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Das Fluestern des Todes

Das Fluestern des Todes

Titel: Das Fluestern des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Wignall
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starrte sie nur stumm an und wartete auf ihre Eröffnung. Es war das erste Mal, dass sie ihm begegnete, seit sie die Wahrheit erfahren hatte – und war eigentlich davon ausgegangen, nun einer anderen Person gegenüberzutreten. Er wirkte aber immer noch so harmlos und gutartig wie immer. Wenn überhaupt, schien seine Miene eher zu signalisieren, dass er derjenige war, den man verraten hatte.
    »Warum hast du es getan, Simon?«
    »Was soll ich getan haben?«
    Sie schaute zu Lucy, die offensichtlich immer noch nichts ahnte, dann zurück zu Simon. »Lucas hat Novakovic aufgetrieben, der – solltest du das nicht wissen – derjenige war, der in deinem Auftrag meine Familie umbrachte, deine Familie.«
    Lucy schaute ihn entsetzt an. Er schüttelte den Kopf. »Du irrst dich, Ella, du hast dich von diesen Leuten in die Irre führen lassen. Ich habe diesen Namen noch nie im Leben gehört.«
    »Natürlich nicht, weil dein Kontakt Bruno Brodsky war, der wiederum Novakovic engagiert hat – so wie er die Killer anheuerte, die mich in Italien erledigen sollten. Du hattest geglaubt, dass du anonym bleiben konntest, aber er hat das Nummernkonto von Larsen Grohl erkannt – eine unserer Firmen, von der du mir leider nie etwas erzählt hast. Nur zwei Personen hatten Zugang zu diesem Konto, du und mein Vater. Vater hatte es seit Januar nicht mehr benutzt, während du im Juni zwei Zahlungen veranlasst hast.«
    »Das ist doch lächerlich. Das ist doch alles an den Haaren herbeigezogen. Du täuschst dich.«
    »Nein, ich täusche mich nicht. Wenn Vater nicht Lucas als Bodyguard engagiert hätte, wärst du damit auch durchgekommen. Wenn du’s in den letzten sechs Monaten geschafft hättest, mich bei einem Unfall verschwinden zu lassen, wärst du auch noch damit durchgekommen. Aber dummerweise hat’s nicht geklappt, und jetzt ist die Zeit der Abrechnung gekommen. Sag mir nur, warum du es getan hast.«
    Er schüttelte langsam seinen Kopf. »Ella, ich habe nichts dergleichen getan.« Er lachte in sich hinein. »Wie kann ich dir den Grund für eine Sache nennen, von der ich absolut nichts weiß?«
    Das Lachen war der erste Riss in seinem Panzer, eine indirekte Bestätigung seiner Lüge, ein Hinweis auf die Person, die in der Lage war, diese Ungeheuerlichkeit zu planen und auszuführen. Es war eine Blöße, die sie dankbar aufgriff, weil sie ihre Theorie zu bestätigen schien. »Bringen Sie die Kinder her«, sagte sie zu Dan.
    Simon schien verwirrt, plötzlich unfähig, noch einen Ton herauszubringen.
    »Sind Sie sich sicher?«, fragte Dan. Sie nickte. Er machte einen Schritt zur Tür, wandte sich dann aber zu Simon um: »Mann, nun erzählen Sie ihr schon, warum Sie es getan haben.«
    »Fick dich!« Es war an Dan gerichtet, aber da Lucy hinter ihrem Knebel hörbar schluchzte, sah er wieder Ella an. »Ella, bitte …«
    »Dan, holen Sie die Kinder.« Dan gab ihr die Pistole und ging hinaus.
    Lucy versuchte verzweifelt, mit Ella Blickkontakt aufzunehmen, doch Ella starrte unverwandt Simon an und suchte in seinem Gesicht nach einem Hinweis, was in seinem Kopf wohl vorging. Sie mochte nicht glauben, dass sie sich jahrelang derart in ihm getäuscht hatte, dass sich alle von ihm hatten täuschen lassen. Er hatte ein leicht trotziges Lächeln auf den Lippen, dem sie aber nicht allzu große Bedeutung beimaß. Wahrscheinlich war es nur ein bizarrer Nebeneffekt des Schocks, unter dem er stand.
    Dan kam mit George und Harry, die ebenfalls gefesselt und geknebelt waren. Er schob sie vor sich her wie ein Vorschullehrer seine Schützlinge. Harry war alt genug, um den Ernst der Lage zu verstehen, und schaute verängstigt auf die Pistole in Ellas Hand. George hingegen schien aufgekratzt, weil er nach ihrem Auftauchen davon ausging, dass alles nur ein großes, aufregendes Spiel war.
    Ella wandte sich wieder an Simon. »Offensichtlich lag dir nichts an deinem Bruder, seiner Frau und ihren Kindern, aber wie sieht’s mit deinen eigenen Kindern aus, Simon? Sag mir, warum du es getan hast, oder ich werde sie vor deinen Augen erschießen.«
    Auch wenn es nur unartikulierte Laute waren, die sie durch ihren Knebel von sich gab, so war es doch offenkundig, dass Lucy ihn anflehte – was Simon veranlasste, widerwillig »Okay, okay« zu sagen. Er schaute Ella direkt an, stellte aber noch immer die trotzige Unbeugsamkeit eines Mannes zur Schau, der sich selbst vor Gericht verteidigen muss. »Ella, du hast viel durchmachen müssen. Mir ist das nur zu bewusst. Aber ich

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