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Das Geheimnis der Goldmine

Das Geheimnis der Goldmine

Titel: Das Geheimnis der Goldmine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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des Taxins verdeckt haben. Da war noch der Morgentee gewesen – aber Bernsdorff war sicher, dass der Geschmack im Tee zu schmecken gewesen wäre. Natürlich, vielleicht frühmorgens, wenn die Sinne noch nicht erwacht sind… Er sah auf und stellte fest, dass Miss Dove ihn beobachtete.
    »Ihre Frage nach einer Medizin oder einem Stärkungsmittel scheint mir eigenartig, Inspektor«, sagte sie. »Sie impliziert, dass entweder mit einer Medizin etwas nicht stimmte oder dass ihr etwas hinzugefügt wurde. Beides kann doch nicht mit einer Lebensmittelvergiftung verwechselt werden.«
    Neele sah sie fest an. »Ich habe nicht Lebensmittelvergiftung gesagt. Nur Vergiftung. Tatsächlich wurde er vergiftet.«
    Leise wiederholte sie: »Vergiftet.«
    Sie wirkte weder überrascht noch entsetzt, lediglich interessiert. Wie jemand, der eine neue Erfahrung macht und auskostet.
    Sie sagte sogar so etwas, nach einer kurzen Pause: »Ich hatte noch nie mit einem Vergiftungsfall zu tun.«
    »Es ist nicht sehr angenehm«, sagte Neele trocken.
    »Nein – natürlich nicht.«
    Sie überlegte einen Moment, dann sah sie mit einem überraschenden Lächeln zu ihm auf. »Ich war’s nicht«, sagte sie. »Aber das wird wohl jeder hier sagen.«
    »Haben Sie eine Vermutung, wer es getan haben könnte?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ehrlich gesagt, er war ein sehr unangenehmer Mann. Jeder hätte es tun können.«
    »Man vergiftet jemanden nicht nur, weil er unangenehm ist, Miss Dove. Normalerweise gibt es ein stärkeres Motiv.«
    »Ja, natürlich.«
    Sie dachte nach.
    »Möchten Sie mir etwas über den Haushalt hier erzählen?«
    Sie sah ihn an. Überrascht stellte er fest, dass ihr Blick kühl und amüsiert war.
    »Sie verlangen doch nicht, dass ich eine offizielle Aussage mache? Nein, das ist nicht möglich, Ihr Sergeant ist ja damit beschäftigt, das Küchenpersonal einzuschüchtern. Ich möchte nicht, dass das, was ich hier sage, vor Gericht zitiert wird – aber sagen möchte ich es doch. Inoffiziell. Vertraulich, sozusagen.«
    »Nur zu, Miss Dove. Ich habe keine Zeugen, wie Sie bereits bemerkt haben.«
    Sie lehnte sich zurück, wippte mit ihrem schlanken Fuß und kniff die Augen zusammen.
    »Lassen Sie mich damit beginnen, dass ich meinen Arbeitgebern gegenüber keine besondere Loyalität empfinde. Ich arbeite für sie, weil sie gut bezahlen, und das verlange ich auch.«
    »Ich muss sagen, ich war überrascht, Sie in so einer Stellung zu finden. Ich dachte, jemand mit Ihrem Verstand und Ihrer Ausbildung – «
    »– sollte im Büro versauern? Oder in einem Ministerium Akten ablegen? Mein lieber Inspektor Neele, was ich hier habe, ist ein Traumjob. Die Leute sind bereit, jede Summe hinzulegen, und ich meine jede, wenn man ihnen dafür die Sorge um den Haushalt abnimmt. Hauspersonal zu finden und einzustellen, ist eine mühselige Arbeit. Agenturen anschreiben, Anzeigen aufgeben, Bewerber interviewen und schließlich den ganzen Betrieb in Gang halten, dazu braucht es gewisse Fähigkeiten, die diese Leute meist nicht haben.«
    »Und wenn Ihnen das Personal, das Sie so mühsam zusammenstellen, davonläuft? Ich habe solche Geschichten gehört.«
    Mary lächelte.
    »Ich kann notfalls selber Betten machen, abstauben, eine Mahlzeit kochen und servieren, ohne dass man den Unterschied feststellen würde. Natürlich reibe ich das den Leuten nicht unter die Nase. Hauptsache, ich weiß, dass ich jede kleine Panne ausbügeln kann. Aber es gibt selten Pannen. Ich arbeite nur für die wirklich Reichen, denen ihr Komfort jede Summe wert ist. Ich zahle die besten Löhne und bekomme auch die besten Leute.«
    »Wie den Butler?«
    Sie warf ihm einen amüsierten, wissenden Blick zu.
    »Mit einem Ehepaar gibt es immer Probleme. Crump ist hier wegen seiner Frau, einer der besten Köchinnen, die mir je begegnet ist. Sie ist ein Juwel, man würde alles tun, um sie zu behalten. Unser Mr Fortescue liebt sein Essen – liebte, sollte ich wohl sagen. In diesem Haushalt hat niemand Skrupel, Geld spielt keine Rolle. Butter, Eier, Sahne – Mrs Crump kann bestellen, was sie will. Crump geht gerade so durch. Das Silber putzt er ganz ordentlich, und bei Tisch serviert er nicht mal ungeschickt. Ich behalte den Schlüssel zum Weinkeller, überwache die Gin- und Whiskybestände und auch seine Arbeit als Kammerdiener.«
    Inspektor Neele hob die Brauen. »Hut ab.«
    »Mein Motto ist: Man muss alles selber machen können, wenn man es nie wirklich tun will. Aber Sie wollten meinen

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