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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Menschheit in den Vordergrund. Wann immer es ging, ermutigte sie damit die verzweifelten Männer, die oftmals einen Funken Hoffnung dringender benötigten als eine warme Mahlzeit.
    Gleichzeitig hatte Kirk auch ein anderes Beispiel für Edith Keelers Stärke erlebt. Bereits bei zwei Gelegenheiten war er Zeuge geworden, wie sie Männer der Mission verwiesen hatte, die bereits zum dritten oder vierten Mal betrunken oder unter Drogeneinfluss dort aufgetaucht waren. Einer von ihnen war kürzlich zur Tür hereingestolpert. Er hatte nach Alkohol gestunken und lauthals vor sich hin gelallt. Als Keeler ihn bat, zu gehen, wurde er streitlustig, doch sie zeigte weder Angst, noch reagierte sie zögerlich. Kirk hatte sich darauf vorbereitet, gleich eingreifen zu müssen, und die Küche bereits verlassen. Doch als er sie erreichte, stand Keeler schon an der Vordertür und warf den Mann kurzerhand hinaus. Dies war nur ein weiteres Beispiel, das dazu beitrug, dass Kirk ständig mehr Respekt für sie empfand. Er bewunderte die schwierige, aber dennoch wichtige Arbeit, die sie hier leistete, und dachte sogar daran, dass er in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort …
    Als er das Ende der Treppe erreichte, verdrängte er diese Gedanken. Er wusste, dass es verrückt war. Doch trotz allem konnte er nicht verleugnen, dass er in Edith Keeler eine verwandte Seele gefunden hatte. Dies war ihm noch nie zuvor passiert. Er bewunderte ihre strahlenden Visionen der Zukunft, die sie hier und jetzt in den dunklen Tagen des zwanzigsten Jahrhunderts, in der Zeit zwischen zwei verheerenden Weltkriegen, entwickelt hatte. Kirk fragte sich, welche Visionen sie wohl hätte, wenn man ihr zeigte, dass all ihre Hoffnungen für die Menschheit tatsächlich wahr wurden? Manche Menschen hörten auch dann nicht auf zu träumen, wenn sich ihre Träume erfüllten. Kirk wünschte sich, er könnte miterleben, was sie sich wohl
als Nächstes
erträumte.
    Er schüttelte diesen Tagtraum ab, durchquerte den Flur und griff umständlich nach dem Türknauf. Als er eintrat, erkannte er sofort, dass Spock Fortschritte bei der Konstruktion des Datenverarbeitungssystems gemacht hatte. Zusätzlich zu den Komponenten, die er bereits auf einem Brett angeordnet hatte, das sich nun auf dem Tisch befand, war eine zweite komplizierte Konstruktion dazugekommen, die auf einer umgedrehten Schublade auf dem niedrigen Schrank im Zimmer stand. Mehrere Kabel verbanden die beiden Konstrukte miteinander sowie mit der Lampe an der Wand und dem Trikorder.
    Kirk schritt durch den Raum und betrachtete Spocks neue Konstruktion. Die Quecksilberverbindungen zwischen den einzelnen Teilen gaben ein schrilles Fiepen von sich und elektrische Spannungsbögen wanden sich unentwegt und mit lauten Geräuschen an zwei V-förmig angeordneten Stäben entlang. Kirk stellte die beiden Papiertüten auf einem der Betten ab und hörte, dass Spock die Konstruktion ausschaltete. Sofort herrschte Stille.
    »Captain«, sagte er von seinem Platz am Tisch aus. Er arbeitete mit einem Messer, das sie aus der Mission entwendet hatten, am Trikorder. »Ich brauche Platin. Ein kleiner Barren würde reichen, so etwa fünf bis sechs Pfund. Ich muss einige Schaltkreise überbrücken, um ein duodynetisches Feld aufzubauen.«
    »Äh, Mister Spock«, erwiderte Kirk, »ich habe für Sie ein paar Sorten Gemüse gekauft und für mich Hartwurst und Brötchen. Im Übrigen sind die restlichen neun Zehntel von unserem gemeinsamen Einkommen für Ihr Bastelmaterial draufgegangen.« Mit diesen Worten stellte er die Papiertüte mit den elektronischen Teilen vor Spock auf den Tisch. Spock stand auf und kramte ein paar Elektronenröhren heraus. »Wenn ich davon ausgehe, was dieses Kleinzeug schon kostet, fürchte ich, dass Ihr Platinbarren ein unerfüllbarer Wunsch bleibt.«
    Spock legte die Röhren hin. »Captain«, sagte er, »Sie können von mir verlangen, dass ich mit vorsintflutlichen Werkzeugen arbeite, aber das Material sollte etwas moderner sein.«
    »McCoy trifft in ein paar Tagen hier ein«, entgegnete Kirk. »Vielleicht früher. Nichts garantiert uns, dass uns dieser Zeitenstrom zusammenführt. Ihr Computer
muss
funktionieren.«
    »Captain …«, begann Spock. Kirk ging zum Bett hinüber und begann damit, die Tüte mit den Lebensmitteln auszupacken. »Captain, ich brauche schon drei Wochen, unter diesen Bedingungen vielleicht sogar vier, um einen Computer mit einem primitiven Datenverarbeitungssystem zu bauen.«
    Spock wurde von

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