spock sicher schon oft genug Fragen und Kommentare dazu gehört hatte, also fragte sie stattdessen: »Gibt es auf Vulkan auch Wale?«
    »Nicht als solche«, erwiderte Spock. »Allerdings lebt im Voroth-Meer eine Spezies riesiger Kreaturen. Sie sind nicht nur für ihre Größe, sondern auch für ihre biolumineszente Haut bekannt. Es sind jedoch Fische, keine Säugetiere, und sie ähneln den Walen der Erde nur entfernt.«
    »Sie klingen interessant«, meinte Tremontaine. »Ich muss sie mir mal ansehen, wenn ich das nächste Mal auf Ihrer Heimatwelt bin.«
    »Dann waren Sie also schon einmal auf Vulkan?«, frage Spock.
    »Ein paar Mal«, erwiderte Tremontaine. »Meist in offizieller

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