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Das Geheimnis der Goldmine

Das Geheimnis der Goldmine

Titel: Das Geheimnis der Goldmine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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er. »Beginnen Sie ruhig ganz von vorn.«
    »Ja, natürlich«, sagte Miss Marple. »Am Anfang ist Gladys. Das heißt, ich kam wegen Gladys hierher. Und Sie waren so freundlich und ließen mich ihre Sachen durchsehen. Und zusammen mit den Nylonstrümpfen und den Anrufen und diesem und jenem ergibt es ein völlig klares Bild. Ich meine, in Bezug auf Mr Fortescue und das Taxin.«
    »Sie haben also eine Theorie, wer das Taxin in Mr Fortescues Orangenmarmelade getan hat?«
    »Keine Theorie«, sagte Miss Marple, »ich weiß es.«
    Zum dritten Mal blinzelte Inspektor Neele.
    »Es war natürlich Gladys«, sagte Miss Marple.

Sechsundzwanzigstes Kapitel
     
    I nspektor Neele starrte Miss Marple an. Langsam schüttelte er den Kopf.
    »Wollen Sie etwa behaupten«, fragte er ungläubig, »dass Gladys Martin Mr Fortescue vorsätzlich umgebracht hat? Tut mir Leid, Miss Marple, das glaube ich einfach nicht.«
    »Nein, natürlich nicht vorsätzlich. Aber getan hat sie es doch. Sie sagten selber, sie sei nervös gewesen, als Sie sie befragten. Und dass sie schuldbewusst gewirkt habe.«
    »Aber nicht schuldig an einem Mord!«
    »Oh nein, das meine ich auch nicht. Wie gesagt, sie wollte niemanden umbringen, aber sie hat nun mal das Taxin in die Marmelade getan. Sie wusste natürlich nicht, dass es Gift war.«
    »Was glaubte sie denn?« Inspektor Neele klang immer noch skeptisch.
    »Ich nehme an, sie hielt es für eine Wahrheitsdroge«, sagte Miss Marple. »Es ist wirklich interessant und aufschlussreich, was diese Mädchen aus den Zeitungen ausschneiden und aufbewahren. Es war natürlich seit Urzeiten immer dasselbe. Schönheitstipps und wie finde ich einen Mann, moderne Hexerei und wunderbare Ereignisse. Heutzutage läuft das alles unter dem Titel Wissenschaft. Niemand glaubt mehr an den Hexenmeister, der einen mit seinem Zauberstab in einen Frosch verwandelt. Aber wenn in der Zeitung steht, dass Wissenschaftler einen bestimmten Drüsenstoff injizieren und somit die Gewebestruktur verändern können, so dass ein Mensch froschartige Charakteristiken annimmt – nun, jedermann würde es glauben. Und da Gladys in den Zeitungen von Wahrheitsdrogen gelesen hatte, glaubte sie es natürlich, als er ihr das sagte.«
    »Als wer ihr was sagte?«
    »Albert Evans«, sagte Miss Marple. »Das ist natürlich nicht sein richtiger Name. Jedenfalls hat er sie letzten Sommer in einem Ferienlager kennen gelernt und ihr geschmeichelt und den Hof gemacht. Dazu hat er ihr vermutlich eine wilde Geschichte von Ungerechtigkeit oder Verfolgung oder etwas in der Art erzählt. Es lief jedenfalls darauf hinaus, dass Rex Fortescue zu einem Geständnis gezwungen werden musste und zur Wiedergutmachung. Das weiß ich natürlich nicht mit Bestimmtheit, Inspektor, aber ich bin mir eigentlich ganz sicher. Er brachte sie dazu, hier in Stellung zu gehen, was bei der heutigen Dienstbotenknappheit recht einfach ist. Hausangestellte wechseln ständig. Dann arrangierten sie ein Treffen. Erinnern Sie sich, auf der letzten Postkarte stand: Denk an unsere Abmachung. Das sollte der große Tag sein. Gladys sollte die Wahrheitsdroge, die er ihr gab, in die Marmelade mischen, so dass Mr Fortescue sie beim Frühstück aß, und dann würde sie den Roggen in seine Tasche schmuggeln. Was er ihr über den Roggen erzählt hat, weiß ich nicht, aber wie ich Ihnen von Anfang an gesagt habe, Inspektor, war Gladys äußerst gutgläubig. Es gibt wohl kaum etwas, das sie einem gut aussehenden jungen Mann nicht abgenommen hätte.«
    »Fahren Sie fort«, sagte der Inspektor erschlagen.
    »Geplant war wohl, dass Albert ihn an diesem Tag im Büro aufsuchen würde. Die Wahrheitsdroge hätte angefangen zu wirken, Mr Fortescue würde alles gestehen und so weiter und so weiter. Stellen Sie sich den Schrecken vor, den das arme Mädchen erlitten haben muss, als sie hörte, dass Mr Fortescue tot war.«
    »Aber hätte Sie dann nicht etwas gesagt?«, wandte Inspektor Neele ein.
    Scharf fragte Miss Marple: »Was hat sie als Erstes zu Ihnen gesagt?«
    »Ich war’s nicht. Ich hab’s nicht getan.«
    »Genau.« Miss Marple triumphierte. »Genau das würde sie sagen. Wenn sie zum Beispiel im Haushalt etwas zerbrach, sagte sie immer: ›Ich war’s nicht, Miss Marple. Ich weiß nicht, wie das passiert ist.‹ Sie können sich nicht helfen, diese armen Mädchen. Sie regen sich immer furchtbar auf und wollen um jeden Preis Schelte vermeiden. Sie glauben doch nicht, dass eine nervöse junge Frau, die ohne es zu

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