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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sich das Komsystem zu Wort und René Castellanos Stimme dröhnte schmerzhaft in Edgars Ohren.
    »Achtung! Achtung! An alle Kräfte der Legion in Misarat. Driziltruppen sind gelandet. Ich wiederhole: Driziltruppen sind auf Perseus gelandet. Alle Legionäre auf die Abwehr der Invasionsstreitmacht vorbereiten. Es wird ernst, Leute.«
      
    Die Brücke der Vengeance mutierte zu einem Ort des Schreckens. Mehrere Brückenoffiziere waren über ihren Konsolen zusammengesunken. Einige bewegten sich noch schwach – andere nicht. Mindestens zwei Konsolen waren explodiert und erfüllten die Brücke mit beißendem Rauch, den das Ventilationssystem nicht schnell genug absaugen konnte und das Atmen zur Qual werden ließ. Die Kommunikationsstation war eine rauchende Ruine. Der Offizier, der sie bemannte, lag verkrümmt zwei Meter daneben. Die für die Kommunikation notwendigen Relais waren zur taktischen Station umgeleitet. March musste als Waffen- und Kommunikationsoffizier dienen. Zumindest bis diese Krise beigelegt war.
    »Die Drizil starten weitere Landungsboote«, meldete Mueller gepresst, während er seinen gebrochenen rechten Arm hielt.
    Lestrade wischte sich Blut aus dem Auge, das aus einer bösen Schnittwunde über der linken Augenbraue floss.
    Seine Streitmacht hatte sich gut gehalten, vor allem wenn man bedachte, dass sich die meisten Besatzungen bis vor wenigen Tagen noch nicht gekannt, geschweige denn zusammengearbeitet hatten. Die Drizil jedoch waren – das musste ihnen der Neid einfach lassen – ein gut eingespieltes, effektives Angriffsteam. Die Erfahrungen der letzten Stunden legten nahe, dass weder der feindliche Kommandeur noch seine Truppen eine solche Aktion zum ersten Mal durchführten. Man hatte ständig den Eindruck, gegen sie Schach zu spielen. Zug folgte auf Zug, auf Angriff folgte Gegenangriff, auf den wiederum ein Gegenangriff folgte. Es war frustrierend, da der feindliche Kommandeur ihm ständig drei Züge voraus zu sein schien.
    Der einzige Umstand, der Lestrade ein klein wenig Zuversicht bescherte, war, dass sie sich seit geraumer Zeit mit dem Feind im Nahkampf befanden und die Drizil dadurch nicht die Grüne Pest oder ihre Energietorpedos einsetzen konnten. Bis es allerdings so weit gewesen war, hatte Lestrade noch drei Schiffe – einen Begleitkreuzer, einen Kreuzer und eine weitere Korvette – an die biologische Waffe der Drizil verloren. Durch konventionelle Waffen hatten sie einen weiteren Begleitkreuzer der Guardian-Klasse verloren. Alle seine Einheiten wiesen mehr oder minder schwere Beschädigungen auf, was sich über kurz oder lang bemerkbar machen würde.
    Die imperialen Einheiten waren den Drizil jedoch nichts schuldig geblieben. Die Verlustliste des Feindes war lang. Lestrades Streitmacht hatte vier Fregatten und ein halbes Dutzend Zerstörer zusammengeschossen, außerdem – und darauf war Lestrade besonders stolz – zwei feindliche Großkampfschiffe der Intruder-Klasse. Leider handelte es sich bei keinem der Schiffe um das feindliche Flaggschiff, denn Kampfkraft und Entschlossenheit des Gegners blieben auch nach deren Zerstörung ungebrochen.
    Die Jäger beider Seiten lieferten sich zwischen den kämpfenden Giganten tödliche Duelle. Die Piloten vollführten komplizierte, beinahe schön anmutende Manöver, um den Gegner zu einem Fehler zu verleiten.
    Lestrade hatte die Torpedoboote zurückgezogen, um wenigstens entfernt so etwas wie eine Reserve in der Hinterhand zu behalten. Gut möglich, dass er sie noch dringend brauchen würde, so wie sich die Schlacht entwickelte.
    »Senden Sie den Landungsbooten Jäger hinterher. Vielleicht können wir vor der Landung einige erledigen.«
    »Aye. Sir.«
    Lestrades Finger verkrampften sich in die Lehnen seines Kommandosessels. So weit hätte es gar nicht kommen dürfen, doch er hatte keine andere Wahl gehabt. Seine Linie war durch die ständigen Manöver und das sich ausdehnende Gefecht auseinandergezogen und schließlich vom Planeten abgedrängt worden. Während dies passierte, hatte er sich nichts weiter dabei gedacht, doch inzwischen hielt er es für Absicht vonseiten des Drizilkommandanten. Der Kerl war schlau.
    Lestrade hasste nichts mehr als schlaue Gegner.
      
    Galens Schätzung erwies sich als überraschend akkurat. Die Landezone der Drizil wurde knapp sieben Kilometer nördlich von Misarat lokalisiert. In seiner unendlichen Weisheit entschlossen sich die Obermotze des Planeten zu einem Präventivschlag gegen die Landezone, bevor es

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