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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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siehst du eigentlich nicht aus. Überhaupt wenn du mich so anlachst —
attraktiv stimmt, aber von Schock merkt man nichts«, daraufhin küßte er sie
herzlich, während Anthony spöttisch zuschaute. Dann drehte er sich um und begrüßte
ihn mit ebensoviel Freundlichkeit. »Tony, alter
Bursche« — hier sei festgehalten, um einen Hinweis auf den Charakter des
Neuankömmlings zu geben, daß er der einzige Mensch war, der jemals den Namen
seines Freundes abgekürzt hatte, und daß er dies immer noch trotz Anthonys
heftiger Ablehnung zu tun wagte. »Gefeierte Menschen seid ihr zwei.« Sein
irischer Akzent kam beim Sprechen immer etwas zum Vorschein, obwohl O’Connor
behauptete, er sei ein >waschechter Kiwi<.
    »Liebster Barney«, rief Pauline
hingerissen aus, »so jemand wie dich haben wir wirklich gebraucht. Es war so
düster hier, mit dem Mord, dem Sumpf und den Mangroven. Sag, bleibst du etwas
länger hier?«
    »Natürlich. Ich bleibe einige Tage.
Die Farmer setzen mich überall ein. Ich habe eine ziemliche Menge Dünger zu
verteilen. Aber sagt einmal, was wolltet ihr beiden eigentlich anstellen? Was
wird denn Lionel dazu sagen — diese Hütte von David — und ihr zwei da drin? Es
war ein echter Schock für euren Onkel Barney.«
    Pauline lachte etwas gezwungen.
»Bitte, mein Lieber, jetzt keine deiner schmutzigen Anspielungen. Und was
Lionel anbetrifft, so ist er ausgeschieden — wir haben uns getrennt, bevor ich
herkam.«
    »Tatsächlich? Sehr klug, wenn
ich das sagen darf«, erwiderte Barney und änderte sofort das Thema. »Aber nun
zu diesem Mord. Holder war ein ekelhafter Bursche. Ich konnte ihn nicht
riechen. Aber wie geht es der armen kleinen Verity? Das wäre ein Engel für
dich.«
    »Vorsicht«, bemerkte Anthony
scharf. »Paß auf, daß der Inspektor deine Worte nicht hört, sonst hat er einen
weiteren Verdächtigen.«
    Barney zuckte die Schultern.
»Also ich habe den alten Knaben bestimmt nicht ins Grab gebracht, obwohl ich
mich freue, daß es jemand getan hat. Und was Verity anbetrifft, so kannte ich
sie schon, als sie früher hier lebte. Mrs. Morton —
übrigens auch ein großartiges, altes Mädchen für dich — ist eine Freundin
meiner Mutter und hat uns bekannt gemacht. Aber was Gary angeht...«
    »Deine Ansichten liefern auch
nicht viel neue Gesichtspunkte«, gab Anthony spöttisch zurück. »Jeder scheint
den widerlichen Kerl gehaßt zu haben, der nur die
Armen ausbeutete, wie unser Sergeant sich ausdrücken würde.«
    »Schlimmer als das«, sagte
Barney, und sein Gesicht war plötzlich finster. »Er stiftete viel Unheil an —
und zwar bei unschuldigen Leuten. Ich selbst war ihm nur einmal böse, als wir
eine Auseinandersetzung wegen eines lächerlichen Unfalles hatten, weil ich über
sein Grundstück geflogen war.«
    Anthony lachte. »Einer deiner
unglücklichen Tage? Sag mir nicht, daß du ihn mit Unkrautvertilger übersät hast? Das hätte selbst ihm wohl den Garaus gemacht.«
    »Nein, es fiel nur etwas auf
seinen Garten. Verity lachte, aber er mußte sofort ein riesiges Theater machen.
Aber bei einem starken Wind passieren derartige Dinge so schnell...«
    »Ich verstehe einfach nicht,
Barney, wie du es machst, daß du aus deinem Job nicht hinausfliegst«, sagte
Anthony unfreundlich. »Jedes Mal, wenn ich dich sehe, ist dir irgend etwas Ähnliches passiert. Das letzte Mal hattest du
vergessen, aufzutanken, und kamst mit letzter Mühe noch heil herunter, nachdem
du deine Ladung ausgestreut hattest. Und das vorletzte Mal hattest du gewettet,
daß du eine Bierflasche in den Garten eines Freundes abwerfen könntest, ohne
daß sie zerbrechen würde; aber dann hast du den falschen Garten erwischt und
beinahe dem Besitzer den Kopf zerschmettert. Und ein anderes Mal...«
    »Jetzt hör aber auf«, warf
Barney gutmütig ein. »Wir haben alle unsere schlechten Tage, und meistens
erledige ich meine Aufgaben gut, obwohl sie auch manchmal danebengehen.
Manchmal glaube ich, daß ich ein Pechvogel bin, aber heute nicht, wo ich meine
süße Pauline getroffen habe. Jetzt werde ich mich schnell mit Verity
unterhalten — vielleicht lädt sie mich zum Mittagessen ein —, dann sehe ich
euch ja wieder. Das Flugzeug ist bereits aufgeladen, aber ich muß warten, bis
dieser Wind aufhört. Jetzt kann ich ja in dieses Haus gehen, da der alte
Schurke fort ist. Gott sei seiner elenden Seele gnädig«, mit diesen Worten
wandte O’Connor sich Holders Gartentüre zu und winkte ihnen noch fröhlich zu.
    Pauline lachte,

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