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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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schaffen machte oder offensichtlich sehr entspannt in seinem Sessel lag. Dieser Anblick wirkte sehr beruhigend auf sie.
    Als sie aufwachte, war es bereits sieben Uhr, und zögernd fiel das Tageslicht durch das Fenster herein. Die Kerzen waren abgebrannt, und im Morgenlicht sah der Raum unordentlich und verkommen aus. Anthony kratzte die Kohlen zusammen und hing einen eisernen Kessel auf einen Haken darüber. Pauline gähnte und setzte sich auf. Ohne sich dabei umzudrehen, sagte er: »Sie schnarchen nicht. Ich kann Ihnen jederzeit ein diesbezügliches Zeugnis ausstellen.«
    »Sie auch nicht — oder haben Sie am Ende überhaupt nicht geschlafen?«
    »Ich habe genügend geschlafen. Große Geister brauchen nicht viele Stunden des Vergessens. Ich werde jetzt etwas Tee machen, wenn das Wasser kocht. Bleiben Sie also, wo Sie sind.«
    »Und anschließend?«
    »Dann wird die Flut so weit zurückgewichen sein, daß ich durch den Sumpf waten kann, obwohl ich nicht sehr viel Lust habe, mich da hineinzuwagen. Aber ich muß einfach zu einem dieser Häuser gehen, um die Polizei zu verständigen.«
    »Welche Häuser? Es war so finster gestern abend, daß ich gar nichts sehen konnte, aber ich dachte, daß wir meilenweit von jeglicher menschlichen Behausung entfernt wären.«
    »Keineswegs. Ganz im Gegenteil, wenn Sie die ziemlich grausige Bucht durchqueren und auf der anderen Seite den Hügel hinaufklettern, dann kommen Sie zu einer Straße, die auf der einen Seite nach Willesden führt und auf der anderen Seite an den Felsklippen entlanggeht, bis sie eine Biegung macht, nach der sie plötzlich aufhört. Es sind nur zehn Meilen bis zur Stadt, und in der Nähe der Straße leben viele Leute — warum, das verstehe ich auch nicht.«
    »David sagte, sein Grundstück läge auf der anderen Seite der Bucht. Müssen wir da durchgehen?«
    »Seines und das seiner Nachbarn. Ich bin gestern über etliche Zäune geklettert; wem die gehörten, weiß ich nicht.«
    »Warum haben Sie nicht auch — so wie ich — das Boot genommen?«
    »Weil ich meinen Wagen dabei hatte. Die Flut war zu hoch, um durchzukommen; aber zufälligerweise entdeckte ich ein uraltes Ruderboot, das an einen Mangrovenbaum gebunden war. Ich schaffte es gerade noch, hineinzuspringen. Es leckte überall und sank beinahe, bevor ich das Ufer erreichte.«
    »Können wir nicht heute wieder damit hinüberfahren? Ich hasse diesen Sumpf.«
    »Ausgeschlossen. Es liegt völlig trocken oben am Ufer, aber David sagt, daß man bei Ebbe leicht hinüberkommt. Aber warum sagen Sie >wir    »Wenn Sie glauben, daß ich hier allein bleibe — mit diesem...«
    »Verzeihen Sie. Eine taktlose Idee von mir. Nein, keine Tragödie zu dieser frühen Stunde. Das Wasser kocht. Wieviel Milch? Dieses pulvrige Zeug ist fürchterlich.«
    Er brachte ihr eine große, dicke Tasse mit sehr heißem Tee und auf dem Feuer gerösteten Toast. »Stärken Sie sich jetzt. Die Reise wird ziemlich kalt und unangenehm sein, obwohl das Wetter besser ist. Es wird ein sonniger Tag werden.«
    »Wirklich ein Segen. In der Sonne sieht es hier vielleicht weniger grausig aus.«
    »Nicht so schrecklich. Grüne Weiden, blaues Meer, und so weiter.«
    »Und eine quabbelige Sumpfebene mit Mangrovenbäumen.«
    »Was Sie nur immer mit diesen Mangroven haben. Aber jetzt lasse ich Sie allein, damit Sie sich anziehen können. Ich muß zum Bootshaus hinunter.«
    »Warum nur? Sie können doch nichts tun?«
    »Es abschließen. Ich habe eine Kette und ein Schloß gefunden. In Kriminalromanen schließt man immer alles ein, bis die Polizei kommt.«
    »Aber es wird doch sicher niemand hierherkommen?« Ihre Augen wurden groß vor Angst. Sie stellte sich bereits vor, daß der Mörder sich ganz in der Nähe verbarg. Er bemerkte ihre Panik und sagte leichthin: »Kein Grund zur Beunruhigung. Mörder treiben sich selten in der Nähe ihrer Opfer herum. Aber wie auch immer, kommen Sie ruhig mit. Im übrigen glaube ich...«, dann zögerte er.
    »Glauben Sie was?«
    »Neugier, dein Name ist Weib! Also, wenn Sie es schon unbedingt wissen müssen — ich glaube, daß die Tat nicht im Bootshaus begangen wurde.«
    »Aber — aber — sein Kopf?«
    »Man hat ihn sicher ermordet — aber nicht dort.«
    »Wieso können Sie das behaupten?«
    »Keine Spur eines Kampfes. Kein Tropfen Blut, und so weiter.«
    »Dann glauben Sie also, daß die Leiche hierhergebracht wurde?«
    »Es könnte sein. Dafür spricht auch noch etwas

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