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Das Geheimnis der italienischen Braut

Das Geheimnis der italienischen Braut

Titel: Das Geheimnis der italienischen Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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meine Brautjungfern aussehen“, forderte sie sie auf.
    Die drei Kleider hatten dieselbe rötlich-violette Farbe, waren jedoch unterschiedlich geschnitten. Isabellas Modell war klassisch und sehr weiblich mit dem Oberteil in Wickeloptik, den schmalen Trägern und dem Rock im Empirestil, Scarletts hingegen war etwas ausgefallener. Es war im Stil der dreißiger Jahre gehalten, also figurbetont, und hatte einen tiefen V-Ausschnitt.
    Nachdem Jackie ihnen geholfen und die Reißverschlüsse zugemacht hatte, reichte Isabella ihr das dritte Kleid. Zögernd nahm sie es entgegen und blieb unschlüssig stehen, während alle darauf warteten, dass sie es anprobierte.
    Plötzlich nahm Lizzie es ihr aus der Hand und führte sie zu der Tür am anderen Ende des Raums: „Benutz doch das Ankleidezimmer unserer Mutter. Im angrenzenden Bad kannst du dich nach dem Flug frisch machen, wenn du möchtest“, schlug sie vor.
    Jackie warf ihrer Schwester einen dankbaren Blick zu und nahm das Angebot gern an.
    Lizzie war die Einzige, der sie sich wegen ihrer Figurprobleme anvertraut hatte, die angefangen hatten, nachdem sie Kate zur Adoption freigegeben hatte. Zuerst hatte sie weniger gegessen und viel trainiert, um vor der Rückkehr nach Italien wieder ihr normales Gewicht zu bekommen. Als ihre Mutter sie am Flughafen abholte, war sie sehr erfreut darüber und hatte sie wegen ihrer Disziplin gelobt. Doch irgendwie fand Jackie es dann abstoßend, wie sehr die Menschen das gute Essen genossen und wie viel Freude sie daran hatten. Aus dem anfänglichen Maßhalten hatte sich etwas Dunkleres, Tiefergehendes entwickelt. Die Selbstkontrolle, die sie sich auferlegte, wurde zu einer Art Bestrafung.
    Ihr magerer Körper hatte ihr gefallen. Als sie schließlich mit achtzehn Jahren Monta Correnti verließ und nach London ging, um als Sekretärin in der Redaktion eines trendigen Modemagazins zu arbeiten, passte sie gut zu diesen Leuten. Ihre Kolleginnen hielten ständig irgendeine Diät ein, weil sie der Meinung waren, sie seien zu dick, obwohl sie spindeldürr waren.
    Jedenfalls dauerte es einige Jahre, bis sie sich eingestand, dass sie ein Problem hatte. Die leicht gelbliche Färbung ihrer Haut ließ sich beim besten Willen nicht mehr mit ihrer italienischen Herkunft erklären, und ihre eingefallenen Wangen ließen sie verhärmt aussehen. Es war auch nicht normal, dass man ihre Rippen zählen konnte.
    Sie hatte Hilfe gesucht und gefunden. Es war schwierig gewesen, wieder zuzunehmen, und jedes Kilo mehr war ihr wie ein einziger Vorwurf erschienen. Trotzdem hatte sie nicht aufgegeben. Jetzt war sie stolz darauf, dass die meisten Frauen ihres Alters sie um ihre perfekte Figur beneideten. Sie ernährte sich vor allem von Naturkost und gönnte sich viermal pro Woche einen privaten Fitnesstrainer.
    Obwohl sie wusste, dass sie hübsch war, wollte sie beim Umziehen keine Zuschauer haben. In ihren perfekt sitzenden Designeroutfits fühlte sie sich sicher, dann war sie die Jacqueline Patterson, der man bewundernd nachblickte, wenn sie über die Flure des Hochhausbüros des Magazins Gloss! eilte. Doch ohne diese Äußerlichkeiten war sie nur eine Frau von Anfang dreißig mit Schwangerschaftsstreifen und einer Kaiserschnittnarbe.
    Nachdem sie die Tür des Ankleidezimmers hinter sich zugemacht hatte, streifte sie den Hosenanzug aus Leinen ab und betrat das Bad, um sich frisch zu machen. Anschließend nahm sie, zurück im Nebenraum, das Kleid vom Bügel. Es sah mit dem bestickten Oberteil mit den schmalen Trägern und dem weich fallenden Rock wunderschön aus.
    Nicht viele kannten sich in der Modebranche so gut aus, dass sie wussten, wie viel Geschick dazu gehörte, ein so raffiniertes Modell zu kreieren, das auf faszinierende Art weiblich und dezent-elegant wirkte. Sie zog es über, und als sie versuchte, den langen Reißverschluss im Rücken zu schließen, klopfte jemand behutsam an die Tür.
    „Komm herein“, rief sie, ohne sich umzudrehen. „Kannst du mir bitte mit dem Reißverschluss helfen?“ Verträumt sah sie an sich hinunter.
    Jemand stellte sich schweigend hinter sie und erfüllte ihr die Bitte. Sie spürte Finger auf ihrer nackten Haut. Und dann nahm sie auch noch den warmen Atem an ihrem linken Ohr wahr. Seltsam, das kann nicht Scarlett sein, sie hat viel längere Fingernägel, und Lizzie ist es auch nicht, ihr jetzt schon ziemlich umfangreicher Bauch wäre ihr im Weg, überlegte sie. Auch Isabella kam nicht infrage. Sie war nicht so groß wie diese

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