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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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aufzuhalten.
      
    Ein Milizionär fiel Edgar direkt vor die Füße. Kampfanzug und Helm waren aufgerissen und halb zerschmolzen. Der Mann schrie herzzerreißend. Ein Sanitäter eilte herbei, um zu helfen. Er gab dem Unglücklichen eine Spritze, woraufhin dieser einen glasigen Ausdruck in den Augen bekam und seine Schreie verebbten.
    Zwei weitere Milizionäre trugen den Mann zu einer Sammelstelle für Verwundete, während der Sanitäter weiterrobbte, um anderen Verletzten zu helfen. Das Verabreichen von Schmerz- und Betäubungsmitteln war alles, was man im Moment für die Verwundeten tun konnte.
    Die Schlacht entwickelte sich zu einem wilden Versteckspiel zwischen den Bäumen, das für beide Seiten einen oftmals tödlichen Ausgang nahm. Trotzdem wurden Legion und Miliz immer weiter zurückgetrieben. Edgar rief eine Karte der Umgebung auf und musste zu seinem Erschrecken feststellen, dass Misarat inzwischen weniger als zwei Kilometer entfernt war. Den Verteidigern von Perseus lief mit alarmierender Geschwindigkeit die Zeit davon.
      
    Lieutenant Angelo Matris, Kommandant von Torpedoboot 118, war froh, nicht gefrühstückt zu haben, ansonsten hätte er angesichts des Gestanks auf seiner Brücke sein Essen wieder von sich gegeben.
    Das Torpedoboot war zweimal von Drizilgeschossen gestreift worden und beide Male nur knapp der Zerstörung entgangen. Allerdings hatte er durch die Treffer acht Mann – fünfzig Prozent seiner Besatzung – verloren. Einer seiner Leute war von scharfkantigen Splittern, die über die Brücke katapultiert worden waren, regelrecht aufgeschlitzt worden. Seine Eingeweide hingen ihm aus dem Körper und der arme Kerl lag immer noch über seine Konsole zusammengesunken, dort, wo er gestorben war. Einer seiner jüngeren Offiziere hatte sich bei diesem Anblick lautstark übergeben müssen.
    Dies war Angelos erstes Gefecht und er hoffte, nie wieder eines miterleben zu müssen.
    So hatte er sich das nicht vorgestellt. Wie er es sich vorgestellt hatte, wusste er im Moment selbst nicht zu sagen – aber nicht so. Dies hatte nichts von Glanz und Gloria, wie es einem die zahlreichen Rekrutierungsposter suggerierten.
    Er warf einen Blick zur Seite zur Leiche seines unglückseligen Ersten Offiziers. Er hatte den Mann noch nicht lange gekannt – gerade mal drei Monate –, aber so ein Ende verdiente niemand. Der Mann war unter Schmerzen und schreiend gestorben. Davon erzählten sie einem nichts, wenn man sich verpflichtete.
    Die Schlacht entwickelte sich für die terranischen Verbände nicht gut. Die Drizil verwendeten zwar hauptsächlich leichte Kriegsschiff-Typen – erlitten dadurch auch zwangsläufig schwerere Verluste –, waren den Verteidigern jedoch zahlenmäßig überlegen, was ihren Nachteil ausglich.
    Vor etwas mehr als einer Stunde hatte sich Lestrade entschieden, seine Reserven in den Kampf zu werfen – die Torpedoboote. Eine Entscheidung, mit der Angelo nicht wirklich glücklich war, doch Befehl war Befehl.
    »Neues Ziel auf drei Uhr hoch«, meldete Marc Lemond, sein Waffenoffizier. Marc und er kamen aus dem gleichen Dorf auf Perseus, kannten sich also schon seit Kindertagen. Wer jetzt glaubte, sie wären deshalb Freunde, der irrte.
    Die beiden konnten sich auf den Tod nicht ausstehen. Marc war ein Hüne von fast einem Meter neunzig und furchtbar arrogant. Angelo, der zwei Köpfe kleiner und eher untersetzt war, hatte unter Marc seit jeher zu leiden gehabt. Es bedurfte keiner besonderen Erwähnung, dass Marc gelinde gesagt ungehalten über die Tatsache war, sich plötzlich als Untergebener Angelos wiederzufinden. Doch eines musste Angelo ihm zugutehalten. Er verstand etwas von seinem Job.
    Das Torpedoboot schwenkte in die angegebene Richtung. Dort hing ein Trio Fregatten der Vandal-Klasse, das sich ein Duell mit einem Kreuzer der Ares-Klasse lieferte. Trotz der größeren Feuerkraft und Panzerung des terranischen Schiffes, war klar, dass der Ares-Kreuzer über kurz oder lang überwältigt werden würde.
    Marc Lemond markierte die drei Ziele als Alpha, Beta und Gamma. Angelo überflog die Situation mit einem Blick und fällte eine Entscheidung.
    »Wir nehmen uns das obere Ziel vor. Gamma.«
    Seine Entscheidung hatte einen einfachen Grund. Torpedoboote waren enorm verwundbar. Ihre Taktik sah vor, schnell und hart zuzuschlagen und so schnell wie möglich zu verschwinden, denn ein Gegenschlag würde sie auslöschen. Ziel Gamma bot die besten Fluchtchancen für das kleine Schiff.
    In einer

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