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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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verdammt. Aber wenn ihnen bekannt wäre, dass jemand dringend der Beichte bedarf und sie das Gefühl hätten, sich das zunutze machen zu können...«
    »Dass dieser Jemand dafür bezahlen könnte, dass man ihn zu dem Priester vorlässt?«, fragte ich skeptisch. »Also wirklich, Jamie, wir reden hier von Schotten. Ich möchte doch meinen, dass der schottische Durchschnittsmörder oder Ehebrecher lieber ein Reuegebet spricht und das Beste hofft als bares Geld für einen Priester zu bezahlen.«
    Jamie prustete leise, und ich sah, wie sich der weiße Nebel seines Atemwölkchens um seinen Kopf ringelte wie Kerzenrauch; es wurde zunehmend kälter.
    »Mit Sicherheit«, sagte er trocken. »Und wenn Lillywhite vorhätte, ins Ablassgeschäft einzusteigen, hat er damit etwas zu lange gewartet, um noch viel Profit herauszuschlagen. Aber was, wenn es nicht darum ging, jemanden an der Beichte zu hindern - sondern vielmehr nur dafür zu sorgen, dass sie sie mithören können?«
    Roger brummte zufrieden. Offensichtlich hielt er das für eine viel versprechende Idee.
    »Erpressung? Aye, ein guter Gedanke«, sagte er zustimmend. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, dachte ich; Oxfordbildung oder nicht, es war unzweifelhaft, dass Roger Schotte war. Unter seinem Arm fand ein gewaltsamer Aufruhr statt, gefolgt von einem Jammerlaut Jemmys. Roger blickte zu Boden.

    »Oh, hast du dein Spielzeug fallen gelassen? Wo ist es denn verschwunden?« Er hievte Jemmy auf seine Schulter wie ein Bündel Wäsche und hockte sich nieder, um den Boden nach der Uhrenkette abzustochern, die Jemmy anscheinend in die Dunkelheit geschleudert hatte.
    »Erpressung? Das halte ich doch für ein bisschen weit hergeholt«, widersprach ich und fuhr mir mit der Hand unter der Nase entlang, die zu tropfen begonnen hatte. »Du meinst, sie vermuten vielleicht, dass beispielsweise Farquard Campbell ein schreckliches Verbrechen begangen hat, und wenn sie es genau wüssten, könnten sie ihn damit unter Druck setzen? Ist das nicht ein bisschen arg durchtrieben? Wenn du da unten eine Sicherheitsnadel findest, Roger, ist es meine.«
    »Nun, Lillywhite und Anstruther sind schließlich Engländer, nicht wahr?«, sagte Jamie mit einem delikaten Sarkasmus, der Roger zum Lachen brachte. »Durchtriebenheit und ein verräterisches Wesen sind dieser Rasse angeboren, ist es nicht so, Sassenach?«
    »Oh, Unfug«, sagte ich geduldig. »Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Außerdem haben sie ja auch nicht versucht, deine Beichte zu belauschen.«
    »Es gibt ja auch nichts, womit man mich erpressen könnte«, erwiderte Jamie, obwohl klar war, dass er nur pro forma argumentierte.
    »Trotzdem«, begann ich, wurde aber von Jemmy unterbrochen, der immer unruhiger wurde und sich mit dem Kreischen eines pfeifenden Wasserkessels hin und her warf. Roger ächzte, klemmte vorsichtig etwas zwischen seine Finger und stand auf.
    »Hab’ deine Nadel gefunden«, sagte er. »Aber keine Spur von der Kette.«
    »Irgendjemand wird sie morgen früh schon finden«, sagte ich und hob meine Stimme, um trotz des Lärms gehört zu werden. »Vielleicht gibst du ihn besser mir.« Ich streckte die Arme nach dem Baby aus, und Roger übergab mir seine Bürde mit deutlicher Erleichterung - deren Grund ich sofort begriff, als mir der Geruch von Jemmys Windel in die Nase stieg.
    »Doch nicht schon wieder?«, sagte ich. Da er dies offensichtlich als persönlichen Vorwurf betrachtete, schloss er die Augen und fing an zu heulen wie eine Luftschutzsirene.
    »Wo ist Brianna denn?«, fragte ich, während ich gleichzeitig versuchte, ihn beruhigend zu wiegen und ihn auf hygienischer Distanz zu halten. »Autsch!« Er schien sich die Dunkelheit zunutze gemacht zu haben, um sich ein paar zusätzliche Gliedmaßen wachsen zu lassen, die alle wild ruderten oder nach mir grabschten.
    »Oh, sie musste nur eine Kleinigkeit erledigen«, sagte Roger in einem vagen Tonfall, bei dessen Klang Jamie abrupt den Kopf wandte. Das Licht fiel auf sein Profil, und ich sah, dass er seine dichten, roten Brauen argwöhnisch zusammengezogen hatte. Das Feuer glänzte auf seinem langen, geraden Nasenrücken, als er fragend den Kopf hob. Offensichtlich kam ihm irgendetwas
spanisch vor. Er wandte sich mir zu, eine Augenbraue hochgezogen. Steckte ich auch mit dahinter?
    »Ich habe keine Ahnung«, versicherte ich ihm. »Warte, ich gehe zu den McAllisters, um mir eine saubere Windel zu borgen. Wir sehen uns gleich am Feuer.«
    Ohne eine

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