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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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den Drizil gelang, sich festzusetzen.
    Problem dabei: Die Landezone befand sich mitten in einem dicht bewaldeten Gebiet. Die Sichtweite betrug stellenweise weniger als fünf Meter. Edgar überkam ein verdammt ungutes Gefühl, wie er sich so in seinem Kampfanzug durch das Buschwerk vorarbeitete. Als wären die Bäume noch nicht problematisch genug, kam Bodennebel auf, kaum dass sie in den Wald eindrangen.
    Galen und Li hielten seine linke, Becky und Vincent seine rechte Flanke. Einige Feuertrupps der Aufklärungskohorte kundschafteten Feindbewegungen und mögliche Gefahrenpunkte vor ihnen aus. Am Angriff waren etwas eintausend Legionäre und vielleicht das Dreifache an Milizionären beteiligt.
    Trotzdem hatte Edgar kein gutes Gefühl bei der Sache. Er verstand durchaus, welche Bedeutung ein schneller Vorstoß besaß. Möglicherweise gelang es ihnen, den Feind zu überraschen und die Invasion mit einem schnellen Schlag zu beenden, bevor es für Perseus hässlich wurde. Insgeheim jedoch bezweifelte er, dass es so leicht werden würde. Immerhin wussten sie kaum etwas. Stärke und Stellungen des Gegners waren so gut wie unbekannt.
    Wäre es nach Edgar gegangen, hätten sie sich in der Nähe des Stadtrands verschanzt und den Gegner erst einmal näher kommen lassen – auf offenes Terrain, das Distanzgefechte ermöglichte. Nahkämpfe gegen die Drizil waren nie eine gute Idee, sofern sie sich vermeiden ließen.
    Edgar hob die geballte Faust, um die Soldaten hinter ihm zum Anhalten zu bewegen. Die Milizionäre und Legionäre, die ihm folgten, gehorchten augenblicklich und suchten im dichten Unterholz Deckung.
    Trotz der angeordneten Funkstille öffnete er den privaten Kanal der Einheit. »Galen?«
    »Hier, Boss.«
    »Hast du noch Kontakt zu den Aufklärern?«
    »Negativ für Sichtkontakt. Ist vor etwa drei Minuten abgebrochen.«
    »Bei diesen Sichtverhältnissen würden wir an einer ganzen Drizilarmee vorbeimarschieren, ohne sie zu entdecken«, mischte sich Becky ungehalten ein.
    »Schaltet um auf Infrarot. Ich befürchte, der Nebel wird noch schlimmer.«
    »Was ist mit den Aufklärern?«, verlangte Galen zu wissen.
    »Wir rücken weiter vor und versuchen, den Kontakt wiederherzustellen. Solange wir keine Schüsse hören, ist alles gut. Erst dann müssen wir uns Sorgen machen.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr.«
    Edgar schloss die Verbindung und bedeutete den nachfolgenden Soldaten, dass es weiterging.
    Die Streitmacht rückte unbeirrt vor, begleitet nur von den Geräuschen des Waldes, doch auch diese verstummten bald. Als würde die Umgebung den Atem anhalten, angesichts der zu erwartenden Konfrontation. In Edgars Eingeweiden breitete sich ein flaues Gefühl aus. In den Jahren seines Dienstes bei der Legion hatte er es sich zu eigen gemacht, auf seine innere Stimme zu hören, und die rief ihm im Moment zu, sich einen sicheren Ort zu suchen.
    »KONTAKT! KONTAKT!«, gellte es plötzlich über eine allgemeine Frequenz.
    Nur Sekunden später fing die Akustik seines Anzugs Schüsse aus mehreren Richtungen auf. Einige stammten unzweifelhaft aus Nadelgewehren der Legion, andere konnte er zweifelsfrei den Energiewaffen der Drizil zuordnen.
    Er entschied, die Funkstille zu beenden.
    »Es geht los, Leute! Bereit machen für Feindkontakt!«
    Edgar hob die Hand und deutete nach vorn. »Vormarsch!«
    Die Kampflinie aus Legion und Miliz rückte in Richtung der Kampfgeräusche vor.
    Das Erste, was Edgar von der Anwesenheit der Drizil mitbekam, war ein Milizionär, der kaum zwei Schritte neben ihm getroffen und gegen einen Baum geschleudert wurde. Schüsse schlugen über ihm in einen Baumstamm ein und überschütteten den Legionär mit einem Schauer aus Holzsplittern.
    Er ging hinter einem umgestürzten Baumstamm in Deckung. Irgendwo links von ihm röhrte Galens Schnellfeuer-Nadelwerfer. Edgar riskierte vorsichtig einen Blick. Die scharfkantigen Projektile mähten in einem Sechzig-Grad-Winkel eine ungleichmäßige Schneise in den Wald. Noch während Edgar hinsah, durchsiebte sein Teamkamerad drei Drizil, die sich aus ihrer Deckung wagten.
    Der Wald schien mit einem Mal lebendig zu werden, als erst Dutzende, schließlich Hunderte von Drizil zwischen den Bäumen auftauchten.
    Einige öffneten ihren Mund und Edgar begriff, dass sie ihre Schallwellen gegen sie einsetzten. Damit würden sie nur wenig Erfolg haben. Milizionäre und Legionäre hatten ihre Helme bereits vor dem Einsatz versiegelt, wohl wissend, was auf sie zukommen würde.
    Edgar

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