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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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regelmäßig stehen geblieben war, um die winzige Gestalt zu beobachten, hatte er den Bogen vollendet. Nun war er hoch über Hope, beinahe am höchsten Punkt der steilen Felswand. Hinter ihm ging es tief hinab in ein grünes Tal, und mittendrin stand ein einzelnes Haus.
     
    Die Felswand führte hinauf zu einem schmalen Sims. Von dort aus ging es steil weiter bis zum Gipfel. Die Bergseite zur Rechten fiel fast dreihundert Meter steil nach unten, wo sich ein bewaldetes Tal befand.
    Ben machte sich an den Aufstieg. Nach ungefähr einer halben Stunde hatte er das Sims erreicht. Ein Felsvorsprung gab Schutz und vermittelte den Eindruck, in einer kleinen Höhle zu sein. Er ruhte sich ein paar Minuten lang aus, während er nach oben blinzelte und abzuschätzen versuchte, wie weit er noch klettern musste.
     
    Weiter oben kroch Bozza auf die Kante eines großen Felsens zu, auf dem er lag. Von seinem Aussichtspunkt aus konnte er den Engländer wunderbar mit dem Fernglas im Auge behalten. Der breite, flache Felsen hing über den Rand eines steilen Abhangs und fühlte sich selbst unter Bozzas Gewicht einigermaßen stabil an. Jedenfalls ruhte der Felsblock sicher genug an seinem Platz, um noch tausend Jahre länger dort zu verharren. Doch Bozza war ein schwerer Mann, und je weiter er sich nach vorn schob, desto größer wurde der Druck auf den vorderen Teil des Felsbrockens.
    Als Bozza merkte, dass der Fels in Bewegung geriet, war es bereits zu spät, um irgendetwas dagegen zu unternehmen. Die ersten paar Meter den Hang hinunter hielt sich Bozza auf dem Bauch, bis die Felsplatte gegen eine Reihe kleinerer Felsbrocken im Hang prallte und sie mitriss. Bozza wurde heruntergeschleudert und rollte und rutschte gut dreißig Meter in die Tiefe. Er ruderte wild fuchtelnd mit den Armen auf der Suche nach Halt, doch rings um ihn herum war alles in Bewegung. Der Erdrutsch gewann an Schwung und Masse, bis ein Teil des Berges hangabwärts glitt.
     
    Ben erstarrte, als er die Steinlawine sah, die sich hoch über ihm gelöst hatte. Sie kam direkt auf ihn zu. Er sprang gerade noch rechtzeitig unter einem Felsvorsprung in Deckung, als die rollenden Felsbrocken das Sims erreichten. Der Boden erzitterte unter dem dröhnenden Aufprall der Gesteinsmassen, und aufgewirbelter Staub bildete einen erstickenden Schleier. Plötzlich gab der Grund unter ihm nach. Er warf sich verzweifelt vor und bekam die Kante des Simses über ihm zu packen. Dort hing er und betete, dass es nicht ebenfalls wegbrechen und ihn unter sich begraben würde.
    Doch dann sprang von der Felswand über ihm ein großer, scharfkantiger Steinbrocken hoch und erwischte ihn an der Schulter, sodass er den Halt verlor. Ben rutschte und rollte den Hang hinunter, umgeben von Steinen, Erdreich und Staub. Alles war in Bewegung. Dann prallte er gegen eine Baumwurzel, und heißer Schmerz durchzuckte ihn. Irgendwie gelang es ihm, sich an der Wurzel festzuklammern, während die Lawine weiterrollte. Die Wurzel hielt. Die Gewalt des Erdrutsches nahm ab, und dann war es vorbei.
    Die Luft war erfüllt von Staub. Ben spie und spuckte und hustete. Er tastete umher, bis er einen sicheren Stand gefunden hatte, dann verlagerte er das Gewicht probehalber auf die Füße. Er tätschelte dankbar die Wurzel, dann setzte er sich wieder in Bewegung, die Felswand hinauf und in Richtung des sicheren Untergrunds.
     
    Bozza war blutig, zerschunden und halb betäubt inmitten von Geröll und Felsbrocken zum Liegen gekommen. Seine Fingerspitzen waren abgeschürft vom suchenden, panischen Umhertasten nach Halt. Zitternd erhob er sich vom Boden und blickte sich um. Die Lawine hatte ihn ein großes Stück weit mitgerissen. Noch ein paar Meter mehr, und er wäre über eine Kante gerutscht und von dort aus in freiem Fall in das tief unten liegende, bewaldete Tal gefallen.
    Er vernahm ein Geräusch und wirbelte herum. Dort stand Ben Hope, keine zehn Meter von ihm entfernt.
    Bozza fand keine Zeit, um nach seiner Pistole zu greifen. Die Mündung von Hopes Browning senkte sich fast bedächtig, als er auf Bozzas Brust zielte. Dann feuerte Hope zweimal schnell hintereinander.
    Die Schüsse hallten durch die Stille der Bergluft. Bozza wurde nach hinten gewirbelt wie eine Stoffpuppe. Einen kurzen Moment verharrte er schwankend am Rand des Abgrunds, die Arme ausgestreckt, während er um sein Gleichgewicht rang. Hope beobachtete ihn kalt – und feuerte ein drittes Mal. Bozza griff sich an die Brust, und mit einem letzten,

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