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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Neuhold
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erhalten bleibt, sollte man das Blatt mit einigen Zahnstochern feststecken oder mit Kieselsteinchen beschweren. Die Schale wird mit einer Haube aus transparenter Plastikfolie abgedeckt und an einen hellen, aber keinesfalls sonnigen Platz gestellt. Das Substrat soll immer gut feucht gehalten und für eine gute Belüftung gesorgt werden.
     

 
    Nach einigen Woche bilden sich an jenen Stellen, wo die Blattadern an ihren Verzweigungen verletzt wurden, kleine Pflänzchen. Sobald sie eine entsprechende Größe erreicht haben, trennt man sie vorsichtig vom Blatt und setzt sie in Töpfe mit nährstoffreicherem Substrat.
    Will man Begonien auf diese Art vermehren, so kann man die großen Blätter in zwei oder drei Teile teilen. Man muss nur darauf achten, dass alle Teile ausreichend Blattadern mit Verzweigungen aufweisen.

Steckhölzer
    Für die vegetative Vermehrung über Stecklinge kann man neben den bereits erwähnten Pflanzenteilen auch Teilstücke eines ausgereiften Triebes und bereits leicht verholzte Teile eines Zweiges verwenden. Für die Vermehrung von Sträuchern und strauchartigen Gewächsen ist diese Methode ideal. Die Steckhölzer sind meist einjährige, seltener zweijährige Triebe mit einer ausreichenden Anzahl von Knospen. Sie werden nach dem Ende der Vegetationsperiode geschnitten, also im späten Herbst oder im Winter.
    Für ein Steckholz wählt man einen kräftigen, völlig gesunden und mit ausreichend Knospen versehenen Trieb der Mutterpflanze und schneidet ihn auf eine Länge von 20 bis 30 cm zu. Man verwendet dazu eine scharfe Gartenschere. Die Schnittstelle soll glatt sein, nicht ausgefranst und möglichst wenig gequetscht.
    Beim Zuschneiden des Steckholzes sollte man mit Bedacht vorgehen. Die noch weichen Triebspitzen sind ungeeignet und werden mit einem geraden Schnitt knapp über einer Knospe entfernt. Das untere Ende des Steckholzes wird dicht unter einer Knospe schräg abgeschnitten. Der schräge Schnitt ist nicht nur wichtig, weil damit die Fläche für Nährstoffaufnahme und Bewurzelung größer wird, sie zeigt auch, wo das Steckholz sein unteres Ende hat. Wurzeln bildet ein Steckholz nämlich nur am unteren Ende – aus einem verkehrt eingesetzten Steckholz wird nichts! Man sollte auch darauf achten, dass das Steckholz zwischen oberer und unterer Knospe noch mindestens drei weitere Knospen hat. Die Länge des Steckholzes wird letztendlich von dieser Knospenanzahl bestimmt.
    Für den Rest des Winters und den Frühling werden die Steckhölzer gebündelt und in eine Kiste oder tiefe Schale mit mäßig feuchtem Sand gelegt. Man deckt sie ganz mit dem Sand zu und bewahrt das Behältnis an einem kühlen, aber frostsicheren Ort auf.
    Im späteren Frühling oder im Frühsommer kann man die Steckhölzer einzeln in Töpfe mit nährstoffarmem Substrat setzten. Man setzt sie so tief ein, dass höchstens zwei Knospen über der Erde sind. Vor dem Einsetzen sollte man das untere Ende des Steckholzes mit Bewurzelungspulver bestreuen. Die Töpfe mit den Steckhölzern brauchen einen halbschattigen Platz im Freien und sollten gut feucht gehalten werden. Es ist auch möglich, die Steckhölzer statt in einen Topf in ein halbschattig gelegenes Gartenbeet zu setzen.
    Bis zum Herbst sollten die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben. Dann kann man sie an ihren vorgesehenen Standort auspflanzen.
     

 
    Steckhölzer:
    1 Bis zum späten Frühling werden die Steckhölzer gebündelt in einem Behältnis mit feuchtem Sand gelagert.
    2 Die zugeschnittenen Steckhölzer setzt man im späten Frühling in einen Topf mit Substrat.
    Für die Steckholzvermehrung ist eine Vielzahl von Sträuchern und Stauden geeignet. Einige Beispiele sind:
    Zwetschkenbaum (Prunus), alle Arten von Apfelbäumen (sie müssen aber später veredelt werden!), Feigenbaum (Ficus carica), Eibisch (Hibiscus), Wildrosen (Rosa), Weinrebe (Vitis), Wilder Wein (Parthenocissus), Quitte (Cydonia oblonga), Weide (Salix), Waldrebe (Clematis), Stachelbeere (Ribes), Heidelbeere (Vaccinium), Johannisbeere (Ribes), Kornelkirsche (Cornus), Holunder (Sambucus), Ölweide (Eleagnus), Sanddorn (Hippophae rhamnoides), Stechpalme (Ilex), Tamariske (Tamarix),  Schmetterlingsstrauch (Buddleja), Schneeball (Viburnum opulus), Flieder (Syringa), Geißblatt (Lonicera), Schneebeere (Symphoricarpos), Forsythie (Forsythia), Felsenmispel (Cotoneaster), Fingerstrauch (Potentilla).

Wurzelstecklinge
    Manche Sträucher und Stauden mit kräftigen Wurzeln können über

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