Das Garten Abc
entsteht. Diese füllt man mit gut angefeuchtetem Torfmoos (oder mit befeuchtetem Torf bzw. befeuchteter Gartenerde). Danach wird die Folie auch am oberen Ende geschlossen und am Zweig festgebunden. Idealerweise liegt nun die Einschnittstelle in der Mitte des Torfmoosballens.
Das Torfmoos (oder was Sie sonst verwenden) soll immer gut durchfeuchtet sein. Von Zeit zu Zeit sollte man die Folie oben öffnen und das Torfmoos etwas befeuchten. Die geschlossene Folie verhindert zwar weitgehend die Verdunstung, aber die mit der Bewurzelung des Zweiges beschäftigte Pflanze verbraucht etwas Wasser, um die Nährstoffe aus dem Torfmoos lösen zu können.
Die Wurzelbildung kann je nach Pflanze von einigen Wochen bis zu einigen Monaten dauern. Bevor man die Tochterpflanze abtrennt, muss man sich auf jeden Fall vergewissern, dass sich genügend Wurzeln gebildet haben. Ist das der Fall, schneidet man den Zweig unterhalb des Torfmoosballens durch, entfernt die Plastikfolie und setzt die neue Pflanze in einen Topf.
Abmoosen – Schritt für Schritt:
1 Schweig einschneiden und den Einschnitt mit einem Steinchen offenhalten.
2 Ein Stück Plastikfolie unterhalb des Einschnitts festbinden und mit Torfmoos füllen.
3 Das Torfmoos soll die Einschnittstelle großräumig umschließen. Oberhalb des Moosballens wird die Plastikfolie ebenfalls festgebunden.
4 Wenn sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, wird der Trieb unterhalb des Torfmoosballens abgeschnitten.
Für das Abmoosen geeignet sind:
Alle Zitrusgewächse, alle Arten von Rhododendron, Strauchbegonien (Begonia), Gummibaum (Ficus elastica), Feigenbaum (Ficus carica), Efeuaralie (Fatshedera lizei), Fensterblatt (Monstera deliciosa), Litschi (Litchi chinensis), Olivenbaum (Olea europaea).
Ablegen
Die vegetative Vermehrung durch Ablegen kann bei einigen Gartenpflanzen erfolgreich und auf sehr arbeitssparende Weise angewandt werden. Man kann verschiedene kletternde oder rankende Gewächse dazu bringen, sich an mehreren Triebstellen zu bewurzeln und auf diese Weise gleich mehrere Tochterpflanzen auszubilden.
Die richtige Zeit für das Ablegen ist der Frühling. Man wählt eine entsprechend lange Ranke aus, legt sie auf den Boden und befestigt sie dort mit mehreren Haken. Dann bedeckt man den am Boden fixierten Teil der Ranke mit Erde. Man kann die Wurzelbildung fördern, indem man die holzige Schicht der Ranke an mehreren Stellen vorsichtig etwas abhebt. Man sollte dazu ein scharfes Messer verwenden und nur etwa ein Drittel des Umfangs in einer Länge von zwei bis drei Zentimetern schälen. Die bloßgelegt Stelle soll sich an der Unterseite der Ranke befinden und auf dem Boden aufliegen. Die nicht fixierten Teile der Ranke sollen sich deutlich über den Boden erheben, so dass sie wellenförmig verläuft. So erhält man aus einer Ranke mehrere Tochterpflanzen.
Wenn sich bis zum späten Herbst ausreichend Wurzeln gebildet haben, entfernt man die Erde und trennt die Tochterpflanzen ab. Man kann sie sofort auspflanzen oder sie in einen Topf setzen und erst im Frühling pflanzen.
Zum Ablegen geeignet sind:
Alle Arten von Kletterrosen, Wilder Wein (Parthenocissus), Waldrebe (Clematis), Geißblatt (Lonicera), Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla).
Stecklinge
Die vegetative Vermehrung durch Stecklinge wird bei Garten- und Zimmerpflanzen gleichermaßen praktiziert. Stecklinge sind abgetrennte Teile des Pflanzenkörpers, die sich zu neuen Pflanzen regenerieren. An der Schnittstelle bildet der Pflanzenteil ein Wundgewebe, das Zellen für den Aufbau von Wurzeln liefert.
Für die meisten Stecklinge reicht ein scharfes Messer und ein ausreichend großes Wasserglas. Ein Glas hat gegenüber einer Vase den Vorteil, dass man die Wurzelbildung beobachten kann. In das Wasser sollte man ein Stück Holzkohle legen, um die Keimbelastung zu vermindern. Dann schneidet man von der jeweiligen Pflanze knapp unter einem Blattknoten einen blütenlosen Trieb. Zur Blütezeit sollte man die Pflanze möglichst nicht durch einen Stecklingsschnitt belasten. Den Steckling stellt man in das Wasserglas. Das Wasser sollte von Anfang an Zimmertemperatur haben. Verdunstetes Wasser wird regelmäßig durch abgestandenes Wasser mit gleicher Temperatur ersetzt.
Nach einigen Wochen ist der Steckling bewurzelt und kann in einen Topf mit magerer Blumenerde gesetzt werden. Beim Einsetzen sollte man besonders vorsichtig vorgehen, weil die im Wasser gebildeten Wurzeln sehr leicht brechen! Sobald sich die
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