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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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was sie Augenblicke später vorhatte, als sie mit dem silbernen Dolch, den sie von dem Tisch am Bett genommen hatte, auf ihn zustürzte. Vielleicht hätte Esmeralda gehen können, ohne einen Racheschwur zu leisten, wenn er überrascht gewesen wäre. Für einen Augenblick erschrocken. Oder wenn es ihm wenigstens leid getan hätte.
    Doch er zeigte keine jener Gefühlsregungen. Sein makelloses Gesicht strahlte vor Lachen, als er ihr mühelos auswich, nach ihrem Arm griff und den Dolch durch das offene Fenster wirbelte.
    Er lachte.
    Und sie verfluchte ihn. Ihn und seine gesamte Nachkommenschaft, in alle Ewigkeit.
    Als er sie mit Küssen zum Schweigen brachte, fluchte sie weiter mit zusammengebissenen Zähnen, selbst als ihrtreuloser Körper vor Hingabe zerfloß. Kein Mann sollte so schön sein. Kein Mann sollte so unangreifbar sein, und so verdammt furchtlos.
    Kein Mann sollte in der Lage sein, Esmeralda zu verlassen. Er war fertig mit ihr, aber sie war noch lange nicht fertig mit ihm. Niemals würde sie mit ihm fertig sein.
    * * *
    »Es war nicht deine Schuld, Hawk«, äußerte sich Grimm. Sie saßen auf der gepflasterten Terrasse von Dalkeith, tranken Portwein und rauchten in männlicher Selbstzufriedenheit importierten Tabak.
    Sidheach James Lyon Douglas rieb sich mit makelloser Hand sein makelloses Kinn, leicht verärgert über den makellosen Ansatz von Bartstoppeln, der sich jedesmal nur wenige Stunden nach der Rasur zeigte.
    »Ich kann es einfach nicht begreifen, Grimm. Ich dachte, ich hätte ihr Vergnügen bereitet. Weshalb sollte sie versuchen, mich zu töten?«
    Grimm zog eine Augenbraue hoch. »Was machst du nur mit den Frauen im Bett, Hawk?«
    »Ich gebe ihnen, was sie wollen. Phantasie. Mein williges Fleisch und Blut, um jede ihrer Launen zu befriedigen.«
    »Und woher kennst du ihre Launen?« wunderte sich Grimm.
    Der Earl of Dalkeith lachte leise auf. Es war ein ungezwungenes, selbstsicheres Donnergrollen, von dem er wußte, daß es die Frauen verrückt machte. »Ah, Grimm, du mußt nur mit deinem ganzen Körper lauschen. Sie sagt es dir mit den Augen, ob sie es weiß oder nicht. Sie lenkt dich mit ihren leisen Schreien. Fast unmerkliche Windungen ihres Körpers sagen dir, ob sie dich lieber vor oder hinter ihren üppigenKurven hätte. Mit Sanftheit oder mit Kraft; je nachdem, ob es ihr nach einem zärtlichen Liebhaber gelüstet oder ob sie eine Bestie will. Je nachdem, ob ihre Lippen geküßt oder wild verschlungen werden wollen. Je nachdem, ob ihre Brüste …«
    »Ich hab’ schon verstanden«, unterbrach ihn Grimm und schluckte. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her und faltete seine übereinandergeschlagenen Beine auseinander. Dann schlug er sie wieder übereinander und zupfte an seinem Kilt herum. Öffnete sie erneut und seufzte. »Und Esmeralda? Hast du auch ihre Phantasien erraten?«
    »Nur zu gut. Unter anderem beinhalteten sie, Lady Hawk zu werden.«
    »Sie hätte wissen müssen, daß es nicht sein kann, Hawk. Jeder weiß doch, daß du so gut wie verheiratet bist, seit König James deine Verlobung befohlen hat.«
    »So gut wie tot . Und ich möchte nicht darüber reden.«
    »Der Tag rückt näher, Hawk. Du wirst nicht nur darüber zu reden haben, du wirst etwas unternehmen müssen – wie zum Beispiel, deiner Braut deine Aufwartung zu machen. Die Zeit wird knapp. Oder ist es dir egal?«
    Hawk warf Grimm einen wütenden Blick zu.
    »Nur, um sicherzugehen, das ist alles. Es sind kaum noch vierzehn Tage Zeit, denkst du daran?«
    Hawk starrte hinaus in die kristallklare Nacht mit ihrem glitzernden Sternenmeer. »Wie könnte ich es vergessen?«
    »Glaubst du wirklich, daß James seine Drohungen wahr machen würde, solltest du das Comyn-Mädchen nicht heiraten?«
    »Absolut«, sagte Hawk tonlos.
    »Ich verstehe nicht, weshalb er dich so sehr haßt.«
    Ein sardonisches Lächeln huschte über Hawks Gesicht. Er wußte, weshalb James ihn haßte. Vor dreißig Jahren hatten Hawks Eltern James in seinem tiefsten, eitlen Innerenabgrundtief erniedrigt. Da Hawks Vater verstarb, bevor James sich rächen konnte, hielt sich der König nun an den Hawk anstelle seines Vaters.
    Fünfzehn lange Jahre hatte James jede Minute in Hawks Leben kontrolliert. Und dann, wenige Tage bevor sein Dienstschwur ausgelaufen war, hatte James einen Plan ersonnen, Hawks Zukunft nachhaltig zu beeinträchtigen. Durch den Erlaß des Königs war er gezwungen, ein Mädchen zu heiraten, das er nicht kannte und das er nicht

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