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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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wurde mit
Jim bekannt gemacht. Der Inspektor begann: »Ich glaube, ich erzählte Ihnen
bereits, daß ich einen Sachverständigen erwarte, der die Hufspuren untersucht,
nicht wahr Mr. Marshall? Das ist der Mann. Und jetzt möchte er sich die Pferde
der Umgebung ansehen. Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir mit Ihrem beginnen?«
    »Aber keineswegs. Ich werde es
gleich einfangen. Wir müssen aber hinübergehen, da es die Sumpfebene haßt und
sich fürchterlich benimmt, sobald ich es nur in die Nähe führe.«
    »Tatsächlich?« sagte Jim und
blickte Wright kurz an. »Merkwürdig, wie verschieden diese Tiere sind; die
einen hassen, die anderen lieben den Sumpf. Wir lassen uns hinüberfahren und
werden den alten Burschen auf der Weide begutachten.«
    Joe war ein liebenswerter, etwa
fünfzehn Jahre alter Wallach mit einem klugen Kopf und gutmütigen Augen. David
ging sofort auf ihn zu und legte ihm ohne große Mühe das Zaumzeug an. »Ich
werde ihn halten. Außerdem interessiert mich das, und ich möchte gerne zusehen.
Oder stört Sie das, Inspektor?«
    »Ganz und gar nicht. Eine reine
Routineangelegenheit.«
    David grinste Jim an. »Die
unvermeidlichen Fragen der Polizei; aber ich wußte nicht, daß sich diese auch
auf Pferde erstrecken. Joe, mein Junge, du stehst unter Verdacht.«
    Das Pferd legte ein Ohr zurück,
als es seinen Namen hörte, und David rieb ihm zärtlich die Schnauze. Jim
stützte sich auf Davids Schulter und hob einen Vorderfuß hoch, blickte ihn kurz
an, dann einen Hinterhuf, den er sorgfältig betrachtete. Anschließend nahm er
David die Zügel aus der Hand und führte das Pferd auf und ab.
    »Keine Anzeichen von Lahmheit«,
sagte er kurz, »und die Hufe sind größer als die, die wir brauchen. Joe, du
bist aus dem Verhör entlassen — und zwar ohne einen dunklen Fleck auf deiner
Weste.«
    »Und ich, für meine Person,
würde dasselbe auch von dem Jungen sagen«, fügte Jim hinzu, als er mit Wright
den Hügel hinaufging und David zu seiner Hütte zurückkehrte. »Sein Pferd hat
aufjeden Fall nicht diese Hufspuren hinterlassen. Und
es ist kaum anzunehmen, daß er sich ein anderes Pferd beschaffen würde, wo er
dieses hier so gut kennt und es sicherlich mit gutem Zureden zur Überquerung
der Sumpf ebene bewegen könnte. Ich glaube wirklich, daß David nicht mehr in
Frage kommt; und ich bin sehr froh darüber, weil er ein so lieber Mensch ist,
wie Annabel sich ausdrücken würde.«
    Wright lächelte, als ihm
einfiel, daß Annabel Middleton bei jedem Mordfall nur Unschuldige sah, weil
jeder ein »so lieber Mensch« war. Er schlug vor: »Jetzt schauen wir uns die
Pferde des Farmers an. Vielleicht haben wir dort mehr Erfolg, obwohl ich es
sehr bezweifle — außerdem vermute ich, daß unser Grobklotz nicht sehr erfreut
sein wird, wenn wir seine Pferde unter die Lupe nehmen.«
    »Das kann ich ihm nicht
übelnehmen. Ich wäre wütend, wenn jemand die Hufe von Knight- at -Arms abmessen würde.«
    »Knight- at -Arms
wäre es vermutlich auch, wenn ich ihn richtig in Erinnerung habe«, erwiderte
Wright trocken, worauf Jim lachen mußte, als die beiden den Hügel, der zur
Straße führte, hinaufkletterten.
    Plötzlich blieb er mit einem
leisen Aufschrei stehen. Sein Arm packte den des Inspektors. »Bleib einen
Moment stehen«, rief er aufgeregt. »Bleib stehen und schau dir das an«, und
dabei deutete er auf eine Mähre, die sich langsam von ihrem Gefährten
entfernte, um zum Wassertrog hinunterzugehen. Bei jedem Schritt zog sie ein
Hinterbein hoch, als ob sie einen Krampf hätte.
    Die Männer drehten sich um und
blickten einander an. »Ist es das?« fragte Wright, »ist es das, was du als
Hahnentritt bezeichnest?«
    »Das ist es; geradezu ein
Paradebeispiel dafür. Die Mähre war ein Rennpferd, und aus diesem Grund hat man
sie wahrscheinlich pensionieren müssen. Wem gehört sie? Vermutlich Mrs. Morton?«
    »Ja. Und würde das für die
merkwürdigen Hufspuren sprechen?«
    »Jawohl, und auch für die
verwischten Fährten der Hinterhand. Donnerwetter, wer hätte das gedacht? Kaum
eine Chance, dahinterzukommen, wie ich dir bereits sagte. Sehr
unwahrscheinlich, an Hufspuren etwas Außergewöhnliches zu erkennen — und hier —
ein Hahnentritt; und das Pferd, von dem die Fährte stammt, blickt uns über den
Zaun her an . So, alter Junge, da hast du dein Pferd.
Aber nun zum Reiter!«
    »Sehr richtig. Das ist das
Problem. Wer würde sich denn je so ein altes Pferd schnappen, nur um damit eine
Leiche wegzuschaffen?«
    »

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