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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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gebrochen wurde, läßt viele Reiter reiten, aber ein wildes Pferd, das nur einer Hand gehorcht – es verliert nichts von seinem Feuer, und dennoch erlaubtes keinem außer seinem wahren Herrn, es zu besteigen.«
    »Kein Mann war jemals mein Herr, und keiner wird es je sein. Prägt Euch das gut ein, Douglas.« Adrienne preßte die Zähne zusammen, als sie versuchte, sich aufzurichten. Es ist schwer, in einem Gespräch seine Stellung zu behaupten, wenn man flach auf dem Rücken liegt, sich lächerlich schwach fühlt und zu diesem Goliath von Mann aufblicken muß. »Und was das Besteigen angeht …«
    Zu ihrem Verdruß und zu Hawks beträchtlichem Amüsement fiel sie zurück in ihren heilsamen Schlummer, ohne den Gedanken zu Ende bringen zu können.
    Ohne daß er es ahnte, vervollständigte sie die Vorstellung nur zu sehr in ihren Träumen. Niemals! träumte sie kochend vor Wut im Traum, als es sie zu dem großen, schwarzen Schlachtroß mit den feurigen Augen hinzog.

Kapitel 11
    »Nicht ich bin es, den jemand versucht zu töten«, wiederholte Adrienne.
    Begraben unter Plüschkissen und Wolldecken, fühlte sie sich wie aufgesogen in einen Berg von Federn. Immer, wenn sie sich bewegte, bewegte sich das verfluchte Bett mit ihr. Es brachte sie um den Verstand, sie kam sich vor wie gefangen in einer daunenbestückten Zwangsjacke. »Ich möchte aufstehen, Hawk, sofort .« Zu dumm, daß ihre Stimme nicht so entschlossen klang, wie sie es vorgehabt hatte. Sie hätte entschlossen geklungen – klingen sollen –, würde sie nicht im Bett liegen und versuchen, sich mit ebendiesem Mann auseinanderzusetzen, der ihre Gedanken wie Laub im Sturmwind zu leidenschaftlichen Phantasien durcheinanderwirbelte, bronzene Haut auf heller Haut, ebenholzfarbene Augen und heiße Küsse.
    Der Hawk lächelte, und sie mußte gegen den schier überwältigenden Drang ankämpfen, einfach zurückzulächeln wie eine schwachsinnige Idiotin. Er war schön, wenn er schwermütig war, doch wenn er lächelte, war sie in größter Gefahr zu vergessen, daß er der Feind war. Und das durfte sie niemals vergessen. Also machte sie das Beste aus ihrem großen Frust und schleuderte ihm einen eindrucksvoll finsteren Blick entgegen.
    Sein Lächeln erstarb. »Mädel, man hatte es beide Male auf dich abgesehen. Wann wirst du endlich den Tatsachen ins Auge sehen? Du brauchst Schutz. Du wirst dich daran gewöhnen. Nach ein paar Tagen wirst du sie kaum bemerken.« Er zeigte auf ein Dutzend muskulöser Männer, die vor dem Grünen Gemach standen.
    Sie warf einen vernichtenden Blick auf ihre »Elite-Garde«, wie er sie nannte. Sie standen breitbeinig da, die Arme vor den ausladenden Brustkörben verschränkt. Unerbittliche, steinharte Gesichter, und jeder von ihnen mit einem Körperbau, der Atlas dazu veranlassen könnte, die Hälfte seiner Last abzutreten. Wo züchten sie nur diese Art von Männern? Im Bodybuilding-Studio? Sie kaschierte keineswegs ihre Abneigung. »Du begreifst nicht, daß, während du so sehr damit beschäftigt bist, mich zu schützen, der Attentäter denjenigen treffen wird, hinter dem er in Wirklichkeit her ist. Denn das bin nicht ich !«
    »Nennt man dich ›verrückte Janet‹, weil du die Tatsachen nicht akzeptierst?« wunderte er sich. » Tatsache ist, daß dir jemand den Tod wünscht. Tatsache ist, daß ich nur versuche, dich zu beschützen. Tatsache ist, daß du meine Frau bist und daß ich dich immer vor allem Übel bewahren werde.« Er rückte näher, während er sprach, und betonte seine Worte so eindringlich unmittelbar vor ihr, daß sie von dem Luftzug berührt wurde. Adrienne glich es dadurch aus, daß sie sich immer tiefer in den rettenden Hafen ihrer Federn flüchtete, je mehr er sie bedrängte.
    »Es ist meine Pflicht, meine Ehre, und es ist mir ein Vergnügen«, fuhr er fort. Seine Augen wanderten über ihr aufgewühltes Gesicht und verdunkelten sich vor Verlangen. »Tatsächlich … aah … Tatsache ist , daß du außergewöhnlich schön bist, mein Herz«, sagte er mit einer Stimme, die plötzlich rauher klang.
    Seine Stimme beschwor die Vorstellung von süßer Sahne, die, gemischt mit edlem Scotch, über schmelzende Eiswürfel gekippt wird. Sanft und hart zugleich. Sie machte sie schwach und erschütterte die letzten Reste ihres Widerstands, mit dem sie sich gewappnet hatte. Als er seine volle Unterlippe mit seiner Zunge benetzte, trocknete ihr Mund aus wie eine Wüste. Und seine dunklen, goldbesprenkelten Augen waren ein

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