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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Armen auf das schlammige Gras, auf dem sie standen. In Rogers Brust brannte es immer noch, doch jetzt war das Gefühl anders. Er hätte sie gern berührt, sich noch einmal entschuldigt, aber er hatte Angst, dadurch alles noch zu verschlimmern.
    Schließlich regte sie sich zuerst. Sie kam zu ihm und legte ihren Kopf an seine Brust, und ihr kühles, nasses Haar strich über die Wunde an seinem Hals. Ihre Brüste waren riesig und hart wie Stein, drückten gegen ihn, schoben ihn fort.
    »Ich brauche Jemmy«, sagte sie leise. »Ich brauche mein Baby.«
    Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken, eingeklemmt zwischen Reue und Wut. Bis jetzt war ihm gar nicht klar gewesen, wie schmerzhaft die Vorstellung war, dass Jemmy zu jemand anderem gehören könnte - nicht zu ihm, sondern Bonnet.
    »Ich brauche ihn auch«, sagte er schließlich und küsste sie kurz auf die Stirn, bevor er ihre Hand ergriff, um über die Wiese zurückzukehren. Der Berg über ihnen lag unsichtbar im Nebel verhüllt, doch drifteten Rufe und Gemurmel und Fetzen von Gesprächen und Liedern zu ihnen herab wie Echos vom Olymp.

7
    Schrapnell
    Am späten Vormittag hatte der Nieselregen ausgesetzt, und die Wolken gaben hier und da für Sekunden den blauen Himmel frei. Ich begann zu hoffen, dass es bis zum Abend aufklaren würde. Von den Sprichwörtern und Omen einmal ganz abgesehen, wünschte ich mir um Briannas willen, dass die Hochzeitsfeierlichkeiten nicht zu feucht wurden. Es würde zwar nicht St. James mit Reis und weißem Satin werden, aber es konnte doch wenigstens trocken sein.
    Ich rieb mir die rechte Hand, um den Krampf zu lösen, den die Zahnextraktion verursacht hatte; Mr. Goodwins abgebrochener Zahn war schwieriger zu ziehen gewesen, als ich erwartet hatte, aber es war mir gelungen, ihn samt Wurzel zu entfernen. Ich hatte Goodwin mit einer kleinen Flasche unverdünntem
Whisky und der Instruktion entlassen, sich einmal stündlich damit den Mund auszuspülen, um einer Entzündung vorzubeugen. Ob er ihn herunterschluckte, blieb ihm überlassen.
    Ich reckte mich und spürte dabei, wie die Tasche unter meinen Röcken mit einem leisen, aber zufriedenstellenden Klirren gegen mein Bein schwang. Mr. Goodwin hatte tatsächlich mit Bargeld bezahlt; ich fragte mich, ob es wohl für ein Astrolabium reichte und was in aller Welt Jamie damit wollte.
    Als ich mich umdrehte, stand Archie Hayes mit leicht fragendem Gesichtsausdruck vor mir.
    »Oh!«, sagte ich. »Äh, kann ich Euch helfen, Leutnant?«
    »Nun, möglicherweise, Mistress Fräser«, sagte er und sah mich mit einem schwachen Lächeln an. »Farquard Campbell sagt, seine Sklaven sind überzeugt, dass Ihr Tote wieder zum Leben erwecken könnt, daher dürfte ein verirrter Metallsplitter doch kein großes Problem für Eure chirurgischen Fähigkeiten darstellen, oder?«
    Murray MacLeod, der das hörte, prustete bei diesen Worten laut los und wandte sich dann wieder seinen eigenen, wartenden Patienten zu.
    »Oh«, sagte ich erneut und rieb mir verlegen die Nase. Einer von Campbells Sklaven hatte vor vier Tagen einen epileptischen Anfall erlitten und sich zufällig gerade in dem Moment wieder erholt, als ich ihm meine Hand zur Untersuchung auf die Brust legte. Vergeblich hatte ich zu erklären versucht, was geschehen war; mein Ruhm hatte sich wie ein Lauffeuer auf dem Berg ausgebreitet.
    Auch jetzt hockte eine kleine Gruppe von Sklaven am Rand der Lichtung und würfelte, während sie abwarteten, bis die anderen Patienten versorgt waren. Ich warf ihnen vorsorglich einen prüfenden Blick zu; ich wusste, dass sie keine Anstalten machen würden, mich zu unterrichten, falls einer von ihnen im Sterben lag oder schwer krank war, einerseits aus Rücksichtnahme auf die weißen Patienten, andererseits, weil sie der festen Überzeugung waren, dass ich, falls während ihrer Wartezeit etwas Dramatisches vorfallen sollte, den Toten einfach wieder erwecken würde, wenn ich Zeit hatte, und mich dann mit dem Problem befassen würde.
    Momentan schienen sie sich jedoch alle sicher in der Vertikalen zu befinden und machten auch den Eindruck, als würde dies vorerst so bleiben. Ich wandte mich wieder zu Hayes um und wischte mir die schmutzigen Hände an meiner Schürze ab.
    »Nun... lasst mich einen Blick auf Euren Metallsplitter werfen, und dann sehe ich, was ich tun kann.«
    Ohne Zögern legte Hayes Barett, Rock, Weste, Halsbinde und Hemd sowie die silberne Halsberge ab, die ihn wie ein Rundkragen schützte und ein Zeichen

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