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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Sie zielen, Malden!“ schreit der Kosmander. „Sie sollen ihn blindschießen, mehr nicht!“ Dorean duckt sich unter der Zurechtweisung, er kriecht in sich zusammen und verzieht trotzig den Mund.
    Wieder weicht Quinto in einem halsbrecherischen Manöver den Antiplasmaschlägen der Skorpion aus.
    „Nicht übel, Brüderchen, du hast dazugelernt“, knurrt Quattro.
    Als Morrik in die Zentrale zurückkehrt, schleppen er und seine beiden Gehilfen eine brandig riechende Wolke hinter sich her. Ihre Gesichter und Hände sind rußgeschwärzt.
    „Alles in Ordnung, Kosmander!“ meldet er abgekämpft. „Allerdings haben wir mehr als die Hälfte unseres Wasserstoffvorrates verloren.“
    Obwohl die unmittelbare Gefahr beseitigt ist – mit dem Geruch nach schmorendem Plast und glühendem Metall, mit den schwarzen, schweißbedeckten Gesichtern der drei ist etwas in die Zentrale eingedrungen, das Angst hervorruft. Die drei dreckverschmierten Gestalten haben plötzlich die Gefahr klargemacht. Bisher war es ein unwirklicher Traum, ein Spiel, das sie aus der scheinbaren Geborgenheit der Skorpion verfolgten.
    „Was bedeutet das: Wir haben die Hälfte des Wasserstoffvorrates verloren?“ fragt Miranda. Ehe Elmer antworten kann, preßt eine weitere Kursänderung ihn in die Polster.
    Quinto hat die Achternak mitten im Flug um hundertachtzig Grad gedreht und – nun mit dem Heck voranfliegend – sofort eine lange Salve abgefeuert.
    „Achtung, Kosmander! Er zieht nach!“ ruft Stellaster Geonyx warnend. Quinto nimmt den Finger anscheinend nicht vom Auslöser. Eine weißglühende Spur in das tiefe Schwarz des Alls zeichnend, folgen die Werferstrahlen der Achternak ihrem Ziel.
    Quattro winkt nur ab. Sein Gesicht ist wie zu Stein erstarrt. Die Distanz ist groß genug, um noch rechtzeitig ausweichen zu können.
    Da schießt die Achternak blitzschnell aus der Kurslinie. Quattro registriert es mit einem kaum wahrnehmbaren erstaunten Kopfschütteln.
    „Wie hält er das nur aus!“ sagt Geonyx verblüfft. „Der Andruck muß ihm doch alle Knochen im Leib brechen!“
    Elmer wird das Ganze langsam unheimlich: Quinto fliegt wie der Leibhaftige persönlich, als besäße er Muskeln aus Kautschuk und Knochen aus Stahl.
    Dorean schreit freudig auf. Wieder ein Treffer! „Jetzt hat er nur noch die beiden Backbordreflektoren, Kosmander!“ meldet Dorean stolz. Seine Stirn glüht wie im Fieber.
    „Eliminieren! Und dann die Optik!“ befiehlt Quattro kalt.
    „Zu Befehl, Kosmander, eliminieren!“ brüllt Dorean.
    Wie ein Phantom huscht die Achternak vor der stumpfen Nase der Skorpion hin und her. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Wendigkeit der Koloß manövriert, doch geradezu unfaßbar, welche körperlichen Qualen sein Kommandant sich zumutet. Wie groß muß Quintos Angst sein, denkt Elmer, dem es frostig den Rücken hinabrinnt, als er sich vorstellt, wie der Bruder des Kosmanders mit schmerzverzerrtem Gesicht im Konturensessel liegt und seine Befehle röchelt…
    Und wie muß Quattro diesen Mann hassen, den eigenen Bruder, den er zu Tode hetzt, weil der vielleicht schuld am Tod seiner Frau und der kleinen Tochter hat.
    Beim großen Sirius! Was reime ich mir da für einen Unsinn zusammen! weist Elmer sich zurecht, als er den heftigen Druck von Mirandas Fingern spürt. Quinto schießt auf uns mit dem festen Willen, uns zu vernichten! Quattro hingegen hat nichts anderes im Sinn, als ihn zur Aufgabe zu zwingen. Wirklich nichts anderes? Quattros versteinertem Gesicht ist nicht anzusehen, was in ihm vorgeht.
    Plötzlich erlischt die Anzeige des Telemetrischen Systems, nur ein körniges Grau wabert über den Bildschirm. Elmer erschrickt.
    „Er hat uns mit der Strahlkorona erwischt, Kosmander!“ ruft Geonyx mit zitternder Stimme. „Die Telemetriespiegel sind hin!“ In Quattros Gesicht regt sich nichts.
    „Schicken Sie die Heinzelmännchen raus, Morrik!“ Quattros Worte verhallen in der Stille. Seine Hände streichen beschwörend über die Wölbung des Astrogoniums, als könne er mit den Fingerspitzen die Raumkoordinaten ertasten.
    „Beide?“ fragt der Galaxor nach einiger Zeit.
    „Trödeln Sie nicht so lange!“ sagt Quattro ungeduldig. Morriks Kopf verschwindet zwischen den Schultern. Elmer hört ihn beleidigt murmeln und spürt Mitleid mit dem Galaxor, der ständige Angst hat, es jemandem nicht recht zu tun.
    Mirandas Finger krallen sich in Elmers Oberarm, und er flüstert beruhigend: „Der Schaden wird gleich behoben sein, Morrik ist

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