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Das Geheimnis der Alchimistin - Historischer Kriminalroman

Titel: Das Geheimnis der Alchimistin - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfredo Colitto
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mit ihm die Akten durchzugehen. Weit kamen die beiden Verbündeten jedoch nicht, denn der Kirchenfürst stürmte in sein Zimmer, noch während der ehemalige Priester Uberto Bericht erstattete.
    »Was ist das für eine Geschichte mit einem Studenten und einem Arzt, die des Mordes und der Hexerei angeklagt werden?«, fragte Rinaldo scharf. Guidos Anwesenheit ignorierte er genauso wie dessen unauffälliges Verschwinden. »Warum bin ich nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass der Student, der in Verdacht steht, die Morde begangen zu haben, im Amtsgebäude des Podestà gefangen ist?«
    »Ich hätte Euch noch heute Vormittag darüber informiert, Monsignore«, log Uberto und fragte sich, durch wen der Erzbischof davon erfahren haben konnte. »Ich wollte nur solange warten, bis Ihr aufgestanden seid. Es erstaunt mich, dass mir jemand zuvorgekommen ist.«
    Rinaldo da Concorezzo warf ihm einen kühlen Blick zu. »Unterlasst Eure unbeholfenen Versuche herauszufinden, aus welchen Quellen ich meine Informationen beziehe. Ihr braucht nicht mehr wissen, als dass ich in jedem Konvent meiner Diözese Leute meines Vertrauens habe, die mich über alles auf dem Laufenden halten. Deshalb versucht gar nicht erst, weiter etwas vor mir zu verbergen, sonst werde ich dafür sorgen, dass Ihr es bereut.« Uberto neigte ergeben den Kopf, ohne etwas zu erwidern, und der Erzbischof fuhr fort: »Setzt Euch umgehend mit dem Podestà in Verbindung. Ich will diesen jungen Mann persönlich befragen.«
    »Aber Monsignore, was wird aus der Überprüfung des Prozesses?«, versuchte Uberto Zeit zu gewinnen.
    »Diese Überprüfung ist jetzt zweitrangig angesichts der
Morde, die Bologna in den letzten Wochen erschüttert haben. Sollten die Tempelritter tatsächlich darin verwickelt sein, ist es unsere vordringlichste Aufgabe, dies nachzuweisen. Ich bin sicher, dass wir auf die bedingungslose Zusammenarbeit des Podestà zählen können.«
    Uberto wusste sich im Moment keinen Rat mehr. Sollte Rinaldo sich zum Palazzo des Podestà begeben, würde er dort herausfinden, dass der Inquisitor bereits gestern mit dem Verhör des Templers begonnen und ihm dies verschwiegen hatte. Außerdem würde der Prälat erfahren, dass man dabei die Folter angewandt hatte, und er würde ihn wohl kaum überzeugen können, dass er nichts damit zu tun hatte. Es war sogar möglich, dass dieser Ghibelline, der Capitano del Popolo, ihn offen beschuldigen würde, er habe dahingehend gewirkt, dass die Stadt die Verantwortung für die Folter des Gefangenen übernahm, während die Kirche davon profitierte. Immerhin hatte er dies dem Podestà gestern in deutlichen Worten gesagt.
    Uberto begriff nun, dass er schnell handeln musste, ohne sich von moralischen Skrupeln hindern zu lassen, wenn er nicht als Seelsorger in irgendeiner abgelegenen Berggemeinde enden wollte.
    »Euer Wunsch sei mir Befehl, Monsignore«, sagte er und verneigte sich. »Habt die Güte und geduldet Euch hier, während ich die Anweisungen erteile.«
    Guido hatte im Flur vor dem Arbeitszimmer auf ihn gewartet. Als sie weit genug entfernt waren, dass man sie nicht mehr belauschen konnte, sagte er leise: »Was soll ich tun?«
    Uberto erklärte es ihm in wenigen Worten. Er sollte das Gerücht verbreiten, ein Tempelritter namens Gerardo, der sich unter dem falschen Namen Francesco Salimbene aus Imola verbarg, hätte auf grauenvolle Weise drei Menschen getötet, um einen Pakt mit dem Teufel zu erfüllen. Und er sollte die Menge gegen ihn aufhetzen.

    »Das wird nicht schwer sein«, meinte Guido. »Die Unzufriedenheit wegen des gestiegenen Brotpreises will sich gar nicht mehr legen, und ein Funke kann genügen, um einen Aufstand loszutreten.«
    Es konnte sogar sein, deutete Arlotti an, dass es dem wütenden Volk gelang, den Palazzo des Podestà zu stürmen und den Gefangenen in Stücke zu reißen. Oder wie es in der Vergangenheit schon vorgekommen war, dass der Podestà sich entschloss, Gerardo vom Balkon in die Menge zu werfen, um größeren Schaden von sich und der Stadt abzuwenden. So oder so würden die Tumulte für die Ablenkung sorgen, die Uberto benötigte, um den Erzbischof davon zu überzeugen, dass es zu gefährlich wäre, den Konvent zu verlassen, und selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass Gerardo überleben sollte, hätte er Zeit gewonnen, um sich einen neuen Plan auszudenken.
    »Das wird Euch viel Geld kosten«, sagte Guido. »Ich habe so etwas schon einmal gemacht und weiß, dass man für ein gutes

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