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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sie klüger ist«, murmelte Grimm, als Adam durch den spärlich beleuchteten Korridor davonschritt. Es war Nacht geworden, und die Lichter des Schlosses waren größtenteils immer noch nicht entzündet.
    Hawk seufzte schwer.
    »Auf welchen Handel hast du dich mit diesem Teufel eingelassen?« fragte Grimm mit kaum hörbarer Stimme.
    »Denkst du, er könnte einer sein?«
    »Irgend etwas ist unnatürlich an diesem Mann, und ich beabsichtige herauszufinden, was.«
    »Gut. Denn er will mein Weib. Und sie will nicht mich.
    Und ich sah, wie sie mit Schmerzen in ihren Augen nach ihm lechzte.«
    Grimm wich zurück. »Du bist sicher, daß du sie nicht nur deshalb willst, weil sie dich nicht will und weil er sie will?«
    Hawk schüttelte langsam den Kopf. »Grimm, ich habe keine Worte für das, was sie mich fühlen läßt.«
    »Du hast immer Worte.«
    »Nicht dieses Mal, was mich ernstlich warnt, daß ich mich in großen Schwierigkeiten befinde und auf dem besten Wege bin, noch tiefer hineinzurutschen. So tief, daß ich um diese Frau werben muß. Denkst du, daß auf mir ein Fluch liegt?«
    »Wenn Liebe eingefangen oder von Amors Bogen abgeschossen werden kann, mein Freund«, flüsterte Grimm in den Lufthauch, den Hawk hinter sich herzog, als er Adriennes Zimmer betrat.
    * * *
    In den kommenden Wochen fragte der Hawk sich oft, warum die Roma, denen er vertraute und die er schätzte und von denen er geglaubt hatte, daß sie diese Gefühle erwiderten, nicht gekommen waren, um sich in jenen furchtbaren Tagen um seine Frau zu kümmern. Als er seine Wache darauf ansprach, erklärte der Mann, daß er die Nachricht überbracht habe. Nicht nur, daß die Zigeuner nicht gekommen waren, sie hielten sich auffallend fern von Dalkeith. Sie kamen nicht auf das Schloß, um ihre Waren zu tauschen. Sie verbrachten keine Abende in der großen Halle, um vor einem hingerissen staunenden Publikum ihre Geschichten zu weben. Nicht einer der Zigeuner näherte sich Dalkeith-Upon-the-Sea; sie blieben bei ihren Lagern, weit hinter den Ebereschen.
    Diese Tatsache nagte kurzfristig an Hawks Verstand, geriet allerdings schnell in der Dringlichkeit schwerwiegenderer Probleme in Vergangenheit. Er nahm sich vor, die Fragen bei einem Ausflug ins Zigeunerlager zu lösen, sobald seine Frau wieder ganz genesen und die Sache mit dem seltsamen Schmied geklärt wäre. Doch es sollte noch einige Zeit vergehen, bevor er sich zum Zigeunerlager aufmachte; und bis zu diesem Zeitpunkt sollten die Dinge sich grundlegend geändert haben.
    * * *
    Adrienne erwachte aus heilendem Schlummer und fand ihren Gatten vor, der sie aufmerksam beobachtete.
    »Ich dachte, ich hätte dich verloren.« Das ernste Gesicht des Hawk glänzte im Schein des Feuers, und es war das erste, was sie sah, als sie ihre Augen öffnete. Sie brauchte einige Zeit, um das Daunenkissen aufzuschütteln, das den Platz ihres Gehirns eingenommen hatte. Mit dem Erwachen kam die Trotzigkeit. Allein der Anblick dieses Mannes ließ ihr Temperament hochfahren.
    »Ihr könnt nichts verlieren, was Ihr nicht besitzt. Damit das klar ist, Ihr hattet mich nie, Lord Hawk«, brummelte sie.
    »Noch nicht«, berichtigte er. »Ich hatte dich noch nicht. Zumindest nicht so, wie ich dich haben werde. Nackte, seidige Haut, benetzt von meinen Liebkosungen. Meinen Küssen. Meinem Verlangen.« Er strich mit seinem Daumen sanft über die Wölbung ihrer Unterlippe und lächelte.
    »Niemals.«
    »Sag niemals nie. Du machst dich nur lächerlich, wenn du es am Ende zurücknehmen mußt, und ich möchte nicht, daß du dich der Lächerlichkeit preisgibst, Mädchen.«
    »Niemals«, sagte sie noch überzeugter. »Und ich sageniemals nie, wenn ich nicht felsenfest davon überzeugt bin, daß ich niemals meine Meinung ändern werde.«
    »Das sind eine Menge ›Nie‹, mein Herz, sei vorsichtig.«
    »Dein Herz ist eine verschrumpelte Pflaume. Und ich meine jedes verdammte ›Nie‹ ernst.«
    »Meine es, wie du willst, Mädel. Das erhöht nur den Reiz, dich an meine Hand zu gewöhnen.«
    »Ich bin kein Pferd, dessen Willen man brechen muß, um es zu reiten.«
    »Aber es gibt da viel Ähnlichkeit, findest du nicht? Du brauchsteinestarke Hand, Adrienne. Einensicheren Reiter, der sich von deinem starken Willen nicht bange machen läßt. Du brauchst einen Mann, der mit deinem Bocken fertig wird und deinen Laufgenießt. Ichwerdedichnichtbrechen, umzureiten. Nein, ich werde dich an meine Hand gewöhnen, und nur an die meine. Ein Pferd, dessen Wille

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