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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Josh, der ihre Hand hielt.
    Der schüttelte den Kopf. »Ich weiß eigentlich nichts über ihn. Als er starb, war meine Mutter gerade einmal zwanzig Jahre alt, und sie hat nie viel von ihm gesprochen. Aber ich glaube, er war ein harter, nein, ein hart herziger Mann, der die Maori und überhaupt alles Andersartige aus tiefstem Herzen verabscheute.«
    Shelly erschauerte. »Und dein Großvater?« Es erschien ihr nur schwer vorstellbar, dass der Mann, den sie als Hal kennengelernt hatte und der im Laufe der Zeit praktisch zu einem Teil ihrer Familie geworden war, ein Rassist sein sollte.
    Zu ihrer Erleichterung schüttelte Josh den Kopf. »Grandpa ist anders. Ich glaube, er und sein Vater sind nicht besonders gut miteinander ausgekommen, während meine Mutter ihren Großvater verehrte. In ihr ging der Keim des Hasses und der Verachtung auf, die der alte Mann gesät hatte, und das sorgte zwischen Grandpa und Mutter immer wieder für Konflikte auf Emerald Downs. Schließlich zog er esvor, das Tal zu verlassen und seinen Altersruhesitz in einem Strandhaus bei Auckland aufzuschlagen. Aber wenn ich mir die beiden jetzt so ansehe …« Geraldine und Callum standen immer noch Hand in Hand an Mays Grab. »Ich glaube, es besteht tatsächlich begründete Hoffnung, dass die beiden sich wieder zusammenraufen. Auch wenn meine Mutter sich nun erst einmal vor dem Gesetz für ihre Taten wird verantworten müssen.«
    Shelly nickte. »Was glaubst du, was ihr da bevorsteht?«
    »Dass sie im vollen Umfang geständig ist, wird ihr sicherlich zugutegehalten werden. Ebenso wie die Tatsache, dass sie sich reumütig zeigt. Ich glaube nicht, dass man sie wirklich zu einer Gefängnisstrafe verurteilen wird. Und eine schlimmere Strafe als die, dass jeder im Tal genau weiß, was sie getan hat, kann es für meine Mutter ohnehin nicht geben.«
    »Können wir jetzt langsam los? Es ist schon fast vier, und ich bin um halb fünf mit Lenny verabredet!« Kim, die sich mit ihrem Bruder bisher im Hintergrund gehalten hatte, deutete auf die Uhr, die sie von Josh anlässlich ihres fünfzehnten Geburtstags bekommen hatte.
    Er hatte das quietschbunte Teil, auf dessen Ziffernblatt die Funkelsteinchen glitzerten, mit tatkräftiger Unterstützung von Walter Mulligan ausgesucht. Als er es Shelly am Abend vor Kims großem Tag stolz mit den Worten: »Das ist bei den jungen Mädchen heute der allerletzte Schrei« präsentierte, hatte sie zunächst schlucken müssen.
    Sie wusste genau, dass Kim so etwas früher niemals getragen hätte, und fürchtete, dass sie Josh mit ihrer Reaktion auf sein Geschenk ziemlich vor den Kopf stoßen würde. Doch sie erlebte eine Überraschung: Kim bedankte sich nicht nur artig, sie trug die Uhr auch voller Stolz.
    »Findest du nicht, dass ihr es ein bisschen übertreibt,Lenny und du?«, fragte Shelly ihre Tochter. Sie war noch immer ein bisschen besorgt, was ihre Kim und den jungen Farmarbeiter betraf. Stürzte sie sich da nicht ein bisschen schnell in eine Sache, die sie in ihrem Alter noch gar nicht zu überblicken vermochte? »Du hast nicht mal an deinem Geburtstag mehr als ein paar Minuten für deine alte Mutter erübrigen können. Früher haben wir solche Tage immer gemeinsam gefeiert und …«
    »Mom, ich bin keine drei mehr!«, protestierte Kim empört. »Aus dem Alter für Topfschlagen und Blinde Kuh im Familienkreis bin ich echt raus!«
    »Na, wie du meinst – aber ein paar Minuten wird Lenny schon noch auf dich warten können. Immerhin weiß er doch, dass du mit uns hier herausgefahren bist!«
    »Aber Jason nicht!«, meldete sich nun Will zu Wort. »Und mit dem wollte ich mich um fünf auf dem Sportplatz treffen. Er und ein paar andere von der Schule wollen mir ein paar Rugbyzüge zeigen. Wer weiß, wenn ich mich gut anstelle, holt Jasons Vater mich nächstes Jahr vielleicht auch ins Team.«
    Shelly gab sich geschlagen. »Also schön«, seufzte sie. »Fahren wir …«
    Sie verabschiedeten sich von Hal und Geraldine, die mit dem eigenen Wagen gekommen waren und gern noch etwas bleiben wollten.
    Zum Shellys Überraschung trat Geraldine jedoch noch einmal auf sie zu.
    »Es … tut mir leid«, sagte die ältere Frau und ergriff Shellys Hand. »Ich möchte mich entschuldigen. Für alles, was ich Ihnen und Ihrer Familie in meiner grenzenlosen Verblendung angetan habe. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann das nie wiedergutmachen …«
    Shelly lächelte. Seltsamerweise fiel es ihr inzwischen gar nicht mehr so schwer, Joshs

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