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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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gelesen?«
    »Diese Frauen, die erstochen wurden? Natürlich. Arme Sara. Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie tot ist. Aber was hat das alles mit mir und Josiah zu tun?«
    »Zwei der Frauen befinden sich auf diesem Bild. Lisa Black und Sara Miller.«
    »Sie haben mich nach Kristen Hall gefragt. Ist sie tot?«
    »Sie geht nicht an ihr Handy.« Garrison änderte die Taktik. »Sie haben Eva Rayburn aufgesucht. Warum?«
    »Um sie wissen zu lassen, dass ich ihr nichts nachtrage.«
    »Einfach so?«
    »Ja.« Er seufzte. »Hören Sie, ich möchte die Vergangenheit hinter mir lassen. Nach Josiahs Tod war mein Vater nie mehr der Alte. Aber ich habe mein Leben weitergeführt. Ich wollte, dass sie das weiß.«
    Garrison erfuhr über einen Menschen häufig mehr durch das, was unausgesprochen blieb. »Der Tod Ihres Bruders muss doppelt schwer gewesen sein, nachdem Sie schon Ihre Mutter verloren hatten. Durch einen Autounfall, nicht wahr?«
    »Natürlich war das schwer.« Micah wirkte angespannt, als müsste er seinen Ärger unterdrücken.
    »War Ihr Vater vom Tod Ihrer Mutter sehr schwer getroffen?«
    »Natürlich. Sie waren Mann und Frau.«
    »Es heißt, er habe schon kurz danach Freundinnen gehabt.«
    »Die Ehe meiner Eltern war nicht die beste, und Dad verdiente ein neues Leben.«
    »Erzählen Sie mir von dem Autounfall.«
    »Es war drüben im Westen, in Colorado. Sie war mit Freundinnen dorthin gefahren. Ein Wellness-Wochenende, wie mir Dad erzählt hat. Das Auto, in dem sie und ihre Freundinnen saßen, kam von der Straße ab und schlitterte gegen eine Böschung. Mom war sofort tot.«
    »Das muss vor zwanzig Jahren gewesen sein.«
    »Im Mai sind es neunzehn.«
    »Ihr Tod muss für Sie und Josiah sehr schlimm gewesen sein.«
    »Es ist uns gelungen, unser Leben wieder in den Griff zu bekommen. Dad nannte uns die drei Musketiere. Aber als Josiah starb, kam er einfach nicht mehr auf die Beine. Er war wie besessen von Josiah und davon, sein Andenken zu bewahren.«
    »Ich habe das Haus Cross im Price College gesehen. Und das Porträt Ihres Bruders.«
    »Haben Sie auch den Cross-Flügel in der Bibliothek gesehen? Oder die Anbauten beim Footballfeld zu Ehren meines Bruders?«
    Schwang in den Worten etwa Eifersucht mit? »Die sind mir entgangen. Waren Sie in letzter Zeit mal wieder dort?«
    »Nein. Ich mag das College nicht besonders.« Micah schob eine Hand in die Hosentasche. »Ich verstehe nicht, was all das mit diesen ermordeten Frauen zu tun hat.«
    »Ich versuche nur, mir ein Bild zu machen. Haben Sie ein Foto von Ihrer Mutter?«
    »Nein. Dad hat sie alle verbrannt.«
    »Er hat sie verbrannt?«
    »Ja.«
    »Das sagt eine Menge über ihre Ehe aus, finden Sie nicht?«
    »Meine Eltern haben ihre Ehe nie näher mit mir erörtert.«
    Garrison spürte, dass Micah etwas verschwieg. Aber was? »Tun Sie mir einen Gefallen, bis dieser Fall aufgeklärt ist?«
    »Wenn ich kann.«
    »Halten Sie sich von Eva Rayburn fern.«
    Micah zog die Augenbrauen hoch. »Sie klingen etwas überbesorgt, Detective.«
    »Kann sein.«
    Donovan verlor in der Dunkelheit jedes Zeitgefühl. Er wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war, aber es war ihm egal. Die Frau war verstummt. Er hatte ihren Namen gerufen, doch sie antwortete ihm nicht einmal mehr mit ihrem mitleiderregenden Stöhnen. Er befürchtete, dass sie gestorben war.
    »Kristen.« Donovan wollte, dass sie wach war, wollte sicher sein, dass er in diesem verdammten Keller nicht allein war. Er wollte nicht alleine sterben.
    Die Fesseln hatten seine Handgelenke so wundgescheuert, dass die Haut jedes Mal höllisch brannte und anfing zu bluten, wenn er sich bewegte. Er hatte also gelernt, ruhig zu bleiben. Dennoch, am schwersten war es, den Durst zu ignorieren. Zuerst hatte er ihn nur ein wenig gestört, doch mit jeder Minute, die verstrich, wurde er stärker, und inzwischen konnte Donovan an nichts anderes mehr denken.
    Wasser. Etwas trinken.
    Das Licht ging an, und unvermittelt zuckte er unter dem grellen Schein zusammen. Er wappnete sich innerlich, hob den Blick aber nicht zu der Frau am anderen Ende des Raums. Ihr Anblick würde ihm den Magen umdrehen.
    Eine Tür ging auf, und er öffnete die Lider einen Spaltbreit, um endlich zu sehen, wer ihm das hier antat. Mehrere angespannte Sekunden lang war seine Sicht verschwommen, und er konnte nicht erkennen, wer in der Tür stand. Dann zogen sich seine Pupillen langsam zusammen.
    Vor ihm stand ein schmächtiger Mann, und sofort wurde Donovan wütend. Zum

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