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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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so etwas wie, dass die Vergangenheit zurückgekehrt sei und sie verfolge. Ich habe weitergebohrt, aber sie hat dichtgemacht. Sie war erwachsen, und wenn sie mir etwas hätte erzählen wollen, hätte sie das getan. Ich serviere Getränke, ich bin kein Priester.«
    »Was wissen Sie noch über sie?«
    Die Barkeeperin zuckte die Schultern. »Sie war beliebt. Hatte nie Probleme, sich zu verabreden. Ihr blondes Haar und diese blauen Augen waren wie ein dickes Bankkonto. Außerdem hatte sie Köpfchen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie kam aus der Welt der Reichen. Das merkte man daran, wie sie redete. Sie kannte sich mit Büchern aus, und manchmal sprach sie Französisch. Sie hatte gute Umgangsformen.«
    »Gibt es sonst noch etwas, das Sie uns über sie erzählen können?«
    »Hey, es ist nicht so, dass wir uns angefreundet hätten. Wir haben nur geplaudert.«
    »Worüber?«
    »Sie sprach viel vom Verreisen. Sie wollte weg aus der Stadt. Eine Zeit lang hatte sie einen reichen Freund, der älter war als sie, aber er hat sie verlassen, und sie dachte an einen Tapetenwechsel.«
    »Hat sie mal den Namen dieses Freundes erwähnt?«
    »Nein. Aber er war reich. Hatte immer seinen Bodyguard dabei, der gleichzeitig sein Chauffeur war.«
    »Wann haben sie sich getrennt?«
    »Vor ungefähr acht Monaten.«
    »Ist sie danach mit irgendjemandem mehr als einmal ausgegangen?«
    »Soweit ich es mitbekommen habe, nicht. Ich glaube, längere Beziehungen waren nicht so ihr Ding.«
    »Erinnern Sie sich an irgendeinen der Männer, mit denen sie sich eingelassen hat?«
    »Nein. Und selbst wenn ich einen Namen wüsste, wäre es höchstens ein Vorname. Ich bin hier nicht die Herbergsmutter.«
    Garrison gab der Barkeeperin seine Karte. »Derjenige, der Lisa umgebracht hat, hat ihr ein paar sehr üble Dinge angetan. Sie ist keinen leichten Tod gestorben. Ich will diesen Kerl kriegen.«
    Die Barkeeperin stellte das Glas ab. »Waren Sie schon beim Sicherheitsdienst? Alle Eingänge werden mit Kameras überwacht. Die Aufnahmen behalten sie mindestens zehn Tage.«
    »Ist der Barbereich überwacht?«
    »Ja.«
    »Wo ist das Büro des Sicherheitsdiensts?«
    »Im Keller.«
    Garrison und Kier ließen die Barkeeperin und die gaffenden Gäste zurück und fuhren mit dem Aufzug ins Untergeschoss. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis ihre Dienstmarken ihnen Zutritt zum Büro des Leiters des Sicherheitsdienstes verschafft hatten. Auf dem Messingschild an der Tür stand H ANK M C M INN .
    McMinn war von schlanker Statur und trug eine marineblaue Jacke zur hellen Baumwollhose. Der militärische Haarschnitt betonte die Linien um seine Augen. Der Mann musste auf die Fünfzig zugehen, aber Garrison hatte den Eindruck, dass seine Reflexe noch schnell und effektiv waren.
    Garrison zeigte ihm seine Dienstmarke und Lisa Blacks Foto und erklärte, weshalb sie hier waren.
    McMinn betrachtete das Bild. »Ja, wir filmen alle öffentlich zugänglichen Bereiche in diesem Hotel. Eine Menge hohe Tiere kommen hierher, und wir haben gerne alles im Blick. Allerdings sind die Kameras gut versteckt. Die Leute mögen es nicht, gefilmt zu werden. Aber wir müssen uns vorsehen.«
    »Das verstehe ich. Uns geht es nur um Lisa Black und darum, mit wem sie in den letzten zwei Wochen die Bar verlassen hat.«
    Der Leiter des Sicherheitsdienstes drehte sich zu einem Computerbildschirm um, der in einem Regal hinter seinem Schreibtisch stand. »Um welche Tage geht’s?«
    »Zuletzt wurde sie vor einer Woche gesehen.«
    McMinn rief die Aufnahmen vom Freitagabend auf, und Garrison und Malcolm sahen zu, wie er rasch die Stunden durchlaufen ließ. Am Freitagabend war Lisa Black nicht zu sehen. Am Samstagabend erschien sie um siebzehn Minuten nach acht und setzte sich an die Bar. Sie bestellte einen Drink und blieb mehrere Minuten lang alleine, bevor ein Mann an der Bar Platz nahm. Er trug einen eleganten Anzug, saß jedoch so, dass sein Rücken der Kamera zugewandt war. Um vierunddreißig Minuten nach acht kam eine Frau in den Klub und rief, sie habe eine Reifenpanne. Alle Anwesenden, auch Lisa, drehten sich zu ihr um. Der geheimnisvolle Mann beugte sich vor und tat etwas in Lisas Glas. Zwei Minuten später stolperte sie aus der Bar nach draußen.
    »Er war dort«, sagte Garrison. »Ich brauche alle Ihre Aufnahmen aus den letzten Monaten.«
    McMinns Miene wurde auf einmal starr und abweisend. »Sofern der Geschäftsführer zustimmt und die Anwälte die Herausgabe absegnen, kann ich Ihnen die Aufnahmen

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