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Das Geheimnis der Moorleiche

Das Geheimnis der Moorleiche

Titel: Das Geheimnis der Moorleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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und sich mit dem entscheidenden
Hinweis bei der Polizei melden.
    Das war das Einzige, was ihnen
jetzt weiterhelfen konnte.
     
    Doch bei Kommissar Glockners
Abteilung gingen nur wenige Hinweise ein, von denen die meisten völlig
unbrauchbar waren. Auch nach drei Tagen, in denen TKKG sich um eine
Biologiearbeit und ihre Sportnote kümmern mussten, gab es noch immer keine
heiße Spur.
    Die Freunde verabredeten sich
im Künstlerviertel der Stadt, um dort selbst nach dem Unbekannten zu suchen. Er
hatte für sie wie ein Musiker oder ein Werbetexter ausgesehen — also durchkämmten
sie die einschlägigen Szenekneipen, Coffee-Shops und Straßencafes, wo diese
Spezies sich aufzuhalten pflegte. Natürlich traf das nicht auf sämtliche
Musiker und Werbetexter zu. Doch irgendwo mussten sie ja mit der Suche
beginnen. In dem Viertel bekamen sie zwar eine Menge schräger Typen, einen
Promi aus einer bekannten Hiphop-Band und die neueste Mode zu sehen — vom
Verdächtigen jedoch fehlte jede Spur. Enttäuscht gaben sie die Suche auf und
machten sich auf zum See, um dort noch eine Runde zu schwimmen.
     
    »Ich bin mit der Situation
unzufrieden«, gab Gaby bekannt. Die vier Freunde lagen müde im Halbschatten auf
ihrem Lieblingsplatz. Heute waren sie zum Glück wieder allein hier. Und das,
obwohl Wochenende war, das Wasser angenehm warm und das Wetter traumhaft —
eigentlich hätte alles perfekt sein können. Entschlossen setzte Gaby sich auf.
    »Es muss doch irgendetwas
geben, das wir tun können. Damit die ganze Sache weitergeht!«
    »Hat immer noch niemand einen
brauchbaren Hinweis zu dem Phantombild gegeben?«, horchte Karl nach.
    Tim schüttelte den Kopf. »Den
Typ kennt keiner. Jedenfalls nicht hier.«
    »Und niemand scheint ihm in
letzter Zeit begegnet zu sein.«
    »Der ist völlig abgetaucht.«
    »Spurlos verschwunden. Wie die
Moorleiche.«
    Alle redeten durcheinander.
    Dann war es wieder still. Gaby
rupfte Gras aus.
    Karl streichelte Oskar. Tim
knabberte an seinem Daumennagel. Klößchen an einem Schoko-Nuss-Riegel.
    »Ich will aber, dass es
weitergeht.« Gaby jammerte. »Hat hier keiner eine Idee?«
    »Mach du doch einen Vorschlag«,
gab Tim die Aufforderung zurück. Gaby seufzte theatralisch, stand auf und ging
ins Wasser, um eine weitere Runde zu kraulen.
    »Weiber«, brummte Karl.
    Tim und Klößchen hoben
überrascht den Kopf.
    Karl erschrak. »Sorry! Ist mir
so rausgerutscht!«
    Die beiden anderen legten
beeindruckt die Köpfe wieder ab.
    »Ja, ja«, seufzte auch Tim, und
Klößchen grinste von einem Ohr zum anderen.
     
    Gaby hatte beim Schwimmen
nachgedacht. Sie war kaum außer Puste, als sie wieder an Land kam und den
anderen ihre Idee präsentierte. Sie war einfach verdammt gut trainiert.
    »Was ist mit diesem Michael
Schustmann? Dem Vermissten! Papa, als Polizist, will seine Verwandten nicht
aufschrecken, das verstehe ich schon. Aber wir? Wenn wir ein bisschen
nachforschen, merkt das doch keiner.«
    Die anderen horchten auf.
    Gaby fuhr fort. »Und wenn
jemand fragt, können wir immer noch sagen, wir haben uns in der Adresse geirrt,
oder so.«
    »Du meinst, wir suchen das Haus
von den Schustmanns?«, folgerte Tim.
    Gaby war schon dabei, sich
abzutrocknen und anzuziehen. »Was ist — kommt ihr mit?«, rief sie und schwenkte
ihr Handtuch.
    Das ließen die anderen sich
nicht zweimal sagen. Klößchen sprang in seine Hosen, Karl und Tim sammelten
ihre Sachen zusammen. Denn Gaby hatte recht: Sie wussten von Glockner, dass
Michael Schustmann in Seental gelebt hatte. Vielleicht wohnte seine Familie
noch dort. Oder es ergab sich dort irgendein Hinweis aus deren Umfeld.
     
    In der Siedlung angekommen,
hatte Klößchen erst mal Hunger. Die anderen protestierten lautstark, doch er
bestand beharrlich auf Nahrungsaufnahme.
    »Was habt ihr denn? Schwimmen
macht hungrig!«
    Er hielt vor einem Kiosk —
einer alten, verwitterten Bude mit einer verblassten Eiswerbung aus den
80er-Jahren und einer noch älteren Leuchtreklame — , parkte sein Fahrrad und
ging hinein.
    »Warte auf mich«, wurde nun
auch Gaby schwach und folgte ihm.
    »Auf mich auch!«, schloss Karl
sich doch noch an.
    Tim seufzte und gab nach. Am
Ende wartete nur noch Oskar draußen und bewachte die Fahrräder.
    Von innen wirkte der kleine
Laden ebenso altmodisch wie von außen. Doch während Tim, Klößchen und Gaby die
belegten Brötchen in Augenschein nahmen, entdeckte Karl, dass man hier
kostenlos ins Internet gehen konnte. Zwischen all den antiken

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