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Das Garten Abc

Das Garten Abc

Titel: Das Garten Abc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Neuhold
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werden.
    Lässt man die Ausläufer unangetastet, so lösen sie sich meist nach einiger Zeit selbst von der Mutterpflanze. So sorgt die Natur dafür, dass die Pflanze auf dem Weg der ungeschlechtlichen Vermehrung rasch größere Flächen besiedeln kann.
    Durch Ausläufer vermehren sich:
    Erdbeeren (Fragaria), Wildrosen (Rosa), Wohlriechendes Veilchen (Viola odorata), Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), Immergrün (Vinca), Hauswurz (Sempervivum), Kriechender Günsel (Ajuga reptans).

Absenken
    Absenken nennt man die Art und Weise der vegetativen Vermehrung, bei der man einen kräftigen, jungen und noch sehr biegsamen Zweig zur Erde zieht und ihn dazu bringt, sich zu bewurzeln. Vor allem Rosen- und Beerensträucher lassen sich auf diese Weise vermehren. Weil dieser Vorgang einige Zeit dauert, beginnt man damit am besten im Frühjahr. Es ist auch im Sommer oder Herbst möglich, doch kann man dann den bewurzelten Zweig erst im nächsten Frühjahr abtrennen.
    Man wählt einen jungen, kräftigen, ein-oder zweijährigen Trieb und zieht ihn auf den Boden. Dort wird er in der Erde eines zuvor eingegrabenen Blumentopfes mit einem Drahthaken fixiert. Bei holzigen Trieben kann man die Bewurzelung fördern, indem man mit einem scharfen Messer an der Unterseite des Triebes ein kleines Rindenstück entfernt. Diese offene Stelle wird dann in die Erde gedrückt. Über die Stelle, an welcher der Trieb in der Erde fixiert ist, häufelt man Erde und richtet den aus der Erde ragenden Rest des Triebes auf. Bei einem größeren Trieb kann man für einen sicheren Stand sorgen, indem man ihn an einen daneben eingeschlagenen Pflock bindet.
    Kleinere, nicht verholzte Triebe von krautigen Pflanzen haben im allgemeinen nach sechs bis acht Wochen ausreichend Wurzeln gebildet. Dann kann man die Verbindung zur Mutterpflanze durchtrennen und die Jungpflanze an ihren Platz setzen. Man nimmt dazu nur den Blumentopf ab, belässt die Erde an den jungen Wurzeln und setzt den ganzen Ballen in das Pflanzloch.
     

 
    Durch Absenken können vermehrt werden:
    Alte Rosen, Kletterrosen und einzelne Arten von Buschrosen; Brombeer- und Himbeersträucher, Haselnussstauden, Flieder (Syringa vulgaris), Hartriegel (Cornus), Magnolie (Magnolia), Rhododendron.

Anhäufeln
    Für strauchige Gehölze ist Anhäufeln eine praktikable Art der Vermehrung. Sie ist besonders für die strauchartigen Kräuter sehr empfehlenswert.
    Im Herbst oder im zeitigen Frühling schneidet man die Zweige der Pflanze etwa eine Handbreit über dem Boden ab. Bevor die Pflanze neu auszutreiben beginnt, häufelt man zwischen die Triebe lockere, gesiebte Gartenerde. Es sollen nur noch die oberen Teile der Triebe aus der Erde ragen. Die Triebe wachsen den Frühling und Sommer über weiter, deshalb muss man das Anhäufeln mehrmals wiederholen.
    Im Frühling des nächsten Jahres entfernt man die angehäufelte Erde. Die Triebe haben bis dahin unter der Erde eigene Wurzeln gebildet. Diese bewurzelten Triebe kann man nun mit der Gartenschere von der Mutterpflanze abtrennen und einpflanzen.
    Für die Vermehrung durch Anhäufeln bieten sich an:
    Lavendel (Lavandula), Thymian (Thymus vulgaris), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Salbei (Salvia officinalis), Hortensien (Hydrangea), Johannisbeersträucher (Ribes), Spierstrauch (Spirea), Strauchrosen (Rosa), Fingerstrauch (Potentilla), Stachelbeersträucher (Ribes).

Abmoosen
    Für verschiedene Pflanzen, die meist in Kübeln gezogen werden, und auch für einige Zimmerpflanzen ist das Abmoosen eine interessante Möglichkeit der vegetativen Vermehrung. Benannt ist die Methode nach dem Torfmoos, das als Nährboden für die Wurzelentwicklung gebräuchlich ist. Es ist aber genauso möglich, für das Abmoosen gewöhnlichen Torf oder sterilisierte Gartenerde – eventuell mit sehr gut ausgereiftem Kompost angereichert – zu verwenden.
    Zuerst wählt man einen gesunden, kräftigen Zweig an der Mutterpflanze aus. In etwa der Höhe, wo man ihn später abtrennen möchte, wird der Zweig mit einem scharfen Messer schräg von unten nach oben eingeschnitten. Der Schnitt soll bis zur Hälfte des Zweigdurchmessers reichen. In die Schnittstelle klemmt man ein Steinchen, so dass der Einschnitt weit offen steht und sich die Wunde nicht von selbst wieder schließen kann. Wer will, kann die Schnittstelle danach mit einem Bewurzelungspulver behandeln.
    Unterhalb der Einschnittstelle befestigt man ein Stück Plastikfolie auf die Weise am Zweig, dass eine nach oben offene Tasche

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