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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Ungeheuer wie Josiah?
    Eva ging weiter zu Josiahs Grabstein. In Gottes liebevoller Umarmung. Die Worte verursachten ihr Übelkeit. »Hoffentlich ist es die Umarmung des Teufels.«
    Sie sah die Daten auf dem Grabstein, und ihr wurde klar, dass an diesem Freitag sein zweiunddreißigster Geburtstag gewesen wäre. »Herzlichen Glückwunsch, du Scheißkerl.«
    Die Meldung der Leesburger Polizei kam kurz nach dem morgendlichen Schichtwechsel herein: Lenny Danvers, fünfunddreißig Jahre alt, war in einer Wohnung am Riverstone Drive 211 tot aufgefunden worden.
    Garrison und Kier machten sich sofort auf den Weg. Für die siebzig Kilometer bis Leesburg brauchten sie wegen des morgendlichen Berufsverkehrs und eines Unfalls über eineinhalb Stunden.
    Als sie die Abzweigung zur Route Fifteen am Stadtrand von Leesburg erreichten, war es fast halb elf. Minuten später bogen sie in den Riverstone Drive ein.
    Der Rock-Creek-Wohnkomplex stammte aus den späten Achtzigern, als es in dieser Gegend geboomt hatte. Damals musste das Gebäude modern gewirkt und als luxuriös gegolten haben, doch inzwischen hatte die Zeit, verbunden mit der üblichen Billigbauweise, deutliche Spuren hinterlassen. Trotz der Frühlingsblumen am Eingang wirkte der Komplex heruntergekommen.
    Garrison entdeckte das flackernde Blaulicht zweier Streifenwagen, fuhr am Verwaltungsbüro der Wohnanlage vorbei und parkte direkt hinter den Leesburger Kollegen. Zwei Hilfssheriffs standen neben ihren Autos und passten auf, dass niemand das gelbe Absperrband ignorierte, das den Tatort abschirmte.
    Die Polizisten waren beide klein, wobei der eine jünger und muskulöser war, während der andere aussah, als könnte er gut und gerne zehn Kilo weniger vertragen.
    Der schlanke Polizist streckte Garrison die Hand entgegen. »Ich bin Deputy Rollins, und das ist Deputy Finnegan. Hat der Verkehr Sie aufgehalten?«
    »Allerdings. Wie ich höre, haben Sie den Mann gefunden, den wir suchen.«
    Deputy Rollins nickte steif. »Wir sind gestern zu der Adresse gefahren, die Sie uns genannt hatten. Es gab Anzeichen, dass jemand dort gewesen war, und die Hintertür war aufgebrochen. Heute Morgen kam dann der Anruf von einem Bewohner dieses Hauses, der sagte, es tropfe Blut von der Decke. Daraufhin haben wir den Mann gefunden.«
    Deputy Finnegan nickte. »Der Hausmeister hat kurz hineingeschaut und uns angerufen. Es ist eine verdammte Schweinerei. Hab noch nie so was gesehen.«
    »Würden Sie es uns zeigen?«
    Rollins zögerte. »Ja.«
    Die beiden Hilfssheriffs blieben wie angewurzelt stehen, als würde jeder darauf warten, dass der andere vorging. Schließlich übernahm Rollins die Führung und geleitete die Detectives durch den Haupteingang zur Wohnung 2A im ersten Stock, die mit rotem Plastikband abgesperrt war. Schon außerhalb der Wohnung lag der ekelerregende, süßliche Geruch des Todes in der Luft.
    Garrison streifte sich Handschuhe über. »Danvers ist am Montagabend auf Kaution rausgekommen.«
    »Dann dürfte er bald darauf gestorben sein«, meinte Deputy Finnegan. »Der Mörder hat die Wohnung auf über dreißig Grad hochgeheizt. Zusätzlich hat er in das Zimmer, in dem Danvers war, noch einen Heizstrahler gestellt. Die Wohnung ist wie eine Sauna, und sie riecht … nun, beim ersten Atemzug werden Sie wissen, was ich meine.«
    Garrison betrachtete die Wohnungstür und die abgetretene Fußmatte davor. »Kein Zeichen für gewaltsames Eindringen.«
    »Hier nicht«, meinte Rollins. »Aber sehen Sie sich die Glastür nach hinten raus mal an. Jemand hat sie mit einer Brechstange aufgebrochen und dabei das Schloss zerstört, es schließt nämlich nicht mehr. Die Tür steht jetzt offen.«
    »Hat Ihre Spurensicherung sich das angesehen?«
    »Noch nicht. Wir sind im Moment stark ausgelastet. Aber die Wohnung ist abgesichert.«
    »Okay. Schauen wir uns das mal an.«
    Als Garrison die Wohnungstür öffnete, schlug ihnen ein fauliger Gestank entgegen. Malcolm hielt sich die Nase zu, und Garrison atmete durch den Mund. Die beiden Deputys wandten sich ab, sie sahen aus, als müssten sie sich übergeben.
    Garrison ging über den hellen Teppichboden und gab sich Mühe, auf nichts zu treten, was später noch von Bedeutung sein könnte. Auf dem Fußboden lag Kleidung verstreut, und in der Küche stapelten sich schmutziges Geschirr und leere Pizzaschachteln.
    »Das ist die Art Gestank, die nie mehr rausgeht«, meinte Malcolm.
    »Ja.« In seinem Schließfach im Polizeipräsidium hielt Garrison immer

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