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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Augenblick
stehen: »Vielleicht sind Sie dann so gut und klären mich auf, Miss Marshall.
Handelt es sich nur um eine Eingebung Ihrerseits, oder verbergen Sie etwas vor
der Polizei?«
    Bei dieser zynischen Bemerkung
verlor Pauline den Rest ihrer Selbstkontrolle: »Sehr gescheit. Aber ich wette,
daß ich etwas finden werde, womit ich es Ihnen beweisen kann. Selbst der
genialste Detektiv kann eine Kleinigkeit übersehen. Denken Sie nicht mehr
daran, Mr. Milward . Man wird Sie nicht mehr länger
beschuldigen. Ich werde einen Beweis erbringen, der Ihre Unschuld bezeugt.
Vielleicht werde ich sogar etwas finden, was die Polizei auf die Spur des
richtigen Mörders bringt.«
    Wright zuckte die Achseln und
ging fort. Jim aber genoß dieses Schauspiel und wartete noch ein wenig, als er
Anthony sagen hörte: »Ein herrlicher Abtritt, meine Süße, aber etwas zu
theatralisch. Glauben Sie wirklich, daß Sie — eine nette, hübsche Halbirre — bei einem Mordfall helfen können?«
    Jetzt benahm sich Pauline
wirklich wie unzurechnungsfähig. Wie ein Blitz drehte sie sich zu Anthony um.
»Wie können Sie es überhaupt wagen, so zu mir zu sprechen? Eine Halbirre , so etwas. Ich werde Ihnen schon zeigen, wie irre
ich bin.«
    »Bemühen Sie sich nicht zu
sehr, meine Liebe. Ich weiß es bereits. Aber machen Sie sich deshalb keine
Sorgen. Ich mag Sie so, wie Sie sind.«
    »Tatsächlich? Aber ich mag Ihre
Frechheiten nicht und habe keine Lust, mich von Ihnen immer bevormunden zu
lassen. Nein, kommen Sie nicht mit mir. Ich erledige das allein — dann werden
Sie Ihre Worte noch bedauern«, und im nächsten Augenblick war sie den Weg
hinuntergelaufen, und sie hörten das Zuschlagen des Gartentores.
    Jim tauschte mit diesem
seltsamen, jungen Mann ein verstehendes Lächeln, dann sagte Anthony: »Ich mag
ja ihre Art, aber ich weiß genau, daß sie die Dinge für jeden noch
komplizierter machen wird.«
     
     

13. Kapitel
     
    Pauline verlangsamte ihr Tempo,
nachdem sie etwa hundert Meter gelaufen war und um sich geblickt hatte. Anthony
machte offensichtlich keinerlei Anstrengungen, ihr zu folgen, was ziemlich
erstaunlich war, denn er hatte sich anscheinend angewöhnt, an ihrer Seite zu
bleiben. Sie kam sich jetzt ziemlich albern vor und wünschte, daß sie bei
diesem sarkastischen Inspektor nicht so in Wut geraten wäre. Denn — was konnte
sie wirklich in dieser Sache tun?
    Auf jeden Fall würde sie nicht
klein beigeben. Sie war entschlossen, alle zu überraschen. Aber wie? Wo sollte
sie hingehen, und wonach sollte sie suchen? Sie hatte keine Ahnung. Das einzig Mögliche war, zurück zum Bootshaus zu gehen und zu
versuchen, sich nochmals an jedes Detail in dieser gräßlichen Nacht zu erinnern. Nachdem sie nicht mehr in Sichtweite war, ging sie langsam
zum Zaun hinunter und überquerte die Weiden, die zur Sumpfebene führten. Dort
angelangt, wollte sie am liebsten wieder umkehren. Der Sumpf sah so finster aus
wie immer, das faule Wasser kroch langsam an den Mangrovenstämmen hoch.
    Sie mußte einfach vernünftig
sein, im Kanu hinüberfahren und David rufen, damit er ihr zu Hilfe eile. Mit
viel Mühe ruderte sie hinüber und rief laut — aber es kam keine Antwort.
Daraufhin lief sie eilig zur Hütte. Von David keine Spur. Er hatte vermutlich
sein Elend und seine Angst vergessen wollen und war fortgegangen. Sie rief
immer wieder nach ihm, aber es kam keine Antwort — nur ihr Echo hallte von den
Felsen hinter der Hütte zurück.
    Sie überlegte und rannte dann
schnell zum Bootshaus hinunter. Die Türe war offen, und sie zwang sich, auf der
Schwelle stehenzubleiben und in den düsteren Raum hineinzublicken. Er sah
genauso aus wie das letzte Mal, nur daß einige Spinnennetze verschwunden waren
und sich niemand mehr im Boot befand. Dann überlegte sie sich, daß sie jetzt
hier stehenbleiben und jede Situation jener Nacht nochmals durchleben müsse.
    Sie erinnerte sich an alles —
ihren Ekel vor den Spinnen und ihren Schrecken, als eine auf ihren Hals
gefallen war. Und was hatte sie dann getan? Ja — jetzt fiel es ihr ein. Sie
hatte sie fortgeschleudert - um sich geblickt und ein Büschel Heu aufgehoben,
mit dem sie ihre Hand abgewischt hatte. Heu? Wieso gab es eigentlich Heu in
diesem Bootshaus?
    Dann erinnerte sie sich an die
Lampe. Sie war in Stroh verpackt gewesen. Wahrscheinlich war es etwas von dem
Stroh gewesen. Auf jeden Fall mußte sie sich davon überzeugen. Stolz lächelte
sie in diesem Augenblick über sich selbst. Ob ein Büschel

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