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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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breitete meinen Rock aus, um den nassen Saum zu trocknen, und der Feuerschein spiegelte sich in meinen beiden Ringen wider. Ein heftiges Bedürfnis zu lachen kochte in mir hoch, als ich mir ausmalte, was Jamie sagen würde, wenn er es herausfand, doch ich unterdrückte es, weil ich keine Lust hatte, den McAllisters meine Belustigung zu erklären.
    »Soll ich sie an mich nehmen?«, sagte ich stattdessen zu Mr. McAllister und wies kopfnickend auf die Uhrkette. »Ich glaube, ich werde Mr. Caldwell gleich noch sehen.«

14
    Glücklich die Braut, auf die der Mond scheint
    Wir hatten Glück. Es blieb trocken, und die Wolkenfetzen gaben einen Silbermond frei, der nicht ganz rund, aber strahlend hell über den Hängen des Black Mountain aufging; genau die richtige Beleuchtung für eine intime Familienhochzeit.
    Ich war David Caldwell schon einmal begegnet, wenn es mir auch erst wieder einfiel, als ich ihn jetzt sah. Er war ein kleiner, aber ungemein sympathischer Mann, der makellos gekleidet war, obwohl er seit einer Woche im Freien campierte. Jamie kannte ihn ebenfalls und respektierte ihn. Das verhinderte aber nicht, dass sein Gesicht eine gewisse Anspannung widerspiegelte, als der Priester jetzt in den Schein des Feuers trat, sein abgenutztes Gebetbuch in den Händen. Doch ich stieß Jamie warnend an, und seine Miene nahm umgehend einen unergründlichen Ausdruck an.
    Ich sah, wie Roger einen Blick in unsere Richtung warf und sich dann wieder
Brianna zuwandte. Möglich, dass der Hauch eines Lächelns in seinem Mundwinkel hing, doch es hätte auch ein Spiel der Schatten sein können. Jamie atmete hörbar durch die Nase, und ich stupste ihn noch einmal an.
    »Du hast bei der Taufe deinen Willen bekommen«, flüsterte ich. Er hob ein wenig das Kinn. Brianna blickte in unsere Richtung. Sie wirkte ein wenig nervös.
    »Ich habe doch gar nichts gesagt, oder?«
    »Es ist eine absolut respektable, christliche Hochzeit.«
    »Habe ich das angezweifelt?«
    »Dann mach ein frohes Gesicht , verdammt noch mal!«, zischte ich. Er atmete noch einmal aus und nahm dann einen derart wohlwollenden Gesichtsausdruck an, dass es schon fast vertrottelt aussah.
    »Besser?«, fragte er, die Zähne zu einem jovialen Lächeln zusammengebissen. Ich sah, wie Duncan Innes sich beiläufig zu uns umdrehte, zusammenfuhr und sich hastig abwandte, um Jocasta etwas zuzumurmeln, die am Feuer stand. Ihr weißes Haar leuchtete, und sie hatte eine Binde über ihre kranken Augen gezogen, um sie vor dem Licht zu schützen. Ulysses, der hinter ihr stand, hatte doch tatsächlich zur Feier des Tages seine Perücke angezogen; sie war das Einzige, was ich in der Dunkelheit von ihm sehen konnte, und sie schwebte scheinbar körperlos über Jocastas Schulter in der Luft. Während ich hinsah, wandte sich das Haarteil seitwärts in unsere Richtung, und ich erhaschte den schwachen Glanz eines Augenpaars darunter.
    »Wer ist das, grand-mère?«
    Germain, wie immer der elterlichen Aufsicht entwischt, tauchte zu meinen Füßen auf und deutete neugierig auf Reverend Caldwell.
    »Das ist ein Pastor, Schatz. Tante Brianna und Onkel Roger heiraten.«
    » C’est quoi, Pastor?«
    Ich holte tief Luft, aber Jamie war schneller als ich.
    »Es ist eine Art Priester, aber kein richtiger.«
    »Böser Priester?« Germain betrachtete Reverend Caldwell mit drastisch gesteigertem Interesse.
    »Nein, nein«, sagte ich. »Er ist kein böser Priester. Es ist nur so... nun, siehst du, wir sind Katholiken, und Katholiken haben Priester, aber Onkel Roger ist Presbyterianer...«
    »Das sind Ketzer«, warf Jamie hilfreicherweise ein.
    »Er ist kein Ketzer, Schatz. Grand-père macht nur Spaß, oder zumindest glaubt er das. Presbyterianer sind...«
    Germain schenkte meiner Erklärung nicht die geringste Aufmerksamkeit, sondern hatte vielmehr den Kopf zurückgelegt und betrachtete Jamie fasziniert.
    »Warum zieht grand-père so ein Gesicht?«
    »Wir freuen uns so«, erklärte Jamie, die Miene nach wie vor zu einer Maske der Liebenswürdigkeit erstarrt.

    »Oh.« Germain verzog sein extrem bewegliches Gesicht augenblicklich zu einer groben Kopie desselben Ausdrucks - einem Clownsgrinsen mit zusammen gebissenen Zähnen und vorquellenden Augen. »So?«
    »Ja, Schatz«, sagte ich mit Nachdruck. » Genauso. «
    Marsali musterte uns, kniff die Augen zu und zupfte Fergus am Ärmel. Er wandte sich um und blickte uns blinzelnd an.
    »Froh gucken, Papa!« Germain wies auf sein überbreites Lächeln. »Siehst

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