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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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ehrlichem Entsetzen verstand sie die Worte, die er mit breitem Dialekt hervorstieß.
    Sie war eine Göttergabe, proklamierte er in den Raum hinein. Ein Geschenk der Engel.
    Morgen würde sie verheiratet werden.
    Adrienne verließen die Sinne. Ihr bewußtloser Körper zuckte noch einmal und erschlaffte. Die schwarze Dame glitt ihr aus der Hand, fiel zu Boden und wurde von einem schlurfenden Stiefel unter einen Tisch getreten.
    * * *
    Adrienne erwachte und blieb still liegen, die Augen fest geschlossen. Unter ihrem Rücken spürte sie ein schweres, daunengefülltes Oberbett. Könnte ihr Bett sein. Sie hatte alte Oberbetten gekauft und aufarbeiten lassen, um sie auf ihr hüfthohes Queen-Anne-Bett drapieren zu können. Sie liebte alte Dinge, keine Frage.
    Sie schnupperte vorsichtig. Keine merkwürdigen Gerüche von dem Bankett, von dem sie geträumt hatte. Sie horchte. Nicht die Spur von diesem breiten Dialekt, den sie sich noch vor kurzem eingebildet hatte.
    Aber auch keine Verkehrsgeräusche.
    Sie spitzte die Ohren und lauschte angestrengt. Hatte sie je eine solche Stille gehört?
    Bebend atmete Adrienne tief durch und befahl ihrem Herzschlag, sich zu beruhigen.
    Sie warf sich auf den schweren Kissen hin und her. War das der Wahnsinn? Angefangen mit einer dunklen Vorahnung, das furchtbare Gefühl, beobachtet zu werden, und dann die rapide Eskalation in allgemeine Wahnvorstellungen, um schließlich in einem Alptraum zu enden, in dem ein übelriechendes, behaartes Monstrum ihre bevorstehende Vermählung bekanntgab?
    Adrienne preßte ihre Augen noch fester zusammen, entschlossen, wieder zu Verstand zu kommen. Vor ihrem geistigen Auge bildete sich die Silhouette eines Schachspiels ab; zur Schlacht gerüstete Türme und erbitterte Damen ätzten sich reliefartig von innen in ihre geschlossenen Augenlider, und es schien, als ob sie sich an etwas Wichtiges erinnern müßte. Was hatte sie getan?
    Ihr Kopf schmerzte. Es war ein dumpfer Schmerz, begleitet von dem bitteren Geschmack alter Pennys in ihrer Kehle. Für einen Moment kämpfte sie dagegen an, aber das Hämmern wurde stärker. Das Schachspiel begann trügerisch inschwarzen und weißen Schemen zu tanzen und löste sich dann zu einem weit entfernten, bohrenden Nebel auf. Es konnte nicht allzu wichtig gewesen sein.
    Adrienne hatte mit dringlicheren Problemen fertig zu werden – wo zum Teufel war sie?
    Sie hielt die Augen geschlossen und wartete. Gleich würde sie das Schnurren eines BMW vernehmen, der die Cottail Lane entlangrauschte, oder das Telefon würde sie aufscheuchen …
    Kein Hahn krähte.
    In einer Minute würde sie Moonies fragendes Miiau? hören und ihren Schwanz im Gesicht spüren, nachdem sie auf das Bett gesprungen war.
    Sie hörte nicht das Ächzen knarrender Scharniere und das Kratzen einer Tür, die über eine steinerne Schwelle schabt.
    »Mylady, ich weiß, Ihr seid wach.«
    Sie riß die Augen auf und entdeckte eine stattliche Frau mit silbrig-braunem Haar und rosigen Wangen, die am Fuße des Bettes stand und sich die Hände rieb. »Wer sind Sie?« fragte Adrienne vorsichtig und vermied es, irgendwo anders in diesem Raum hinzusehen als auf genau den Punkt, an dem diese jüngste Erscheinung sich befand.
    »Bah! Sie fragt, wer ich bin? Das Mädchen, das aus dem Nichts kam, wie der Blitz, wie eine Hexe, wenn’s beliebt, wünscht zu wissen, wer ich bin? Hmpf!«
    Danach stellte die Frau einen Teller mit eigentümlich riechendem Essen auf einen Tisch neben dem Bett und zwang Adrienne dazu, sich aufzurichten, indem sie Kissen hinter ihren Rücken plumpsen ließ.
    »Ich bin Talia. Man hat mich geschickt, mich um Euch zu kümmern. Eßt. Ihr werdet die Hochzeit mit ihm niemals überstehen, wenn Ihr nichts eßt«, sagte sie tadelnd.
    Nach diesen Worten und nach einem Rundblick über diesteinernen Mauern, die mit lebhaft bunten Wandteppichen behängt waren, die Jagdszenen und Orgien zeigten, fiel Adrienne erneut in Ohnmacht – und dieses Mal mit Genuß.
    * * *
    Als Adrienne wieder erwachte, sah sie sich umringt von fast zwanzig Dienstmädchen, die Unterwäsche, Strümpfe und ein Hochzeitskleid für sie bereithielten.
    Die Frauen badeten sie in parfümiertem Wasser vor einem steinernen offenen Kamin. Während sie in die tiefe Holzwanne eintauchte, untersuchte Adrienne jeden Zentimeter des Raumes. Wie konnte ein Traum so lebendig sein, so reichhaltig an Gerüchen, Berührungen und Geräuschen? Das Badewasser roch nach frischem Heidekraut und Flieder. Der

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