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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Mädchennamen bei der Hochzeit mit Adrian beibehalten zu haben. Seinen Nachnamen – Shelley – anzunehmen, war für sie aufgrund der Ähnlichkeit zu ihrem Vornamen nie infrage gekommen, daher hatte sich Adrian für einen Doppelnamen – Shelley-Makepeace – entschieden. Kim und Will führten offiziell den Familiennamen ihrer Mutter. Somit würde man sie in Aorakau vermutlich automatisch für eine Alleinerziehende halten und keine allzu neugierigen Fragen nach dem Vater der Kinder stellen.
    Auch Mr Reardon gab sich mit ihrer Antwort zufrieden.»Na, dann wünsche ich Ihnen alles Gute.« Er tippte mit dem Zeigefinger an den Schirm seiner Baseballkappe. »Man sieht sich.«
    Er stieg in seinen Wagen, winkte den Kindern noch einmal knapp zu und fuhr dann in Richtung Aorakau weiter.
    Shelly blickte ihm noch eine Weile nach und klatschte schließlich in die Hände. »So, Herrschaften, es kann weitergehen. Steigt ein, wenn wir uns beeilen, können wir in zwanzig Minuten am Ziel sein.«
    »Und wenn ich nicht will?« Reardon war kaum fort, schon kam Kims rebellische Ader wieder zum Vorschein.
    Shelly schüttelte den Kopf. »Kim, bitte, ich …« In diesem Moment wurde ihr klar, wo der Unterschied zwischen dem Schaffarmer und ihr lag, und sie korrigierte sich. »Deine Entscheidung«, sagte sie nüchtern. »Aber wer nicht in zwei Minuten im Wagen sitzt, muss den Rest der Strecke wohl zu Fuß zurücklegen.«
    Ihre Tochter starrte sie ungläubig an. »Das würdest du nicht tun!«
    »Ich würde mein Glück an deiner Stelle nicht herausfordern …«
    Keine fünf Minuten später saßen sie alle wieder auf ihren Plätzen, und die Fahrt konnte weitergehen. Kim schmollte zwar, beschwerte sich aber nicht mehr.
    Shelly schämte sich fast ein bisschen dafür, aber sie musste zugeben, dass sie das Schweigen ihrer Tochter zur Abwechslung einmal recht erholsam fand.
    Das Farmhaus sah vollkommen anders aus, als Shelly es sich vorgestellt hatte. Um das imposante Natursteingebäude eines Schafbarons, wie man es hin und wieder in romantischen Fernsehfilmen gezeigt bekam, handelte es sich definitivnicht. Aber auch von dem anderen Extrem – einem schäbigen Wellblechverschlag – war es weit entfernt.
    Eingebettet in sanfte grüne Hügel und beschattet von der weiten Krone eines Ratabaumes wirkte das zweistöckige Gebäude mit dem hellblauen Anstrich wie eine Oase der Ruhe. Auf der großzügigen Veranda wippte ein Schaukelstuhl im lauen Wind vor und zurück.
    Doch der friedliche erste Eindruck ließ sich nicht lange aufrechterhalten. Sah man nämlich genauer hin, bemerkte man schnell, dass die Farbe der Fassade an vielen Stellen abblätterte. Am Geländer der Veranda fehlten einige Sprossen, was es ein wenig wie ein unvollständiges Gebiss aussehen ließ, das Ziegeldach wies zahlreiche Lücken auf, sodass es vermutlich hineinregnete, und ein zerbrochenes Fenster war nur notdürftig mit einer Plastikfolie abgedichtet worden.
    Das war es also, dachte Shelly. Das Haus, in dem ihr Großvater geboren und aufgewachsen war. Fast rechnete sie damit, dass jeden Moment ein junger Ben Makepeace auf die Veranda treten würde. Als die Tür tatsächlich aufgestoßen wurde, atmete sie scharf ein. Doch es war kein schlaksiger blonder Junge mit eisblauen Augen, der da aus dem Haus kam, sondern eine ältere Frau mit grau durchwirktem Haar, die über einem schlichten weißen Baumwollkleid eine dunkelblaue Küchenschürze trug. Als sie den fremden Wagen erblickte, schirmte sie mit einer Hand die Sonne von den Augen ab, sodass sie besser sehen konnte.
    »Wer ist das?«, fragte Will. Kim schwieg nach wie vor trotzig – sie hatte sich offenbar entschieden, ihre Mutter mit Nichtachtung zu strafen. Shelly zog es vor, sie vorerst nicht darüber aufzuklären, wie wenig Erfolg versprechend diese Strategie war. Sie würde sich auch so noch früh genug mit den Launen ihrer Ältesten herumschlagen müssen.
    »Dein Urgroßvater hat die Farm verpachtet, als er Neuseeland verließ«, erklärte sie. »Mrs Jenkins ist die Witwe des letzten Pächters.« Shelly hatte vor ihrer Abreise kurz mit der älteren Frau telefoniert, um ihre baldige Ankunft anzukündigen. Am Telefon war es ihr nicht gelungen, das Eis zu brechen – umso mehr setzte sie nun auf die erste persönliche Begegnung. Emily Jenkins kannte die Gegend und die Menschen von Aorakau. Sie konnte ihr und den Kindern eine große Hilfe sein – aber nur, wenn es Shelly gelang, ihr Vertrauen zu gewinnen. Von ihrem

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