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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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wieder gesehen.«
    Sie schrie beinahe auf. Diese schrecklichen Felsklippen. Und er plante, sie dort hinunterzuwerfen. Verzweifelt blickte sie auf den Tachometer. Sie krochen dahin. Sie würde jetzt alles riskieren und hinausspringen. Diese Qual konnte sie nicht mehr länger ertragen. Besser ein schnelles Ende. Ihre Hand glitt zum Türgriff hinab, wobei sie sich ihm zuwandte, um ihre Bewegung zu verbergen. Aber er sagte ruhig: »Das würde ich nicht tun. Dieses Gewehr ist geladen. Sie haben keinerlei Chance. Schade, daß ich nicht erkannt habe, daß Sie genauso dumm sind wie alle anderen und genauso leicht hereinzulegen. Aber sagen Sie mir, warum haben Sie das Heu angeschaut? Sie behaupten, Sie hätten kein Blut gesehen. Was haben Sie sich denn dann angesehen?«
    Voller Verzweiflung sagte sie: »Ich hatte ein Büschel Heu in der Nähe des Bootshauses gefunden und fragte mich, wie es nur da hingekommen sein könnte. Ich verglich es mit dem Heu in Ihrem Stadel. Ich entdeckte, daß es dasselbe war.«
    Er nickte, jedoch keineswegs beunruhigt. »Ja, das stimmt. Ich glaube, daß noch etwas Heu an seinen Kleidern hing. Wissen Sie, er starb dort, und seine Leiche hatte den ganzen Tag im Stadel gelegen. Wer immer der Narr gewesen sein mag, der seine Leiche dort hinübergebracht hat, muß etwas Heu verloren haben. Sehr dumm von ihm. Das Schlimme daran ist nur, daß Sie das alles wissen. Sie müssen wohl einsehen, daß es für Sie keine Rettung mehr gibt, oder?«
    Seine Stimme klang beinahe entschuldigend, so als ob er es bedauerte, sie töten zu müssen. Vielleicht war das sogar der Fall, Vielleicht nützte es noch etwas, wenn sie ihn anflehte. Sie versuchte es.
    »Aber was haben Sie davon, wenn Sie mich umbringen? Sie gehen ein großes Risiko ein. Wenn Sie mich erschießen und meine — meine Leiche — angeschwemmt wird, dann wird man feststellen können, daß die Einschüsse von Ihrem Gewehr stammen. Außerdem ist es mir völlig gleichgültig, wer Holder umgebracht hat. Er hat es auf jeden Fall verdient. Ich verspreche Ihnen, daß ich niemandem davon ein einziges Wort erzählen werde.« Sie schluchzte jetzt und stammelte — doch er blieb gänzlich ungerührt und lenkte den Wagen langsam und sorgfältig an die Stelle, an der die Straße aufhörte und die Felsklippen begannen.
    Er schüttelte den Kopf. »Die Versprechungen einer Frau. Selbst wenn Sie das versuchen wollten, man würde es Ihnen herauslocken — aber dieser Weg ist sicher. Ich werde Sie natürlich nicht erschießen. Wie Sie ganz richtig sagen, besteht zweifellos die Möglichkeit, daß man die Leiche entdeckt. Aber ich bin ein schlechter Fahrer. Jeder weiß das. Der Wagen gerät einfach außer Kontrolle, er rast eben über die Felsen — und ich kann mich glücklicherweise noch retten. Das geht sehr leicht, weil ich gar nicht im Wagen sein werde, verstehen Sie. Ich werde ihn schieben. Und dann werde ich natürlich fürchterlich aufgeregt sein. Ein nettes Mädchen, das mit mir an einem schönen, sonnigen Nachmittag eine Spazierfahrt unternimmt und dabei getötet wird. Ich werde fast wahnsinnig werden. Ich bin ein guter Schauspieler, wie Sie wissen. Seit Alisons Tod mußte ich vielen Leuten etwas vorspielen — und dann war es Holder, mit dem ich immer freundlich war«, bei der Erwähnung dieses Namens verzog sich sein Gesicht zu einer schrecklichen Grimasse, als ob er verrückt wäre.
    Aber er war nicht verrückt, zumindest nicht mehr wie jeder Mensch, der einem anderen das Leben nimmt. Er war eher erschreckend friedfertig und vernünftig. Die Straße war jetzt zu Ende; zwischen dem Auto und den Felsklippen lag ein kurzes, steiniges Stück. Einen Augenblick lang hegte sie noch etwas Hoffnung. Er würde Mühe haben, den Wagen hinüberzuschieben. Doch dann wurde ihr klar, daß ein so starker Mann wie Walker das zweifellos zustande brächte, anschließend dem Wagen einen kräftigen Stoß versetzte und daraufhin selbst zurückspränge.
    Doch sie wollte nicht im Inneren des Wagens ihrem Tod entgegengehen. Wenn sie schon sterben mußte, dann sollte er sie erschießen, das wäre wenigstens ein schneller Tod. Außerdem gab es da eine Sekunde Zeit, während der er um den Wagen zu ihr herüberlaufen mußte. Sie wollte es zumindest versuchen.
    Seine Hand lag am Gewehr, und er sprang so rasch aus dem Wagen, wie es für einen derart großen Mann äußerst ungewöhnlich war. Er hatte den Motor laufenlassen, und er wollte das Auto mit eigener Kraft über den steinigen Grund

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