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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

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Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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doch manchmal habt! Walker scheidet leider aus. Er
erweckt in mir genau die Vorstellung eines Mörders, aber er hat kein Motiv
dafür. Im Gegenteil, für ihn wäre es wesentlich besser gewesen, wenn Holder
noch lebte, denn der Tote wollte für ein Projekt Geld zur Verfügung stellen,
und Walker hätte keinerlei finanzielle Sorgen mehr gehabt.«
    »Es gibt keinen Farmer ohne
finanzielle Sorgen. Das muß schon ein ganz besonderes Projekt gewesen sein.«
    »War es auch. Anscheinend besteht
die Möglichkeit, auf Walkers Grund Kupfer zu finden. Sie haben bereits einen
Grubeningenieur herkommen lassen, der einen Bericht erstellen soll. Ein
intelligenter Knabe, namens Irving. Ich werde gleich auf ihn zu sprechen
kommen.«
    »Ist er derjenige, von dem die
Zeitungen schreiben, daß er die Leiche gefunden hat? Für mich würde er als
Hauptverdächtiger in Frage kommen.«
    »Da habe ich nicht viel
Hoffnung. Holder war für ihn zwar wichtig, aber wichtiger noch für Walker. Ich
habe ihn bereits von meiner Liste gestrichen.«
    »Und wer bleibt noch übrig?«
    »Zwei gute Fährten und zwei
ziemlich schwache. Zunächst der Nachbar Taylor, ein Lehrer an der High School«,
und dann fuhr Wright fort, den Streit der beiden Männer zu erzählen, und gab
schließlich seine Entdeckung preis, die er mit den Worten beschloß: »Natürlich
leugnete er, daß er über Holders Wissen informiert war und daß Holder ihn durch
Erpressung zu einem Verkauf zwingen wollte, aber er leugnete zu heftig und zu
hastig.«
    »Er muß ein sehr naives Gemüt
haben, wenn er annimmt, daß du ihm das glaubst.«
    »Insbesondere da sein Haus zum
Verkauf ausgeschrieben war und er dann plötzlich davon Abstand nahm. Sein
Leugnen hat ihm jedenfalls nicht sehr viel genützt, da ein ekelhafter, alter
Bursche, namens Dibble, ein Schiffer, der sonst noch alle möglichen Arbeiten
verrichtet, den Streit der beiden hörte, bei dem Holder gedroht hat, Taylor
anzuzeigen.«
    »Dann muß er wirklich ein Narr
sein, um so etwas abzuleugnen. Bei ihm finden sich also einige Anhaltspunkte.«
    »Sehr richtig, vorausgesetzt,
daß er reiten kann, was ich noch nicht herausgebracht habe. Aber dann haben wir
wieder dasselbe Problem — warum sollte er die Leiche dorthin bringen? Sein Haus
ist nicht weit von einigen tödlichen Felsklippen entfernt. Es heißt, daß alles,
was dort hineingeworfen wird, sofort von der Strömung erfaßt und nie
wiedergesehen wird. Taylor hat ein Auto. Warum sollte er nicht die Leiche
dorthin fahren und sie hinunterwerfen? Er ist ein großer Mann und wäre dazu
leicht in der Lage.«
    »Diese Hufspuren sind wirklich
ein Rätsel.«
    »Das kann man wohl sagen.
Manchmal denke ich sogar, daß es besser gewesen wäre, man hätte sie nie
gefunden oder daß sie weggewaschen worden wären.«
    »Und das sind alle? Was ist mit
Dibble selbst?«
    »Ein unangenehmes Stück Arbeit.
Außerdem hat er, glaube ich, keine ganz stubenreine Vergangenheit, vermutlich
ein oder zwei Jahre Kittchen. Offensichtlich betet er Mrs. Holder an und haßte ihren Mann. Es reizte ihn, Marshall unter Verdacht zu
bringen, vermutlich aus reiner Eifersucht. Aber er gab uns die Informationen
über Taylor, und ich glaube eigentlich nicht, daß er mit dem Mord etwas zu tun
hat.«
    »Und warum nicht? Der
Bootsschuppen liegt für ihn sehr günstig, außerdem hat er ein Boot. Er hätte
aber kein Pferd gebraucht — was mir ohnehin als ein ziemlich verrücktes
Transportmittel für eine Leiche erscheint.«
    »Und wieder einmal derselbe
Grund — warum sollte er die Leiche dortlassen ? Er hat
ein Boot, und nichts wäre für ihn einfacher gewesen, als den Toten ins offene
Meer hinauszufahren. Schon möglich, daß er Marshall in die Sache hineinbringen
wollte, aber ich glaube nicht, daß er sich deshalb so viel Mühe gemacht hätte
oder sogar das Risiko eingegangen wäre, die Leiche in seiner unmittelbaren Nähe
zu hinterlassen.«
    »Ja, etwas unwahrscheinlich.
Aber ich glaube, ihn kannst du auf deiner Liste stehenlassen.«
    »Die letzten zwei sind nicht
sehr viel wert, aber ich werde sie dir trotzdem nennen. Zunächst Pauline
Marshall, das Mädchen, das am Montagabend die Leiche entdeckt hat. Sie ist Davids
Schwester und hatte beschlossen — aus einem Grund, den sie nicht verraten will,
so daß ich annehme, daß es sich um eine unglückliche Liebe handelt —, die Stadt
zu verlassen, um hier, an diesem im Winter so unerfreulichen Ort, eine Woche
Urlaub zu verbringen. Sie kam per Bus her, dann fuhr Dibble sie

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