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Das Flüstern der Nacht

Das Flüstern der Nacht

Titel: Das Flüstern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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machte eine Drehung, als der Mimikry sie ansprang, und lenkte seinen Angriffsschwung gegen ihn, wie Arlen es sie gelehrt hatte. Als er an ihr vorbeischoss, packte sie ihn an seinem geflochtenen Zopf, bremste seinen Sturz und entblößte den Nacken. Diese Bewegung verlieh ihrer Pirouette und dem Schnitt so viel Wucht, dass die Klinge mühelos den Hals durchtrennte.
    Damit war der Kampf zu Ende. Der Rumpf des Dämons kippte leblos zu Boden, und sie stand da, ihren eigenen Kopf an den Haaren in der Hand; die Augen waren nach hinten verdreht und aus der Wunde tropfte schwarzes Blut. Sie holte tief Luft.

    Dann schaute sie hoch und erwartete, den Seelendämon tot vor Arlens Füßen liegen zu sehen, doch stattdessen entdeckte sie Arlen, umzingelt von Baumdämonen, die Äste in ihren Pranken hielten, während der Seelendämon in einiger Entfernung Position bezogen hatte. Noch nahmen die Horclinge keine Notiz von ihr, sondern konzentrierten sich ausschließlich auf Arlen.
    Hektisch sah Renna sich um; sie ließ den Kopf fallen und bückte sich nach ihrem Tarnumhang. Der Mimikry hatte die Bänder am Hals zerrissen, doch ansonsten war das Kleidungsstück unversehrt. Rasch steckte sie ihr Messer in das Futteral zurück, warf sich den Umhang über die Schulter, bedeckte ihren Kopf mit der Kapuze und benutzte beide Hände, um den Umhang von innen zu schließen.
    Vorsichtig stand sie auf und näherte sich dem Kampfplatz mit langsamen, gleichmäßigen Schritten, weil die Siegel so ihre größtmögliche Wirkung entfalteten. Einer der Baumdämonen zog Arlen gerade einen Ast über die Schultern, als sie fast bei ihm war. Arlen schrie auf, ging zu Boden und spuckte Blut. Die anderen Dämonen prügelten wie besessen auf ihn ein, während er sich verzweifelt am Boden wälzte, um den Schlägen auszuweichen, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg.
    Am liebsten wäre sie Arlen sofort zu Hilfe geeilt, aber sie wusste, dass er das nicht wollte. Der Seelendämon stand wieder aufrecht und siegessicher da und versuchte nicht mehr, zu entkommen. Wenn es ihr gelänge, dieser Bestie die Sonne zu zeigen, wären Arlen und sie nicht umsonst gestorben. Der Tod dieses Dämons war mehr wert als ihrer beider Leben.

    Der Tätowierte Mann spürte wie seine Rippen brachen, als der Schlag mit dem Ast ihn zu Boden warf. Er würgte eine widerliche
Mischung aus Blut und Galle hoch und spuckte sie in den Dreck.
    Bevor er sich wieder fangen konnte, traf ihn der nächste Ast. Er rollte sich zur Seite, um dem dritten und vierten Schlag auszuweichen, aber er kam nicht mehr auf die Beine; der fünfte Schlag landete mitten in seinem Gesicht, riss seine Haut in Fetzen und drückte ein Auge aus der Höhle, so dass es nur noch an einem Muskelstrang hing. Der Knall hallte in seinem Kopf nach und übertönte jedes andere Geräusch.
    Mit seinem unverletzten Auge sah er mehrere mit Ästen bewaffnete Dämonen auf sich zurasen. Einen Moment glaubte er, seine Zeit zum Sterben sei gekommen, doch dann kehrte sein Verstand zurück und er schalt sich selbst einen Narren.
    Als die Äste zuschlugen, durchschnitten sie nur Nebel. Der Tätowierte Mann glitt aus der Horde der Walddämonen heraus und verfestigte sich wieder hinter einem der Horclinge; seine Verletzungen heilten sofort. Er trat ein Bein unter dem Dämon weg, packte ihn, als er fiel, bei den Hörnern, und benutzte dessen Eigengewicht, um ihn zu drehen und ihm das Genick zu brechen. Dann stürzte er sich auf den nächsten Dämon und stach ihm die Daumen durch die Augen. Ein dritter Horcling schwang seinen Ast gegen ihn, doch er löste sich wieder auf, und der Dämon traf nur seinen geblendeten Bruder. Der Tätowierte Mann verfestigte sich wieder, rammte seine Finger durch eine Lücke im Panzer des angreifenden Dämons und ließ sein Herz zerplatzen wie eine Kastanie im Feuer.
    Er hatte gewusst, dass keine normale Waffe ihm Schaden zufügen konnte, wenn er den Angriff kommen sah; nun jedoch machte er sich bewusst, dass er noch mehr Fähigkeiten besaß. Alles, bis auf den Tod oder eine Verstümmelung, ließ sich in wenigen Augenblicken heilen. Die Horclinge, die ihn umkreisten, waren nun nichts weiter als Fliegen, die er mit einem Wedeln der Hand loswerden konnte. Sie waren nicht intelligent genug, um sich aus einer bewussten Überlegung heraus zu entstofflichen, und der Seelendämon
würde sich hüten, seinen Körper aufzulösen, aus Furcht, er könnte auf jener anderen Ebene seinem Willen begegnen.
    Er ignorierte die übrigen

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