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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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beiseite.
    »Von meiner Intimsphäre einmal ganz abgesehen, war es überhaupt keine Sünde«, sagte ich geziert. »Wir sind verheiratet, zum Kuckuck!«
    »Nun, ich habe ja auch gebeichtet, dass ich gelogen habe, Sassenach«, sagte er. Ich konnte das Lächeln in seinem Gesicht nicht sehen, aber ich konnte es deutlich in seiner Stimme hören. Ich nahm an, dass er das meine auch hören konnte.
    »Ich musste mir schließlich eine Sünde einfallen lassen, die schlimm genug war, um Lillywhite zu vertreiben - und ich konnte weder Diebstahl noch Homosexualität nehmen; vielleicht muss ich mit dem Mann noch geschäftlich verkehren.«
    »Oh, du glaubst also, dass Sodomie ihn verprellen könnte, dass er deine Einstellung gegenüber Frauen in feuchten Blusen aber als kleinen Charakterfehler
abtun würde?« Sein Arm war warm unter dem Stoff seines Hemdes. Ich berührte die Unterseite seines Handgelenkes, jene verletzliche Stelle, an der die Haut bloß lag, und strich sanft den Verlauf der Vene nach, die dort pulsierte und dann unter dem Leinenstoff in Richtung seines Herzens verschwand.
    »Sprich leise, Sassenach«, murmelte er und berührte meine Hand. »Nicht, dass die Kinder dich hören. Außerdem«, fügte er so leise hinzu, dass er gezwungen war, sich zu bücken und in mein Ohr zu flüstern, »sind es ja nicht alle Frauen. Nur die mit schönen, runden Ärschen.« Er ließ meine Hand los und tätschelte mir vertraulich das Hinterteil, wobei er angesichts der Dunkelheit eine bemerkenswerte Zielsicherheit an den Tag legte.
    »Für eine magere Frau würde ich nicht einmal die Straßenseite wechseln, wenn sie splitternackt und pudelnass wäre. Und was Lillywhite angeht«, griff er das Thema wieder auf, in normalerem Tonfall, aber ohne seine Hand zu entfernen, die den Stoff meines Rockes jetzt meditativ um meine Pobacke modellierte. »Mag ja sein, dass er Protestant ist, Sassenach, aber er ist trotzdem ein Mann.«
    »Mir war gar nicht bewusst, dass das nicht miteinander vereinbar ist«, ertönte Rogers Stimme trocken hinter uns in der Dunkelheit.
    Jamie zog seine Hand zurück, als stünde mein Hintern in Flammen. Das tat er zwar nicht - ganz -, aber ich konnte nicht leugnen, dass sein Feuerstein trotz der Feuchtigkeit den einen oder anderen Funken im Zunder entfacht hatte. Doch bis zur Schlafenszeit war es noch lange hin.
    Ich blieb gerade lange genug stehen, um Jamie kurz an einer intimen Stelle seiner Anatomie zu kneifen, so dass er scharf nach Luft schnappte, dann drehte ich mich um und sah, dass Roger einen großen, sich windenden Gegenstand auf dem Arm hatte, dessen Natur von der Dunkelheit verhüllt wurde. Kein Ferkel, schloss ich, trotz der lauten Grunzgeräusche, die das Wesen von sich gab, sondern Jemmy, der fest auf den Fingerknöcheln seines Vaters herumzukauen schien. Eine kleine, rosafarbene Faust erschien in einem zufälligen Lichtfleck, verschwand und traf mit einem soliden Hämmern auf Rogers Rippen.
    Jamie grunzte seinerseits belustigt auf, ohne sich durch die Tatsache aus der Fassung bringen zu lassen, dass jemand mitangehört hatte, was er von den Protestanten hielt.
    »Alle Mädchen sind tüchtig«, zitierte er ein schottisches Sprichwort, »aber woher kommen dann die nutzlosen Frauen?«
    »Häh?«, sagte Roger, der ein wenig verwirrt klang.
    »Protestanten werden mit Schwänzen geboren «, erklärte Jamie. »Zumindest die Männer - aber so mancher lässt seinen unbenutzt verschrumpeln. Ein Mann, der seine Nase in die Sünden anderer Leute steckt, hat keine Zeit, sich um seine eigenen zu kümmern.«
    Ich wandelte mein Lachen in ein taktvolleres Husten ab.

    »Und manche werden mit der Zeit nur selbst zu Riesenschwänzen«, sagte Roger noch trockener. »Aye, nun gut. Ich bin hier, um dir zu danken... dass du das mit den Taufen hinbekommen hast, meine ich.«
    Ich bemerkte sein leichtes Zögern; er hatte immer noch keinen Namen gefunden, mit dem er Jamie unbefangen direkt ansprechen mochte. Jamie nannte ihn ganz einfach »unseren Roger«, »Roger Mac« oder »MacKenzies« - manchmal benutzte er auch den Spitznamen, den Ronnie Sinclair Roger gegeben hatte, a Smeòraich , zu Ehren seiner Stimme. Es bedeutete Singdrossel.
    »Ich bin es, der dir danken sollte, a charaid . Am Ende hätten wir es ohne dich und Fergus auch nicht geschafft«, sagte Jamie, und auch seine Stimme wurde von einem Lachen erwärmt.
    Rogers Umriss malte sich deutlich vor der Glut eines Lagerfeuers ab, groß und schlank. Seine Schultern hoben

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