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Das Geheimnis Der Schönen Toten

Das Geheimnis Der Schönen Toten

Titel: Das Geheimnis Der Schönen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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jene Nacht nicht bei dem Silberschmied in Peterborough verbracht hatte, diesen Ring nie von ihm erbeten hatte, sondern diese Geschichte zur Verteidigung Rualds von vorn bis hinten erfunden und mit einem Ring gestützt hatte, der die ganze Zeit in seinem Besitz gewesen war, dann hatte er gewiß ein Seil für den eigenen Hals geknüpft, während er so bemüht gewesen war, die Fesseln eines anderen Menschen zu lösen.
    Doch bis jetzt gab es noch keine Antwort und auch keine Möglichkeit, sie zu beschleunigen, und so tat Cadfael sein Bestes, dem Gottesdienst die gebotene Aufmerksamkeit zu schenken, doch gleichwohl verging das Fest der heiligen Winifred mit zerstreuten Grübeleien. An den folgenden Tagen ging er seiner Arbeit im Kräutergarten gewissenhaft, doch ohne die gewohnte, von Herzen kommende Konzentration nach und war schweigsam und leicht geistesabwesend im Umgang mit Bruder Winfrid, dessen gleichmütiges Temperament und jungenhafter Appetit auf Arbeit ihn zum Glück befähigten, die Launenhaftigkeit anderer Männer zu ertragen, ohne sich in seinem eigenen Gleichgewicht erschüttern zu lassen.
    Als Cadfael jetzt den Ablauf der ersten Novembertage bedachte, schien dieser Teil des Monats hauptsächlich von walisischen Heiligen bevölkert zu sein. Ruald hatte ihn daran erinnert, daß der sechste Tag dem heiligen Illtud geweiht war, der dem Gebot seines diktatorischen Engels in dieser Angelegenheit mit so großer Bereitwilligkeit und so wenig Rücksicht auf die Gefühle seiner Frau gefolgt war.
    Der heilige Tysilio, dessen Tag am achten November folgte, wurde in englischen Häusern vielleicht nicht so sehr verehrt, aber er besaß hier an der Grenze von Powys eine ganz besondere Bedeutung, und sein Einfluß machte sich auch diesseits der Grenzen in den benachbarten Grafschaften bemerkbar. Zentrum seines religiösen Amts war nämlich die Hauptkirche von Powys in Meifod, nur wenige Meilen in Wales gelegen, und der Heilige stand in dem Ruf, nicht nur religiöse, sondern auch militärische Tugenden besessen und in der Schlacht von Maserfield in der Nähe von Oswestry auf der christlichen Seite gekämpft zu haben, wo der königliche Heilige, Oswald, von den Heiden gefangengenommen worden war und den Märtyrertod erlitten hatte. So kam es, daß seinem Festtag eine gewisse Achtung entgegengebracht wurde, und die Waliser aus der Stadt und dem Foregate-Viertel erschienen an jenem Morgen in großer Zahl zur Messe. Gleichwohl hatte Cadfael kaum erwartet, eine Gläubige hier erscheinen zu sehen, die von noch weiter her kam.
    Sie ritt am Torhaus herein und saß hinter einem ältlichen Reitknecht auf einem Damenreitkissen. Sie erschien noch rechtzeitig zur Messe und wurde von einem jüngeren Reitknecht ehrerbietig auf das Kopfsteinpflaster des Hofs gesetzt. Dieser zweite Reitknecht war auf einem weiteren kräftigen Pferd mit der Zofe Gunnild hinter sich erschienen. Beide Frauen schüttelten zunächst kurz ihre Röcke, bevor sie mit züchtigen Mienen auf die Kirche zuschritten, die Dame vorneweg, die Zofe aufmerksam und respektvoll einen Schritt hinter ihr, während die Reitknechte mit dem Pförtner ein paar Worte wechselten und die Pferde dann zu den Ställen führten. Pernel bot das vollkommene Bild einer jungen Frau, die sich allen gesellschaftlichen Anforderungen unterwirft, was ihr Verhalten und ihre Bewegungen angeht, sie hatte ihre Zofe als Begleiterin und Anstandsdame bei sich und ließ sich von ihren Reitknechten eskortieren. So stellte Pernel sicher, daß dieser Ausflug aus ihrer gewohnten Umgebung in jeder Einzelheit zu korrekt verlief, um irgendwelche böswilligen Bemerkungen auszulösen. Sie mochte die Älteste der Kinderschar von Withington sein, war aber trotzdem noch sehr jung, und so war es zwingend geboten, ihre natürliche Direktheit und Kühnheit durch Behutsamkeit zu zügeln. Alle, die sie sahen, mußten zugeben, daß sie es mit beträchtlichem Stil und großer Anmut tat und in der erfahrenen Gunnild überdies eine bewundernswerte Helferin besaß. Sie überquerten den großen Hof mit gefalteten Händen und bescheiden niedergeschlagenen Augen und verschwanden durch den Südeingang in der Kirche, ohne auch nur einmal zu riskieren, dem Blick eines dieser Zölibatäre zu begegnen, die sich auf dem Hof und dem Klostergelände um sie herum bewegten.
    Wenn sie tatsächlich vorhat, was ich glaube, überlegte Cadfael, der sie in die Kirche gehen sah, wird sie alle weltliche Weisheit Gunnilds brauchen, um ihrer Vernunft

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