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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Atmosphäre von unterdrückter Aufregung, und manchmal konnte
Pauline irgendwelche Bemerkungen verstehen. »Angeblich ermordet worden.«
    »Eins über den Kopf gehauen.«
Dann wieder eine hohe, weibliche Stimme: »Das wird kaum jemanden bekümmern.
Aber seine arme, kleine Frau...«, darauf der Kommentar eines Mannes: »Irgendein
Kerl, den er tyrannisierte, hat es ihm gegeben.« Kurzum, es stand außer
Zweifel, daß dem verstorbenen Gary Holder nicht nachgetrauert wurde.
    Als Pauline ihre Einkäufe
getätigt hatte, ging sie zu dem Hotel zurück, in dem sie Anthony treffen
sollte. Er mußte sehr lange dazu gebraucht haben, eine Hose zu finden, denn er
war noch nicht erschienen. Pauline ging wieder hinaus und blickte gelangweilt in
die Auslage des Grundstücksmaklers, die sich neben dem Hotel befand. Darin
waren die üblichen Vorstadthäuser und einige Farmhäuser zum Verkauf angeboten; inmitten von anderen Fotos
entdeckte sie das Haus, das neben Veritys lag. Taylor
hatte sich schließlich also doch zum Verkauf entschlossen. >Dieses
zauberhafte Wochenendhaus mit wunderschönem Blick...< Wie sehr hätte sich
Gary Holder darüber gefreut. Vermutlich wäre er der erste Interessent für
dieses Haus gewesen, das ihn so geärgert hatte.
    Sie schaute gerade das Foto an,
als der Makler herauskam und sie untertänig begrüßte; vermutlich war er der
Meinung, eine Kundin vor sich zu haben. »Wollen Sie sich hier niederlassen,
Miss? Ich habe eine hübsche Auswahl an Häusern zum Verkauf.«
    »Nein. Ich bin nur auf Besuch
hier. Ich sah mir eben das Foto dieses Häuschens an. Das ist doch das neben dem
von Mr. Holder, nicht wahr?«
    »Richtig. Gehört Mr. Taylor von
der High School. Hatte es erst seit einigen Tagen im Fenster, und jetzt hat er
plötzlich seine Meinung geändert. Rief mich gerade an und will den Verkauf
rückgängig machen. Komischer Kauz, der so schnell seine Meinung ändert.«
    »Für Sie ärgerlich.«
    »Derartige Dinge geschehen
immer in einem solchen Beruf. Kannten Sie vielleicht Mr. Holder, Miss? Eine
schreckliche Geschichte, nicht wahr?«
    »Ja, furchtbar. Nein. Ihn
selbst kannte ich nicht, aber seine Frau.«
    »Das ist eine wirkliche Dame.
Ich hörte erst vor einer Stunde die Nachricht über Gary. Es heißt, er sei
ermordet worden; aber das Volk behauptet einfach etwas, weil Gary nicht beliebt
war. Ein sehr erfolgreicher Bursche, aber niemand mochte ihn. Na ja, dann muß
ich eben das Foto aus dem Fenster nehmen, nachdem Mr. Taylor seine Meinung
geändert hat.«
    Pauline warf ihm noch ein
»guten Morgen« zu und ging dann zum Hotel zurück. Anthony kam gerade aus einem
gegenüberliegenden Gebäude heraus; wie sie bemerkte, handelte es sich nicht um
eine Schneiderei oder um ein Herrenbekleidungsgeschäft, denn über dem Haus
stand die Aufschrift » Mines and Survey« (Bergbauforschung). Vielleicht mußte er im Zusammenhang mit seinem
Bericht irgendeinen heiklen Punkt klären. Aber warum konnte er das nicht sagen?
Er war wirklich ein seltsamer und ausweichender Mensch. Für ein paar Stunden
heute früh und ein- oder zweimal gestern abend hatte
sie das Gefühl gehabt, ihn gut zu kennen und ihm zu vertrauen. Jetzt war er
schon wieder dieser ermüdende, zynische junge Mann, den sie flüchtig gekannt
und nie gemocht hatte.
    Er holte sie auf dem Gehsteig
ein und führte sie zum Hotel. Als sie auf ihren Drink warteten, zündete er ihr
eine Zigarette an und fragte liebenswürdig: »Alle Einkäufe getätigt? Vermutlich
keine sehr große Auswahl, trotzdem sah ich Sie weiter unten auf der Straße
vertieft in eine Auslage blicken.«
    »Die war nur von einem
Grundstücksmakler. Ich mußte mir die Zeit vertreiben, bis Sie endlich
erschienen, und entdeckte ein Foto von dem Haus, das neben Veritys steht. Taylor ist anscheinend Lehrer.«
    »Wie interessant. Der
verstorbene Gary konnte ihn also tatsächlich zu einem Verkauf überreden? Nur
schade, daß er diesen Triumph nicht mehr selbst auskosten kann.«
    »Der wäre nur von sehr kurzer
Dauer gewesen. Der Makler war nämlich ziemlich verärgert, weil Taylor eben sein
Verkaufsangebot zurückgezogen hatte.«
    »Ich vermute, daß er glaubte,
das Glück endlich auf seiner Seite zu haben, als er von unserem kleinen Mord
hörte. Wahrscheinlich nimmt er an, daß er nun friedlichere Nachbarn bekommt.
Jeder scheint sich über diese gute Nachricht zu freuen.«
    »Wenn Sie nur nicht immer alles
so ins Lächerliche ziehen wollten. Wie waren Ihre Einkäufe? Ich sehe kein
Paket.«
    »Meine

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