Das Geheimnis der Mangrovenbucht
verlangte die Polizeistation.
Als er hinzufügte: »Und
verbinden Sie mich bitte schnell, es ist dringend«, konnte er das schwere und
aufgeregte Atmen der Vermittlerin hören, das das ganze Gespräch hindurch
anhielt. Er wurde sofort mit dem Sergeanten verbunden, dem er seine Geschichte
schnell und exakt erzählte, wobei er den deutlich hörbaren
Überraschungsausbruch der unsichtbaren Zuhörerin völlig ignorierte. Pauline
bemerkte wieder, wie äußerst geschickt er über ihre Anwesenheit in der Hütte
hinwegging sowie über ihre Rolle, die sie bei dieser Entdeckung gespielt hatte.
Anscheinend war er entschlossen, ihr jeden Publicityrummel zu ersparen, wofür
sie ihm jetzt sehr dankbar war.
Der Polizist hatte nicht die
Absicht, viele Fragen zu stellen. Er hatte sich schon auf irgendeine derartige
Nachricht gefaßt gemacht. Er erwähnte nur, daß ansonsten niemand in der ganzen
Gemeinde vermißt würde und daß die Beschreibung auf
Holder paßte . Normalerweise mietete die Polizei ein
Boot, um den Hafen zu umfahren, doch wenn sie sich sehr beeilten, müßte es
möglich sein, noch vor dem Eintreten der Flut hinüberzugehen; das Boot würde
dann später kommen, um sie abzuholen.
»Das ist eine schreckliche
Sache«, begann er; dann nahm er sich zusammen und fuhr formell fort: »Natürlich
möchte ich Sie und die Dame sehen. Bleiben Sie bitte in Mrs. Mortons Haus, bis wir kommen. Dann werde ich Sie brauchen, um mich zum
Bootshaus zu begleiten.«
Anthony machte eine Grimasse, als
er den Hörer auflegte. »Ein ziemlich salbungsvoller Bursche, sprach über die
Fügung Gottes und so weiter.«
Ada Morton lächelte. »Sergeant
Rutherford ist ein sehr vernünftiger Mann. Aber er hat sehr strenge religiöse
Ansichten und eine äußerst unglückliche Art, einem diese manchmal vor die Nase
zu halten. Ich nehme an, daß er sofort kommt?«
»Ja. Wir sollen hier warten und
dann mit ihm zurückgehen.«
Pauline stieß einen kurzen
Protestschrei aus. »O nein; nicht wieder zurück zu diesem Ort und wieder durch
den gräßlichen Sumpf! Muß das wirklich sein?«
»Eigentlich sehe ich für Sie
auch keinen Grund, nicht wahr, Mrs. Morton? Der
Bursche kann Ihnen ja hier seine Fragen stellen. Aber ich werde gehen müssen.
Ich hoffe nur, daß er einen besseren Weg findet als wir beide.«
Mrs. Morton sagte liebenswürdig:
»Unterdessen wird Ihnen sicherlich eine Tasse Tee guttun, insbesondere Miss
Marshall. Ich muß dann schnell zu Mrs. Holder
hinübergehen, um ihr diese Nachricht zu berichten. Mr. Milward ,
würden Sie bitte einen kurzen Blick auf unseren Patienten werfen, während ich
den Tee bereite?« Zu den anderen gewandt, sagte sie: »Eine meiner Katzen war
sehr krank. Aber Mr. Milward hat sie gerettet. Er hat
wirklich eine magische Hand mit Tieren.«
Diese Äußerung gefiel dem
Heiler jedoch gar nicht; er richtete sich auf und sagte mit einer gekünstelten,
wichtigen Stimme: »Bitte nicht dieses Wort. Nicht magisch. Das klingt nach
Betrug, während meine Fähigkeiten okkultistischer Natur sind. Sie wurden mir
verliehen.«
»Na, wie immer sie auch sein
mögen, auf jeden Fall haben sie ihre Wirkung erfüllt. Percy ist heute ganz
ruhig. Sie liegt in ihrer Kiste im Waschhaus. Schauen Sie sie doch kurz an.«
Percy, so erklärte sie mit
einem Augenblinzeln und einem sich selbst unterschätzenden Schulterzucken, war
eine schwarze Katze und hatte vermutlich Gift geschluckt. »Sie sehen, was für
eine alte Närrin ich bin — völlig besessen von Tieren. Trotzdem sind sie im
allgemeinen eine Erholung von den Menschen. Auf jeden Fall hat Mr. Milward sie geheilt. Es gibt niemanden, der mit Tieren so
gut umgehen kann, ob sie krank sind oder gesund.«
»Nicht mein Verdienst«, sagte
der Heiler äußerst selbstgefällig und ohne jegliche Bescheidenheit. »Die
Geister verlassen ihre bescheidenen Anhänger nie. Sie werden sich erinnern, daß
ich den Suchenden gesagt habe, sie würden Holders Leiche in der Nähe des
Wassers finden; und dort liegt sie auch. Und jetzt werden die Spötter
zuschanden.«
»Das Buch Hiob«, murmelte
Anthony, als die beiden anderen das Zimmer verlassen hatten. Einen Augenblick
lang war Pauline fröhlich. »Müssen Sie sich denn wie ein kleines Mädchen
benehmen?« sagte Anthony .
»Müssen Sie denn so verdammt
überlegen sein?« gab Pauline witzig zurück. »Oh, dieser Mann. Gehen Sie sich
die Katze anschauen. Glauben Sie, daß es sich um Farbtherapie handelt?«
»In diesem Falle wird die Mieze
in ein Netz von
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