Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15
den Kopf.
„Alles Weitere werdet ihr ganz alleine herausfinden“, erwiderte sie. „Nutzt den Rosenquarz weise – und nutzt ihn gut.“
Das gefiel ihr. Genau so etwas hätte Mrs Fontana auch sagen können.
„Aber wie ...“ Rosies Augen leuchteten plötzlich. „Natürlich, das ist es! Mit der Magie können wir Ellies Mutter sehen! Morgen Abend werde ich dafür sorgen, dass es Ellie wieder besser geht!“
Laura lächelte. „Viel Glück!“, rief sie, bevor Sternenschweif davonflog.
Kaum hatten sie den Wald unter sich gelassen, schlang Laura die Arme um Sternenschweifs Hals. „Wir haben es geschafft! Wir haben Rosie geholfen, mehr über Wolkensterns Magie herauszufinden, ohne es direkt zu verraten. Ich bin sehr froh! Obwohl ich das mit dem Leckerli wahrscheinlich besser nicht gemacht hätte.“
„Aber warum denn nicht?“, fragte Sternenschweif. „Du hast ihr schließlich nichts gesagt. Ich fand die Idee jedenfalls toll.“
„Jetzt kann Rosie nach Ellies Mutter suchen und sich überlegen, wie sie Ellie beruhigen kann.“
Etwas irritierte Laura plötzlich. Sternenschweif schien der gleiche Gedanke zu kommen: „Warum hat Rosie gesagt, dass sie morgen Abend dafür sorgen wird, dass es Ellie wieder besser geht?“, wunderte er sich. „Warum sagt sie es ihr nicht gleich morgen früh? Sie kann doch heute Nacht noch Ellies Mutter im Spiegel sehen.“
Laura zuckte die Schultern. Sie fand es auch merkwürdig. „Vielleicht hat Ellie morgen früh etwas vor und Rosie kann sie erst später besuchen.“
Sternenschweif nickte. „Sollen wir sie morgen Abend durch den Rosenquarz beobachten und schauen, was passiert?“
„Auf jeden Fall.“ Während Laura sprach, flog etwas Weißes an ihrem Gesicht vorbei. Sie blinzelte. Eine Schneeflocke! Und noch eine. Und noch eine ...
„Es schneit, Sternenschweif!“, rief sie.
Sternenschweif wieherte übermütig und machte größere Galoppsprünge. Der Schnee fiel immer dichter. Laura lachte. „Wir setzen am besten deine Magie ein, dann kommen wir leichter durch. Lass uns kurz landen.“
Kaum hatte Sternenschweif am Boden aufgesetzt, stampfte er mit seinem Huf auf. Violette Funken stoben daraus in die kalte Luft und formten einen Bogen. Um Laura herum schimmerte die Luft wie eine Blase aus blassviolettem Licht. Schneeflocken, die sich darauf niederließen, lösten sich in nichts auf. Sternenschweif schlug so lange Funken aus seinem Huf, bis sie sich wie ein verzauberter Regenbogen schützend über Laura und ihn wölbten. Nicht eine Schneeflocke drang zu ihnen durch. Diese magische Fähigkeit hatten sie bei einem ihrer Abenteuer entdeckt.
Ausgelassen, warm und trocken flogen sie weiter. Laura jubelte. „Schneller, Sternenschweif, schneller!“ Sie liebte es, bei Schnee zu fliegen. Die Welt sah dann wie verzaubert aus.
Atemlos kehrten sie nach Hause zurück. Laura stieg ab. Der Schnee fiel nun immer dichter. Sie streckte ihre Hände in die Luft. Ein paar Flocken landeten darauf. Sie schmolzen sofort auf ihrer Haut, die vom Flug noch warm war.
Fürsorglich legte Laura Sternenschweif im Stall eine Decke über. Über die Tür hinweg schauten sie eine Weile den tanzenden Flocken zu. Schließlich drückte Laura einen Kuss auf seine Nase. „Schlaf schön!“
Fröhlich lief sie ins Haus zurück. Was für eine Nacht! Sie hatten mit Michael und Mondschein auf der geheimen Lichtung Fangen gespielt, Rosie helfen können und waren mitten durch den Schnee heimgeflogen. Es gab einfach nichts Schöneres, als ein Einhorn zu haben!
7
Am nächsten Morgen bedeckte eine dicke Schneeschicht den Boden. Eiszapfen hingen vom Hausdach, und die Äste bogen sich unter ihrer Last. Es hatte aufgehört zu schneien, aber die Wolken hingen schwer und grau in der Luft. Bestimmt würden sie noch mehr Schnee bringen.
Laura rannte die Treppe hinunter. Max und Buddy waren schon draußen und tollten mit ihrem Vater im Schnee herum. Lauras Mutter hantierte in der Küche.
„Guten Morgen! Wie wär’s mit einer heißen Schokolade?“
„Au ja, das klingt gut“, freute sich Laura.
„Michaels Mutter hat angerufen“, sagte Mrs Foster. „Wegen des Schnees kann er nicht zu uns reiten. Aber sie bringt ihn gegen elf vorbei.“
Laura nickte. Sie wäre gerne ausgeritten, aber der Schnee lag wirklich zu hoch. „Macht nichts“, dachte sie bei sich. „Dafür werden wir heute Nacht fliegen!“
Ihre Mutter stellte heiße Schokolade für alle auf ein Tablett und ging mit Laura nach draußen. Sie
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