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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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Privatweg dem Haus näherten. Im Haus gingen die Lichter aus. Antonia kam hervor, und der Fahrer führte sie im Schutz eines Regenschirms zum Wagen. Ben verfolgte unter dem tropfenden Schutzdach einer alten Eiche, wie der Wagen davonfuhr.
    Als die Hecklichter in der zunehmenden Dunkelheit zu winzigen roten Punkten geschrumpft waren, schlug er den Kragen hoch und machte sich auf den Weg hinunter ins Tal.
    Rasch und leise umrundete er das Haus. Regen schoss in Wasserfällen über die Regenrinnen und verwandelte die hübschen Blumenbeete in Morast. Ein greller Blitz zuckte auf, und eine Sekunde später rollte ein wütender Donnerhall durch das Tal. Ben wischte sich das Wasser aus den Augen.
    Es war sehr schnell dunkel geworden, als die schwarzen, dicken Gewitterwolken herangezogen waren. Ben benutzte die LED-Lampe seiner Pistole, um sich zu orientieren. Er schlich um das Haus, bis er eine Hintertür entdeckte. Das Schloss war wenig solide und stellte kein Hindernis dar. Keine Minute später war er im Haus.
    Der schmale weiße Lichtstrahl der LED-Lampe erzeugte lange Schatten, während Ben von Zimmer zu Zimmer huschte. Das Gewitter war jetzt genau über ihm und wurde ständig stärker. Ein weiterer Blitz, ein zwei Sekunden währendes, blendendes Flackern – und unmittelbar danach donnerte es so laut, dass das gesamte Haus erzitterte.
    Schnell hatte Ben das Wohnzimmer mit dem kunstvoll verzierten Kamin gefunden. Er leuchtete auf die Darstellung des Raben, der jetzt, in der Dunkelheit, noch lebendiger wirkte als bei Tageslicht. Das rote Auge glitzerte böse im Lichtstrahl.
    Ben hielt inne und überlegte. Wonach suchte er eigentlich? Er wusste es nicht. Das Symbol des Raben hatte ihn bis hierher geführt, und sein Instinkt sagte ihm, dass er ihm weiter folgen sollte. Er starrte den Kamin an, und sein Verstand arbeitete fieberhaft, während der Regen draußen gegen die Fenster trommelte. Ihm kam ein Gedanke. Er ging nach draußen in den strömenden Regen zurück und sah sofort, dass er recht gehabt hatte.
    Wenn man sich im Haus befand, erweckte der Kamin den Anschein, als wäre er an die Außenwand gebaut. Doch von hier draußen im Garten konnte Ben sehen, dass der breite Schornstein drei Meter vom Giebel zurückversetzt lag. Zudem hatte er sich gemerkt, dass das Fenster in der Mauer neben dem Kamin etwa einen Meter von der Ecke entfernt lag – von außen betrachtet waren es allerdings gut vier Meter.
    Auf dem Weg nach drinnen kam ihm zu Bewusstsein, was das mit großer Wahrscheinlichkeit bedeutete: Es gab einen verborgenen Hohlraum hinter dem Kamin, es sei denn, das Ganze war irgendein Kniff der ultramodernen Architektur. Oder handelte es sich nur um einen Raum zur Isolation? Dazu war er zweifellos zu groß. Er war definitiv drei Meter tief. Vielleicht war es auch bloß ein begehbarer Kleiderschrank mit Zugang von einem anderen Zimmer.
    Doch wo war der Zugang? Er versuchte sämtliche Türen, doch keine führte in die richtige Richtung. Der Raum in der Etage darüber war ein Schlafzimmer mit massiven Dielenbrettern und ohne Falltür oder sonstigen Weg nach unten. Außerdem gab es keinen Keller unter dem Haus, von wo aus man über eine Treppe in den geheimen Raum hätte gelangen können.
    Ben kehrte ins Wohnzimmer zurück und nahm den Kamin erneut sorgfältig in Augenschein. Falls es einen Weg in den Raum dahinter gab, dann musste er hier sein.
    Er schaltete sämtliche Lichter ein und klopfte die Wand rings um den Kamin ab, doch sie war massiv. Weiter links veränderte sich das Geräusch. Nach einem weiteren Meter klang die Mauer merkwürdig hohl, doch er konnte nirgendwo einen Spalt oder einen Riss entdecken – nichts, was auf eine verborgene Tür hingedeutet hätte. Er versuchte die Holzpaneele von der Wand zu hebeln, in der Hoffnung, dass sich dahinter etwas zeigen würde; doch es war vergeblich.
    Er tastete die Umrandung des Kamins ab. Anschließend packte er unten in den verrußten Rauchfang; vielleicht gab es ja dort einen Hebel oder sonst einen Mechanismus, der einen Durchgang öffnete.
    Nichts.
    Er wischte sich den Ruß von den Händen. «Es muss einen Weg geben», murmelte er vor sich hin. Er betastete die kunstvolle Umrahmung des Kamins, suchte nach etwas, das sich eindrücken oder drehen ließ … Vergeblich. Es schien hoffnungslos. Der Regen prasselte mit einem Geräusch wie von Flammen gegen die Fenster.
    Er trat vom Kamin zurück und überlegte krampfhaft. Es gab kein Vertun – er würde durch diese Wand

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