Das Flüstern der Nacht

hell auf, und vor ihren Augen wuchsen die Knochen zusammen. Arlen behandelte eine Verletzung nach der anderen, doch während Schattentänzer anfing, leichter zu atmen, rang Arlen immer mühsamer nach Luft. Seine Magie, die vor kurzem noch hell gestrahlt hatte, verblasste rasch. Schon jetzt war sie fahler, als Renna es bei ihm je erlebt hatte.
    Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und verspürte einen stechenden Schmerz, als etwas von ihrer Magie in ihn hineinfloss. Er schnappte nach Luft und blickte zu ihr hoch.
    »Das reicht jetzt«, flüsterte sie, und er nickte.

    Der Tätowierte Mann betrachtete Renna, und heftige Schuldgefühle packten ihn.
    »Es tut mir leid, Ren«, sagte er.
    Renna sah ihn neugierig an. »Was tut dir leid?«
    »Dass ich dich einmal im Stich gelassen habe, als wir noch jung waren. Ich habe dich Harl ausgeliefert, weil ich auf Dämonenjagd gehen wollte. Und heute Nacht habe ich dich schon wieder alleingelassen.«
    Aber Renna schüttelte den Kopf. »Ich habe diesen Dämon in meinem Kopf gespürt. Ich konnte fühlen, wie er in mich eindrang, und das war schlimmer als alles, was mein Dad mir jemals hätte antun können. Diese Bestie war die pure Bösartigkeit, direkt aus dem Horc. Dieses Monster zu töten war wichtiger als das Leben von tausend Rennas.«
    Der Tätowierte Mann streckte die Hand aus und streichelte ihre Wange; sein Blick war unergründlich.
    »Früher dachte ich genauso«, sagte er schließlich. »Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«

    »Ich ziehe mein Versprechen nicht zurück. Wenn das dein Leben ist, dann will ich dich darin unterstützen, wie es sich für eine gute Ehefrau gehört. Egal, was kommen mag.«
    Die Morgendämmerung nahte, und der Horc rief immer noch nach dem Tätowierten Mann, doch der Ruf klang fern und ließ sich leicht überhören. Ihretwegen. Renna hatte ihn dazu gebracht, sich wieder daran zu erinnern, wer er war. Die Worte kamen leicht über seine Lippen.
    »Ich, Arlen Strohballen, verspreche dir, der deine zu sein, Renna Gerber.«

Danksagung
    Das Flüstern der Nacht ist das bei weitem längste und schwierigste Werk, das ich je in Angriff genommen habe. Acht handelnde Personen, jede mit ihrer eigenen Erzählperspektive, in eine zusammenhängende Geschichte einzufügen, war eine echte Herausforderung, die ich ohne die Unterstützung meiner Freunde und Familie nicht hätte meistern können. Vor allem halfen mir meine Testleser, die sich die Zeit nahmen, den Roman in seinen ersten Phasen zu lesen und mir mit Kritik und Ratschlägen zur Seite standen, die dazu beitrugen, dass das Buch, das Sie in Ihren Händen halten, überhaupt entstehen konnte. Ich danke Myke, Matt, Dani, Stacy, Amelia, Jay, Mom, Denise, Cobie, Jon, Nancy, Sue, meinem Agenten Joshua, meinen Lektorinnen Anne und Emma, meiner Redakteurin Laura, meinen internationalen Verlegern und Übersetzern. Außerdem danke ich allen Fans des ersten Bandes, die sich die Mühe gemacht haben, mit mir zu korrespondieren und mir Mut zu machen, während ich mich anstrengte, Das Flüstern der Nacht zu schreiben, meine größte Leistung, obwohl zu dieser Zeit durch ein Baby und eine neue Karriere mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wurde. Ich danke jedem Einzelnen von euch. Ihr bedeutet mir alles.

Titel der englischen Originalausgabe
    THE DESERT SPEAR
    Deutsche Übersetzung von Ingrid Herrmann-Nytko
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Deutsche Erstausgabe 09/2010
    Redaktion: Charlotte Lungstrass
    Copyright © 2010 by Peter V. Brett
    Copyright © 2010 der deutschen Ausgabe und der Übersetzung
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
    Illustrationen: Lauren Cannon
     
    Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels
     
    eISBN: 978-3-641-04987-4
    www.heyne-magische-bestseller.de
    www.randomhouse.de